Start des Projekts zur Restaurierung der Stützmauer des Caux Palace
23/10/2025
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Die Stiftung Caux Initiativen der Veränderung freut sich, den Beginn der Restaurierung der Stützmauer des Caux Palace bekannt zu geben – ein bedeutendes Kulturerbe-Projekt, das sich über die nächsten drei Jahre erstrecken wird.
Das Caux Palace ist neben Sehenswürdigkeiten wie dem Château de Chillon und der Kathedrale von Lausanne als historisches Denkmal von nationaler Bedeutung anerkannt und nimmt einen besonderen Platz im architektonischen Erbe der Schweiz ein. Anlässlich des Beginns der Arbeiten berichtete das Schweizer Fernsehen RTS in einer Folge seiner Regionalnachrichtensendung Couleurs Locales über das Projekt.
Schaffung eines Durchgangs für die Maschinen (links) und erste Arbeiten an der Mauer
Erste Phasen: 2025
Die ersten Schritte des Projekts – die Phasen 0 und 1, die von September bis November 2025 laufen – konzentrieren sich auf den südlichen Abschnitt der Mauer.
Wo Innovation auf Tradition trifft
Zwei Schlüsselbereiche prägen diese Phase:
Stabilisierung und Verstärkung der Fundamente mit einer innovativen, umweltfreundlichen Biozement-Lösung, die von dem preisgekrönten lokalen Unternehmen Medusoilentwickelt wurde. Diese Wahl verkörpert unser Engagement, Denkmalpflege mit nachhaltigen Praktiken zu verbinden.
Restaurierung des historischen Mauerwerks unter Verwendung von Techniken und Materialien aus dem frühen 20. Jahrhundert, um das authentische Aussehen der Mauer zu erhalten. Die Arbeiten werden von Roger Simond SA durchgeführt, einem Spezialisten für historische Renovierungen, der über aussergewöhnliches Fachwissen im Bereich traditioneller Mörtel und Steinmetzarbeiten verfügt. Diese erste Massnahme dient dazu, die Reparatur- und Konsolidierungsmethoden zu testen und zu validieren, die für die gesamte Restaurierung massgeblich sein werden.
Von links nach rechts: Aufbau des Gerüsts / Zustand der Mauer vor den Renovierungsarbeiten / Originalmörtel sowie neuer Mörtel nach Beginn der Arbeiten
Engagement für Nachhaltigkeit und Kulturerbe
Über seine strukturellen Ziele hinaus spiegelt dieses Projekt die Mission der Stiftung wider, das Kulturerbe durch nachhaltiges Handeln zu bewahren. Umweltbewusstes Management, effiziente Ressourcennutzung und Respekt vor traditioneller Handwerkskunst stehen im Mittelpunkt dieses Vorhabens.
Helfen Sie mit, das Erbe des Caux Palace zu bewahren – Ihre Unterstützung macht den Unterschied
Da wir bereits fast ein Drittel unseres Finanzierungsziels erreicht haben, blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Doch jede weitere Unterstützung – ob gross oder klein – bringt uns unserem Ziel näher, dass dieses historische Wahrzeichen auch künftige Generationen inspirieren kann.
Kunst und Fantasie als Wege zum Frieden – Highlights von der Genfer Friedenswoche 2025
22/10/2025
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Die 12. Ausgabe der Genfer Friedenswoche (13.–17. Oktober) brachte Tausende von Friedensschaffenden, Diplomat.inn.en, Künstler.inne.n und Changemakern unter dem Motto „Frieden in Aktion“ zusammen. In diesem Jahr präsentierte Caux Initiativen der Veränderung drei Veranstaltungen, in denen untersucht wurde, wie Kreativität, Achtsamkeit und Kunst zu mitfühlenderen und widerstandsfähigeren Formen der Friedensstiftung inspirieren können.
