Ines Mokdadi 2023

Ines Mokdadi ist ausserordentliche Professorin für Englisch an der ISEAH (Fakultät für Englisch) in Tunesien, unabhängige Übersetzerin bei Universal Translation Services und Fulbright Foreign Language Teaching Assistant (FLTA) Alumna an der University of Notre Dame, USA (2020-2021).

Ines Mokdadi

Ines Mokdadi ist außerordentliche Professorin für Englisch an der ISEAH (Fakultät für Englisch) in Tunesien, unabhängige Übersetzerin bei Universal Translation Services und Fulbright Foreign Language Teaching Assistant (FLTA) Alumna an der University of Notre Dame, USA (2020-2021). Sie hat einen MA im Bereich der Angewandten Linguistik.

Steve Roulet

Steve Roulet ist Event- und Koordinationsmanager mit einer soliden Erfahrung im Fundraising für NGOs. Er war ausserdem Geschäftsführer eines angesagten Popup-Stores in Genf. Seine Leidenschaft für Marketing und Kommunikation führte dazu, dass er an verschiedenen Projekten, wie der Geneva Gaming Convention im Palexpo, beteiligt war. Steve glaubt fest an die Bedeutung eines globalen Umdenkens, sei es in ökologischer oder sozialer Hinsicht.

Ignacio Packer

Ignacio Packer ist seit 1. Mai 2023 Geschäftsführer von Caux Initiativen der Veränderung. Bis März 2023 war er Geschäftsführer von ICVA, einem globales Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen, das sich zum Ziel gesetzt hat, humanitäre Hilfe prinzipiengeleitet und effektiv zu gestalten, indem es gemeinsam und unabhängig arbeitet, um Politik und Praxis zu beeinflussen.

Ein Gefühl von Frieden

Eindrücke von der Emergent Future-Konferenz in Asia Plateau, Indien - Teil 2

25/04/2023
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Eindrücke von der Emergent Future-Konferenz in Asia Plateau, Indien - Teil 2

 

"Letztendlich bin ich Mensch und glaube an Gerechtigkeit für alle, die derzeit an den Rand gedrängt werden." Morenike Onajobi (28) setzt sich leidenschaftlich für den Wandel ein. Sie unterstützt und engagiert sich aktiv für eine Reihe humanitärer Anliegen, wie Frauenrechte, Gefängnisreformen sowie die Förderung und Gleichberechtigung von jungen Menschen mit sozioökonomisch schwachem Hintergrund. Morenike, die in London aufgewachsen ist und nigerianische Wurzeln hat, ist auf Arbeitsrecht spezialisiert und arbeitet für FTI Consulting als Geschäftspartnerin im Personalwesen. Darüber hinaus ist sie Sekretärin von Intermission Youth, jener Organisation, die sie 2012 mit IofC Schweiz in Kontakt brachte.

Morenike ist seit Mai 2020 Mitglied des Stiftungsrats von IofC Schweiz, nachdem sie als Trainerin für das Caux Peace and Leadership Programme tätig war. Im Januar 2023 nahm sie an der Konferenz Emergent Future: Rethinking our World Together im indischen IofC-Zentrum in Asia Plateau teil.

Morenike & Vivek Asia Plateau 2023 Emergent Future (credit: Morenike Onajobi)
Morenike (vorne) und Stiftungsratsmitglied Vivek Asrani in Asia Plateau (Foto: M. Onajobi)

Schade, dass ich Indien erst vor kurzem entdeckt habe, denn es ist wirklich ein wunderschönes Land. Das indische IofC-Zentrum Asia Plateau ist etwas ganz Besonderes. Wenn man an einem solchen Ort ankommt, verspürt man ein echtes Gefühl von Frieden und Ruhe. Man kommt an diesen erstaunlichen Ort, der seit den 1960er Jahren gepflegt und entwickelt wurde, wenn man den Hügel hinauffährt. Ich erinnere mich, dass ich bei meiner Ankunft den Eindruck hatte, einen friedlichen Garten zu betreten.

Ich entschied mich für die Teilnahme an der Konferenz Emergent Future: Rethinking our World together, weil ich ein zukunftsorientierter Mensch bin. Es ist immer interessant zu wissen, was auf uns zukommt, was in der Welt geschieht, wer zu sich selbst findet, wer merkt, dass diese Person ein Juwel, ein Verbündeter oder eine Verbündete, eine Führungspersönlichkeit wird.