Maruee Pahuja und Ines Mokdadi beim Kunstworkshop "Frieden in der Praxis"
Workshop „Frieden in der Praxis“: Kunst und Achtsamkeit für eine bessere Welt
Am 14. Oktober veranstaltete Caux Initiativen der Veränderung einen transformativen, kunstbasierten Workshop unter der Leitung der Beraterin für expressive Kunst und bildenden Künstlerin Maruee Pahuja (Indien) und Ines Mokdadi (Tunesien), Koordinatorin für globale Engagement-Veranstaltungen bei der Stiftung Caux. Beide sind zudem Teil unserer von jungen Menschen geleiteten Initiative Kreatives Leadership, die Kreativität und Empathie in den Mittelpunkt der Friedensförderung stellt.
Durch Bewegung, Stille, Zeichnen und kreatives Schreiben erforschten die Teilnehmenden, wie Fantasie und Ausdruckskunst helfen können, mehr Mitgefühl für uns selbst und andere zu entwickeln. Von Aufwärmübungen mit Tiefgang wie „Wie würde dein.e beste.r Freund.in dich beschreiben?“ bis hin zu Übungen mit Licht, Fotografie und Poesie bot der Workshop einen Raum zum Innehalten, Nachdenken und Wiederentdecken des eigenen kreativen Potenzials, das im Zentrum der Friedensförderung steht.
Maruee erinnerte die Teilnehmenden: „Entscheiden Sie sich dafür, das Leben als Medium für Friedensarbeit zu nutzen: Wir beginnen mit Fantasie, wir beginnen mit Licht, wir beginnen mit dem kleinsten Lebewesen – denn selbst aus dem Kleinen kann eine Revolution entstehen.”
Der Workshop verdeutlichte, wie kreativer Ausdruck Hoffnung, Achtsamkeit und Resilienz fördert und uns hilft, Polarisierung zu überwinden und neu Empathie zu entwickeln.
Eindrücke von der Wanderung mit Dr. Gad Harmat und Sarah Noble
Frieden in Bewegung: Erkundung geopolitischer Intersektionalität und öffentlicher Räume in Genf
Am Freitag, dem 17. Oktober, leiteten Dr. Gal Harmat (Swisspeace) und Sarah Noble (Leiterin Global Engagement bei Caux Initiativen der Veränderung) einen geopolitischen Intersektionalitäts- und Friedensspaziergang durch Genf, bei dem untersucht wurde, wie öffentliche Räume unser Verständnis von Frieden, Geschlecht und Identität widerspiegeln und prägen.
Von Monika Sosnowskas «Façade» am Genfer Graduate Institute über den Broken Chair, den Brunnen auf der Place des Nations bis hin zu den Denkmälern für Srebrenica und den Völkermord an den Tutsi reflektierten die Teilnehmenden über Fragen wie:
Wer ist in der öffentlichen Kunst vertreten – und wer fehlt?
An wessen Leiden und Widerstandsfähigkeit wird erinnert?
Wie beeinflussen Geschlechterrollen und soziale Normen unsere Stadtlandschaften?
Dr. Harmat wies zudem darauf hin, dass 96 % der öffentlichen Skulpturen in Westeuropa und Nordamerika Männer darstellen, während Frauen und queere Figuren oft gesichtslos oder passiv sind – ein Ungleichgewicht, das unsere Wahrnehmung von Kunst und Frieden prägt.
„Frieden ist klein, zerbrechlich und muss erneuert werden – und vielleicht ist es unsere Verantwortung, uns darum zu kümmern“, schloss sie.
Die Tour ermutigte die Teilnehmenden, Städte – und den Frieden selbst – mit neuem Bewusstsein, neuer Neugier und Sorgfalt zu betrachten.
Von links nach rechts: Sarah Noble, Léa Baroudi, Alvaro Quiroz, Maruee Pahuja, Barbara Aebischer, Botschafterin Sabine Bakyono Kanzie
Abschlusszeremonie: Begegnungen zwischen Kunst und Frieden – Brückenbau durch Kunst
Die Abschlusszeremonie der Genfer Friedenswoche 2025, organisiert von der Stiftung Caux Initiativen der Veränderung in Zusammenarbeit mit der Genfer Friedensplattform, brachte Künstler.innen, Friedensschaffende, Diplomat.inn.en und Changemaker zusammen, um über die Rolle der Künste in der Friedensförderung nachzudenken.