Ich denke oft, dass wir als Gemeinschaft dazu neigen, uns mit den Fehlern der Vergangenheit zu beschäftigen und unsere Errungenschaften zu übersehen. Wenn wir aber nach vorne schauen, darauf, wie eine aufstrebende Zukunft aussehen könnte, haben wir Zeit, eine perfekte utopische Welt für uns zu entwerfen.

Für mich war dies einer der Gründe, warum die Organisation einer Konferenz über eine aufstrebende Zukunft so wichtig war. Es handelt sich um ein Thema, das an Dynamik gewonnen hat, mit konkreten Zielen, auf die wir hinarbeiten können. Ich glaube, dass es wichtig ist, etwas in dieser Welt zu haben, auf das wir uns freuen oder auf das wir hinarbeiten können.

Wenn ich an meine Zeit in Asia Plateau zurückdenke, gibt es einige besondere Momente, die einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen haben.

Einer dieser Augenblicke war die 'Familienzeit'. Von Anfang an wurden wir einer Gruppe zugewiesen. Wir trafen uns täglich während der Konferenz, und das war unsere 'Familie'. Die Familiennamen basierten auf den Namen der Bäume, die in Asia Plateau gepflanzt wurden und meine Gruppe hiess 'Subabul'.

Wir waren alle unterschiedlicher Herkunft und Lebenserfahrung und des gab nichts in unserem Alltag, was uns auf natürliche Weise zusammenbringen würde. Ich liebe diese Momente, in denen wir mit Menschen, die sich in den Augen der Welt so sehr von uns unterscheiden und uns doch so ähnlich sind, sprechen, lachen oder (an manchen Tagen) sogar weinen.

Meine Familiengruppe war unglaublich. Wir hatten wirklich ehrliche und interessante Gespräche, wir haben uns in Momenten extremer Verletzlichkeit gegenseitig den Spiegel vorgehalten, aber man verspürte so viel Hoffnung. Wir haben uns gegenseitig Geschichten erzählt und sind auch heute noch miteinander in Kontakt.

 

Asia Plateau 2023 Emergent Future (credit: Morenike Onajobi)
Mit Teilnehmenden der Emergent Future-Konferenz (Foto: M. Onajobi)

 

Eine Begegnung, die mich besonders inspiriert hat, war die Begegnung mit zwei Frauen, die für uns gesungen haben. Mit ihrer Musik erzählten sie Geschichten über die Stärkung der Rolle der Frau - ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt - und sie waren einfach fantastisch.

Indien hat eine lange Geschichte in Bezug auf die Behandlung von Frauen, die oft hervorgehoben und besprochen wird. Oft vergessen wir jedoch jene Frauen, die stark waren und für ihre Rechte gekämpft haben, oder wir versäumen es, sie zu würdigen. Wir müssen diesen Frauen, die die beiden Künstlerinnen besungen haben, unbedingt Tribut zollen. Die Veranstaltung war wirklich inspirierend, weil sie für mich so viele Dinge ins rechte Licht gerückt hat.

 

Bindhu Malini and Pallavi MD, Threshold, Asia Plateau Jan 2023 (credit: IofC India)
Bindu Malini (rechts) und Pallavi MD von Threshold beim Auftritt in Asia Plateau (Foto: IofC Indien)

 

Musik ist ein erstaunliches Medium, um Sprachen und Barrieren zu überwinden. Obwohl die beiden Frauen nicht auf Englisch sangen, hatte ich das Gefühl, dass ich ihre Botschaft durch die Emotionen in ihrer Musik verstehen konnte. Wir konzentrieren uns oft darauf, wie sehr wir uns voneinander unterscheiden, aber es sind Momente wie diese, die uns daran erinnern, wie ähnlich wir uns sind.

Und die Geschichten, die sie uns erzählt haben! Ich fühlte mich sehr klein und war stolz, dies miterleben zu dürfen.