Die Veranstaltung begann mit einer bewegenden Spoken-Word-Performance von Maryam Bukar Hassan, deren Gedichte den Mut und die Vorstellungskraft verkörpern, die das Herzstück des Friedens bilden.
Moderatorin Sarah Noble (Caux Initiativen der Veränderung) betonte, Kreativität und Kultur seien Lebensadern, die heilen und Frieden neu denken lassen.
Zu den Mitwirkenden zählten:
Léa Baroudi (MARCH Libanon) berichtete, wie ehemalige Feinde in Tripolis durch Gemeinschaftstheater vom Konflikt zur Kreativität gelangten und damit zeigten, dass Kunst Barrieren überwinden kann, Menschen ihre Verletzlichkeit zulassen und sich wieder mit ihrer Menschlichkeit verbinden können. Mehr als 700 junge Männer haben diese Programme schon durchlaufen und viele sind heute Friedensschaffende in ihren eigenen Gemeinschaften.
Der Künstler Álvaro Sebastián Quiroz Bolaños (Brigada 12 | Mexiko) hob Kunst als Mittel zur Würde und Erinnerung hervor, von der Organisation von Kunstauktionen bis zur Schaffung von „Echoes of Reality” zu Ehren von Menschenrechtsaktivist.inne.n. Er zeigte, wie Kunst dazu beiträgt, den Vergessenen Sichtbarkeit und Würde zu verleihen und Räume für Hoffnung zu schaffen.
Die indische bildende Künstlerin Maruee Pahuja reflektierte darüber, wie Kunst den Teilnehmenden der Kreatives Leadership-Programme ermöglicht haben, Führung neu zu definieren – mit Empathie, Neugier und Verspieltheit statt mit Hierarchie und Burnout: „Kunst gibt uns eine Sprache, wenn Worte nicht ausreichen.”
Barbara Aebischer (Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit/EDA) berichtete, wie Kultur Menschen ein neutrales, kreatives Umfeld bietet, das Raum für Diskussionen, Verantwortlichkeit und den Aufbau von Verständnis schafft. Anhand eines Beispiels aus Mosambik beschrieb sie, wie Musik ein wirkungsvolles Mittel sein kann, um Resilienz auszudrücken, Traumata zu verarbeiten und Hoffnungen und Träume zu teilen, wodurch Gräben zwischen Gemeinschaften überbrückt werden können.
I.E. Botschafterin Sabine Bakyono Kanzie (Burkina Faso) erklärte, wie kulturelle Traditionen, wie parenté à plaisanterie («scherzende Verwandtschaft»), Spaltungen mildern, Vertrauen aufbauen und eine gemeinsame Sprache in der Diplomatie schaffen.
Die Zeremonie endete mit Naël Melerds Slam-Gedicht „Cœur et Esprit / Herz und Geist”, das eindringlich daran erinnert, dass Frieden nicht nur von Vernunft, sondern auch vom Herzen geleitet werden muss.
In ihrer Abschlussrede reflektierte Dr. Annyssa Bellal, Geschäftsführerin der Genfer Friedensplattform, über die Energie und Wirkung der diesjährigen Friedenswoche und verwies auf die Teilnahme von über 5000 Besuchenden, mehr als 200 Referent.inn.en und 135 Organisationen bei über 100 Aktivitäten. Sie dankte den Vorstandsmitgliedern, Konsortialpartnern, Freiwilligen, Mitarbeitenden und Sponsor.inn.en, deren Engagement diese inspirierende Woche ermöglicht hat.