Musik spielte auch eine wichtige Rolle, als wir die lokale, von IofC inspirierte Organisation Grampari besuchten, die nur einen kurzen Spaziergang von Asia Plateau entfernt ist. Wir sahen, wie sehr das Dorf von Asia Plateau beeinflusst wurde, insbesondere während der Covid-Pandemie und dem Lockdown. Wir erfuhren von einigen der Nachhaltigkeitselemente, die sie entwickeln konnten, wie z. B. Hygieneregeln für Kinder. Es war sehr bewegend, die Geschichten der Menschen zu hören und zu sehen, wie weit das Dorf im Laufe der Jahre gekommen ist.

Ich nehme an, dass ich mich deshalb entschlossen habe, ein Lied dort vorzusingen, da sie mich an meine vergessene Gabe erinnerten und mir Hoffnung gaben. In diesem Moment wurde mir klar, wie wichtig Musik ist, um Frieden, Trost und Hoffnung zu bringen. Also sang ich 'A Change is Going to Come', weil ich so berührt und überwältigt war.

 

Morenike singing at Grampari (photo: S Hasse)
Morenike singt in Grampari, begleitet von Vedanth Bhaaradwaj (Foto: S. Hasse)

 

Wenn ich die beiden IofC-Zentren, den Caux Palace in der Schweiz und Asia Plateau in Indien, miteinander vergleiche, gibt es durchaus Ähnlichkeiten. Erstens erreicht man beide, indem man einen Hügel hinauffährt. Es scheint etwas damit zu tun zu haben, dass IofC-"Häuser" gerne auf Berggipfeln liegen und so eine einzigartige Perspektive auf ihre lokales Umfeld bieten, die es ihnen ermöglicht, dieses zu unterstützen und sich dort einzubringen. Ich finde das wirklich toll. Eine weitere Ähnlichkeit ist der Gemeinschaftsaspekt. Asia Plateau ist ein Ort für die Menschen im Herzen von Panchgani - ähnlich wie Caux, das in der Nähe von Genf liegt.

Als jüngste Person im Stiftungsrat von IofC Schweiz bringe ich eine andere Perspektive mit ein und glaube an neue und innovative Wege, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Ich glaube, dass Jugend die Zukunft ist und dass wir uns mit ihr auseinandersetzen, Raum für sie schaffen und sie mit ins Boot holen müssen. Ich kam 2012 mit 17 Jahren zum ersten Mal nach Caux, wo ich mithalf, indem ich Geschirr abwusch, die Haushälterinnen unterstützte und Neuankömmlinge willkommen hiess. In Asia Plateau ist es ganz ähnlich.

Mir gefällt, wie sehr Asia Plateau Menschen aus Indien anzieht und wie es in der lokalen Gemeinschaft verankert ist. Ich denke, wir können viel von diesem Ort lernen, während wir gleichzeitig unsere starke globale Ausrichtung beibehalten.

Wenn ich meine Zeit in Indien mit fünf Worten zusammenfassen müsste, würde ich sagen: inspirierend, friedlich, chaotisch, lustig und ehrlich. Indien ist, was es ist. Und ich sage euch was: Es wird nicht mein letztes Mal gewesen sein. Ich werde auf jeden Fall wieder hinfahren!

Ich liebe diese Momente, in denen wir mit Menschen, die sich in den Augen der Welt so sehr von uns unterscheiden und uns doch so ähnlich sind, sprechen, lachen oder (an manchen Tagen) sogar weinen.

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Asia Plateau ist das Bildungszentrum von Initiativen der Veränderung Indien. Seit seiner Eröffnung hat das Zentrum mehr als 2.000 Programme auf dem Campus durchgeführt, einen sicheren Rahmen für Transformation und einen Inkubator für inspirierendes, kollektives und integratives Handeln sowie persönlichen und globalen Wandel geboten.

Die Konferenz Emergent Future: Rethinking our World Together richtete sich an Führungspersönlichkeiten aus dem sozialen Bereich sowie an Vordenkerinnen und Vordenker, um unsere immer komplexer werdende Welt besser zu verstehen. Sie bot Podiumsdiskussionen und Ansprachen sowie Raum für Fragen, Reflexion und Inspiration, um Schritte in die Zukunft gehen zu können.

 

Sebastian Hasse Asia Plateau Jan 2023 square DE

Sie möchten weitere Höhepunkte der Emergent Future-Konferenz im Asia Plateau miterleben? Lesen Sie die inspirierende Geschichte von Sebastian Hasse: Wo Veränderung möglich ist

 

 

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Olivier Homs

Nachdem verschiedenen Reisen für humanitäre Projekte inAfrika und den Libanon hat Olivier Homs eine Leidenschaft für zwischenmenschliche Beziehungen entwickelt. Er begeistert sich für sportliche Herausforderungen und die Natur ist in seinem Leben allgegenwärtig. Sein Beruf als Gärtner führte ihn in verschiedene Bereiche wie Weinbau, differenzierte Landwirtschaft und die Pflege öffentlicher und privater Gärten.

Wo Veränderung möglich ist

Eindrücke von der Emergent Future-Konferenz in Asia Plateau, Indien - Teil 1

19/04/2023
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Eindrücke von der Emergent Future-Konferenz in Asia Plateau, Indien - Teil 1

 

Sind Sie schon einmal in ein fremdes Land gereist und haben festgestellt, dass sich Ihr Leben dadurch für immer verändert hat? Sebastian Hasse aus Deutschland nahm im Januar 2023 im indischen IofC-Zentrum in Asia Plateau an der Konferenz Emergent Future: Rethinking our World Together (22. Januar - 1. Februar 2023) teil. Seine Zeit dort hatte einen grossen Einfluss auf sein Verständnis von Initiativen der Veränderung.

Sebastian ist Koordinator des IofC Hub, einer Plattform, die Aktivitäten und Treffen für das IofC-Netzwerk anbietet. Er unterstützt ausserdem das Team von IofC Schweiz.

 

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Es brauchte zwei Flüge und eine schlaflose Nacht, um von Paris nach Mumbai zu kommen. Als ich endlich ankam, war ich so müde, dass ich die sechsstündige Fahrt zum IofC-Zentrum Asia Plateau, das 250 km südlich von Mumbai liegt, grösstenteils komplett verschlief. Ich war sogar zu müde, um mir Gedanken über die indische Fahrweise und die vielen Schlaglöcher auf der Strasse zu machen.

Aber sobald ich angekommen war, war alles vergessen. Asia Plateau liegt 1.300 Meter über dem Meeresspiegel in den Hügeln und ist von wunderschönen, üppigen Gärten umgeben. Ich war fasziniert von dieser grünen Oase mit Affen in den Bäumen und fühlte mich von den Betreiberinnen und Betreibern des Zentrums sofort willkommen geheissen.

 

Asia Plateau
Das IofC-Zentrum Asia Plateau im indischen Panchgani (Foto: IofC Indien)

 

Am 28. Januar begann die Konferenz Emergent Future: Rethinking our World Together und von Anfang an bis zum Schluss bot das Organisationsteam eine erstaunliche Veranstaltung voller Energie und Überraschungen, die die Menschen die Mühen des Alltags vergessen liessen.

Das Programm war vollgepackt mit inspirierenden Vorträgen über Friedensförderung und Bildungsarbeit, gemischt mit Austauschgruppen und beeindruckenden Musikdarbietungen.

Wir hatten ausserdem Gelegenheit, das Grampari-Team zu treffen, ein Programm von IofC India, dem es gelungen ist, durch Perpektivenwechsel und Umdenken, Wassermanagement, Programme zur Sicherung des Lebensunterhalts der Menschen und andere innovative Projekte ein erfolgreiches Modell für eine nachhaltige, langfristige Entwicklung aufzubauen. Ihre Arbeit hat die wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen der Dörfer in der Umgebung von Asia Plateau verändert, und die IofC-Praxis, bei Entscheidungen auf die eigene innere Stimme zu hören, steht im Mittelpunkt ihres Auftrags. Bislang hat Grampari 158 Dörfer und 30.000 Menschen erreicht. Ich war beeindruckt von der Wirkung, die IofC und ihre Arbeit auf die Menschen dort haben.

 

Sebastian Hasse Asia Plateau Jan 2023
Sebastian in den Hügeln in der Nähe von Asia Plateau (Foto: S. Hasse)

 

Obwohl ich mich vor meiner Reise nach Indien schon einige Jahre mit IofC beschäftigt hatte, war meine Zeit in Asia Plateau das erste Mal, dass ich an dem teilnahm, was ich als die "Quintessenz der IofC-Erfahrung" bezeichnen würde, bei der wirklich innere Veränderung stattfinden kann. Man spürt es in den Diskussionen beim Mittag- oder Abendessen, wo die Teilnehmenden entweder so begeistert sind, dass sie nicht aufhören können zu reden, oder so überwältigt sind von dem, was sie erlebt oder gehört haben, dass sie plötzlich ganz still werden. Ich fühlte mich sehr inspiriert, traf beeindruckende Menschen und entdeckte neue Ziele für mein Leben.