Der Beitrag von Naël Melerd und das Gedicht von Maryam Bukar Hasan waren die künstlerischen Höhepunkte der Abschlusszeremonie 2025
Die Reise fortsetzen
Durch kreative Reflexion, achtsame Bewegung und künstlerischen Dialog haben die Veranstaltungen der Stiftung Caux Initiativen der Veränderung während der Genfer Friedenswoche gezeigt, wie Fantasie und Zusammenarbeit Frieden in Aktion zum Leben erwecken können. Die Teilnehmenden wurden ermutigt, diesen Geist weiterzutragen – und an den Begegnungen von Caux zu Kunst und Frieden (CAPE) 2026 (10.–13. Mai 2026) teilzunehmen, um Kreativität, Mitgefühl und Dialog weiter auf den Grund zu gehen.
Die Begegnungen zu Kunst und Frieden im Rahmen der Genfer Friedenswoche 2024, die am 18. Oktober 2024 stattfanden, nahmen uns mit auf eine eindringliche Reise durch verschiedene Formen des künstlerisc...
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Frieden wird oft als ein komplexer Prozess angesehen, bei dem es darum geht, gesellschaftliche Möglichkeiten im Umgang mit Konflikten neu zu schaffen und institutionelle Funktionen zu stärken. Er ersc...
David Bondar stammt ursprünglich aus Grossbritannien, wo er seine Schweizer Frau kennenlernte, bevor er 2010 in die Schweiz zog. Als Technikbegeisterter studierte er Maschinenbau und Informatik und arbeitete anschliessend mehr als zwanzig Jahre in diesem Bereich. Neben seinem Beruf liebt er Rudern und Motorradfahren und widmet einen Teil seiner Freizeit der Restaurierung von Oldtimern und Motorrädern.
"Die Demokratie wird nicht durch KI gerettet, sondern durch Menschen!"
Ein Blog von Ignacio Packer, Geschäftsführer Caux Initiativen der Veränderung
13/10/2025
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Ein Blog von Ignacio Packer, Geschäftsführer Caux Initiativen der Veränderung
Stockholm, 13 October 2025
Am vergangenen Freitag haben wir im Rahmen der Genfer Demokratiewoche eine Debatte im Oxford-Stil zum Thema “Dieses Gremium ist der Ansicht, dass KI die Demokratie retten wird.” mitveranstaltet. Die Debatte war inspirierend, lebhaft – und letztendlich ernüchternd. Denn die Wahrheit ist einfach: KI wird uns nicht retten. Das zu glauben, wäre nicht nur naiv, sondern auch gefährlich.
Im Caux Palace, unserem Zentrum für Dialog und Vertrauensbildung oberhalb von Montreux in der Schweiz, veranstalten wir Gespräche an einem Ort, der zum Zuhören einlädt. Dort wird mir klar, was die Demokratie schützen kann:
Starke, durchsetzbare Regeln, die mit der sich rasch entwickelnden Technologie Schritt halten.
Neu gestaltete Anreize – was wir belohnen, fördern oder bestrafen –, um private und öffentliche Interessen in Einklang zu bringen.
Investitionen in Menschen – Aufbau der Fähigkeiten, Gewohnheiten und des Mutes, die für eine verantwortungsvolle Teilhabe erforderlich sind.
Ich schreibe diese Zeilen aus Stockholm, wo diese Woche der Inner Development Goals (IDG) Summit beginnt. Während die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) Ziele für die Welt festlegen, konzentrieren sich die IDGs auf die inneren Fähigkeiten, die erforderlich sind, um diese Ziele zu erreichen: Empathie, kritisches Denken, Mut, Resilienz.
Diese Fähigkeiten sind heute wichtiger denn je, da KI sowohl die Stärken als auch die Risiken der Demokratie beschleunigen kann.
Von links nach rechts: Declan O'Brien (Kofi Annan Foundation), Olivier Crochat (Center for Digital Trust (C4DT) / EPFL), Dawn Lui (DCAF), Cecilia Cannon (Polisync), Ignacio Packer (Caux Initiatives of Change) – Foto: Mélanie Lam
Die Grenzen der KI
KI zentralisiert Macht, Demokratie verteilt sie. KI kann Manipulationen in grossem Maßstab ermöglichen, Demokratie basiert auf verantwortungsvoller Überzeugungsarbeit.