Ich glaube, es war das erste Mal, dass ich wirklich verstanden habe, worum es bei IofC tatsächlich geht.

Mir wurde klar, dass es letzten Endes darauf ankommt, zu entschleunigen und auf die eigene innere Stimme zu hören, die einem sagt, wann, wo und wie man handeln soll. Das mag auf dem Papier sehr einfach klingen, aber wie alles im Leben erfordert es Training. Wenn man anderen zuhören oder auf sich selbst hören will, muss man dies jeden Tag üben.

 

Sebastian Hasse Asia Plateau Jan 2023 photo:M Tongpang Longchar
Das IofC Hub-Team mit Rajmohan Gandhi und seiner Frau Usha (stehend in der Bildmitte). Sebastian ist der vierte von links in der zweiten Reihe (Foto: M. Tongpang Longchar)

 

Am Ende der Konferenz begann im IofC-Zentrum in Asia Plateau der zweite Teil meiner Reise. Ich organisierte eine Team-Klausur für das IofC-Hub-Team, das ebenfalls an der Emergent Future-Konferenz teilgenommen hatte.

Obwohl wir die Einkehrtage für das Hub schon vor unserer Ankunft in Indien geplant hatten, wurde uns klar, dass wir unser Programm ändern und uns an die Gegebenheiten von Asia Plateau anpassen mussten. Wir beschlossen, mehr Zeit für inspirierende Sitzungen und den Austausch von Geschichten einzuplanen, und dies erwies sich als die richtige Entscheidung. Ich fühle mich geehrt, dass ich so viele Lebensberichte und Erfahrungen von meinen Teamkolleginnen und -kollegen hören und von ihnen lernen konnte.

Obwohl die Organisation der Veranstaltung viel Mühe und Konzentration auf die verschiedenen Aufgaben erforderte, glaube ich, dass nicht viele Netzwerke eine so tolle Atmosphäre schaffen können, wie ich sie bei IofC in Asia Plateau erlebt habe.

Meine Reise nach Indien und in das IofC-Zentrum dort war eine unglaubliche Erfahrung. Ich bin wirklich fasziniert von diesem erstaunlichen Land, von dem ich bisher so wenig gesehen habe. Aber ich verspreche, eines Tages zurückzukehren.

Letzten Endes kommt es darauf an, zu entschleunigen und auf die eigene innere Stimme zu hören, die einem sagt, wann, wo und wie man handeln soll.

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Asia Plateau ist das Bildungszentrum von Initiativen der Veränderung Indien. Seit seiner Eröffnung hat das Zentrum mehr als 2.000 Programme auf dem Campus durchgeführt, einen sicheren Rahmen für Transformation und einen Inkubator für inspirierendes, kollektives und integratives Handeln sowie persönlichen und globalen Wandel geboten.

Die Konferenz Emergent Future: Rethinking our World Together richtete sich an Führungspersönlichkeiten aus dem sozialen Bereich sowie an Vordenkerinnen und Vordenker, um unsere immer komplexer werdende Welt besser zu verstehen. Sie bot Podiumsdiskussionen und Ansprachen sowie Raum für Fragen, Reflexion und Inspiration, um Schritte in die Zukunft gehen zu können.

 

 
Morenike Asia Plateau Jan 2023 square DE

Sie würden gerne mehr über die Emergent Future conference in Asia Plateau erfahren?Lesen Sie Morenike Onajobis Geschichte Eine Gefühl von Frieden.

 

 

 

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Singen lohnt sich

Kreatives Leadership

07/04/2023
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Kreatives Leadership

 

Wie kann Gesang das Leben von Menschen verändern? Die ägyptische Musikerin Dalia Younis ist eine Pionierin auf ihrem Gebiet und war Gastrednerin der Konferenz Kreatives Leadership 2022. In ihrem Vortrag sprach sie darüber, wie sie Gesang zur Förderung von Vertrauen einsetzt.

Dalia Younis ist ausgebildete Ärztin, arbeitet für eine internationale Entwicklungsorganisation, kümmert sich um ihren autistischen Sohn - und findet trotzdem irgendwie Zeit für ihre grosse Leidenschaft: Singen als Mittel der Gemeinschaftsförderung. Ihre Instrumente sind Singkreise, A-Cappella-Gesang (ohne Begleitung) und - umstritten, da sie als Muslima einen Hidschab trägt - das Singen christlicher Hymnen in Kirchen.

Alles begann im Jahr 2017, als sie 30 Jahre alt wurde, sich scheiden liess und bei ihrem Sohn Autismus diagnostiziert wurde. "Ich hatte mir zudem eine lange Auszeit von der Arbeit genommen. Meine Familie war auseinandergebrochen, ich war ohne festes Einkommen und fand mich mit neuer Verantwortung als Mutter eines behinderten Kindes wieder. Ich brauchte etwas, auf das ich zurückgreifen konnte."

Als Teenager hatte Dalia gerne gesungen, aber sie wusste nicht, wie sie wieder damit anfangen sollte. Eine Freundin schlug ihr vor, vor ein paar Freundinnen und Freunden in der Kairoer Innenstadt aufzutreten. Als frischgebackener Single wählte sie den Valentinstag und machte daraus einen Abend für Singles mit arabischen Liedern, die zum Leben als Single passen. Neunzig Leute kamen, um zuzuhören.

 

Dalia Younis singing circles
Dalias Singkreis in Ägypten

 

Dies führte zu Dalias erstem Singkreis, einem Konzept, das sie in Ägypten einführte. Bis zu 60 Teilnehmende sitzen in einem grossen Kreis und Dalia leitet Singspiele an, die sich auf die Prinzipien der Musiktherapie und des Psychodramas stützen. "Manchmal erfinde ich ein spontanes Spiel", sagt sie. "Obwohl ich in meinem Beruf alles bis ins Detail durchplane, kann ich in einem Singkreis meinem Herzen folgen."

Das Programm hat sich inzwischen über Kairo hinaus verbreitet und feierte letztes Jahr sein fünftes Jubliäum mit insgesamt 65 Singkreisen. Manche Menschen kommen einmal, andere immer wieder. "In Ägypten fehlt es an sicheren Räumen, in denen die Menschen sie selbst sein können, ohne verurteilt oder unter Druck gesetzt zu werden", erklärt Dalia. "Mit dem Singen in der Gruppe kann man eine Gemeinschaft schaffen, die jene Werte vertritt, die man in die Gesellschaft einbringen möchte. Die Menschen sagen, dass sie sich dadurch verändert haben."

Mit dem Singen in der Gruppe kann man eine Gemeinschaft schaffen, die jene Werte vertritt, die man in die Gesellschaft einbringen möchte

Dalia Klaxics
Dalia (Mitte) mit Klaxics

 

In den Singkreisen traf Dalia auf Gleichgesinnte, die das Singen liebten, sich aber aufgrund ihrer Arbeit nicht in anspruchsvolleren Chören engagieren konnten. Gemeinsam gründeten sie Klaxics, den ersten A-Cappella-Chor Ägyptens, der auf Arabisch singt. Ihr erstes Video - mit Dalias klassischem Arrangement eines Popsongs - wurde vier Millionen Mal aufgerufen.  

Klaxics hat 10 bis 14 Mitglieder, von Teenagern bis hin zu Menschen im Rentenalter." Bei uns ist jeder willkommen. Man muss nur ein Vorsingen bestehen, um sicherzustellen, dass man einer einfachen Melodie folgen kann." Durch das Ensemble lernte sie ihren zweiten Ehemann kennen.

 

Dalia Klaxics
Mit Sängerinnen und Sängern von Klaxics 

 

Um die Arrangements komponieren zu können, hat Dalia an der Universität Edinburgh online und zudem auch im Libanon Musiktheorie studiert. Letztes Weihnachten veröffentlichte der Chor eine arabische Version von Once upon a December, einem Lied aus dem Animationsfilm Anastasia." Wir hatten keine finanziellen Mittel. Aber der Chor sagte: 'Lasst uns die Kosten aufteilen'. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass es nicht mein Projekt ist, sondern unser Projekt".

Das umstrittenste von Dalias Projekten ist ihr Kirchenmusikprojekt. Als Teenagerin liebte sie die Musik der libanesischen Diva Fairouz, die Christin ist. Sie fand in ihren sakralen Liedern eine Qualität, die über die Religion hinausging: "Eine besondere Art, die Seele in den Gesang zu legen".

 

Dalia Younis Klaxics
Bei einem Klaxics-Konzert

 

Im Sommer 2018 wandte sie sich an einen katholischen Priester und fragte ihn, ob sie in seiner Kirche in der Innenstadt von Kairo eine Hymne an die Jungfrau Maria singen dürfe. "Er fragte, warum. Ich sagte ihm, weil ich die Hymne liebe und weil ich die Jungfrau Maria liebe, die sowohl im Islam als auch im Christentum verehrt werde."

Nach einem BBC-Bericht, in dem fälschlicherweise behauptet wurde, sie wolle dem Kirchenchor beitreten, kam es zu einer Gegenreaktion konservativer Ägypterinnen und Ägypter. "Aber ich hörte auch von Leuten, die sagten, dass es mutig von mir sei, dies zu tun. Ich tue das nicht als religiösen Akt. Ich tue es, um Brücken zu schlagen."

Ich tue das nicht als religiösen Akt. Ich tue es, um Brücken zu schlagen.

Dalia Younis sacred music
Dalia bei einem Auftritt in einer Kirche

 

Seitdem ist sie in vielen Kirchen auf Arabisch aufgetreten, darunter 2019 in der Allerheiligenkathedrale in Kairo und 2021 in der St. Patrick's Cathedral in New York. In der St. Patrick's Kathedrale waren Touristinnen und Touristen aus aller Welt begeistert, eine Frau im Hidschab zu sehen, die bekannten Weihnachtsmelodien auf Arabisch singt, einer Sprache, die oft mit dem Terrorismus in Verbindung gebracht wird.

Ihr heute achtjähriger Sohn ist weitgehend nonverbal und leidet unter ADHS und Autismus. Auch hier hat Dalia "unorthodoxe" Ansichten. "Manche Leute sagen, es sei ein Segen, ein solches Kind zu haben. Aber ich bin der Meinung, dass man den Schmerz nur überwinden kann, wenn man ihn eingesteht, anstatt zu versuchen, ihn in etwas zu verwandeln, das er nicht ist."

Sie ist der Meinung, dass die Betonung des hoch funktionierenden, begabten Autismus für Mütter von Kindern mit besonderen Bedürfnissen schwierig sein kann. "Ich sehe, wie manche Mütter ihre Kinder drängen, etwas zu finden, worin sie besonders gut sind. Würde ich aufhören, mein Kind zu lieben, wenn ich keine besondere Begabung bei ihm finden kann?"

Sie weiss, dass sie durch ihre Ausbildung und ihre Arbeit Zugang zu Serviceeinrichtungen und Unterstützung hat, die den meisten ägyptischen Müttern verwehrt bleiben. "Ich möchte meine Stimme nutzen, um mich für die Belange von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten in Ägypten einzusetzen."

Es war einer der Fans auf ihrer Facebook-Seite, der Dalia von der Konferenz Kreatives Leadership 2022 erzählte. Sie fühlte sich inspiriert und "erstaunt" von dem, was sie hörte, und freute sich, ihre Arbeit vor Menschen aus der ganzen Welt zu präsentieren. Sie hofft, ihr Engagement fortsetzen zu können, wenn die Konferenz nicht mehr online, sonder vor Ort stattfinden kann.

 

Interessiert? Entdecken Sie den ausführlichen Konferenzbericht von Kreatives Leadership 2022 oder lesen Sie die inspirierende Geschicht der afghanischen Fussballspielerin Kawser Amine, die ebenfalls Gastrednerin der Konferenz war.

 

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Sehen Sie Dalia und den Chor Klaxics beim World Choral Day 2022

 

 

 

  • Von Mary Lean
  • Fotos: mit freundlicher Genehmigung von Dalia Younis
  • Video: World Choral Day/YouTube

 

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Tina Clifton ist seit März 2023 Kommunikationsleiterin bei IofC Schweiz und bringt über 20 Jahre Erfahrung in der Leitung erfolgreicher Marketing- und Kommunikationsprogramme und der Umsetzung von Kundenerfahrungsinitiativen für internationale Industrieunternehmen mit.

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