Algorithmen sorgen für Schnelligkeit, wo Überlegung gefragt ist, und verbergen Entscheidungen hinter Black Boxes, wo Transparenz unerlässlich ist. Die Erfahrung mit den sozialen Medien war eine Warnung: Es wurde uns zwar mehr Vernetzung versprochen, doch das Resultat war verstärktes Misstrauen.
Bessere Werkzeuge können bessere Menschen nicht ersetzen.
Fähigkeiten, die die Demokratie stützen
Seit Jahrzehnten arbeitet Initiativen der Veränderung „von innen heraus“ daran, Integrität, Empathie, Mut und praktische Zusammenarbeit zu fördern. Diese inneren Fähigkeiten sind die Grundlage, auf der Regeln, Audits und Technologie effektiv funktionieren können.
Ohne sie verstärkt KI unsere schlimmsten Instinkte: Empörung über Nachfragen, Abkürzungen statt Verantwortung, Passivität statt Beteiligung.
Einige der Fähigkeiten, die ich persönlich zu praktizieren versuche:
Eine lernende Denkweise, wenn Antworten zu schnell erscheinen.
Kritisches und systemisches Denken, wenn Behauptungen „richtig klingen”.
Empathie über Unterschiede hinweg, um verschiedene Perspektiven zu verstehen.
Gemeinsames Schaffen, wenn die Komplexität das Fachwissen eines Einzelnen übersteigt.
Mut, die Wahrheit zu sagen, wenn sie unbequem oder unpopulär ist.
KI kann helfen, aber sie kann diese Fähigkeiten nicht entwickeln. Demokratie hängt davon ab, dass wir Menschen sie selbst entwickeln.
Die Abstimmung ist in vollem Gange (Foto: Mélanie Lam
Ideen in der Öffentlichkeit testen
Während der Genfer Demokratiewoche haben wir diese Ideen auf die Probe gestellt. Im Maison de la Paix diskutierten wir gemeinsam mit der Kofi Annan Foundation, DCAF, Polisync und EPFL über folgende Frage: „KI ist da, aber wird sie die Demokratie retten oder zu Fall bringen?“
Die Schlussfolgerung war klar: Technologie allein kann die Demokratie nicht retten. Menschen, Institutionen und Gemeinschaften entscheiden, ob sie sie stärkt oder untergräbt.
Eine starke KI-Governance ist unerlässlich – aber Regeln allein reichen nicht aus. Demokratie ist kein Produkt, das man herunterladen kann; sie ist eine Praxis, die es zu pflegen gilt – in uns selbst, in unseren Familien, in unseren Gemeinschaften und in unseren Institutionen.
Dies ist das Ethos des Caux-Programms für Demokratie (2024–2027) und seinen jährlichen Foren, in denen Diplomat.inn.en, Führungskräfte der Zivilgesellschaft, Jugendliche und Künstler.innen üben, über Grenzen hinweg einander zuzuhören, ehrlich zu debattieren und Verantwortung zu teilen – Fähigkeiten, die kein Algorithmus nachahmen kann.
Menschliche Handlungsfähigkeit wieder in den Mittelpunkt stellen
Bei der Caux Initiativen der Veränderung ist unsere Vision eine demokratische Welt, in der Menschen verantwortungsbewusst und in gegenseitiger Abhängigkeit handeln. In dieser Welt ist KI ein transparentes, rechenschaftspflichtiges Werkzeug, das der Menschenwürde dient. Heute entfernt uns KI oft von dieser Vision. Die Lösung besteht nicht darin, Technologie abzulehnen, sondern die menschliche Handlungsfähigkeit wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu müssen wir KI mit Nachdruck regulieren, Anreize neu gestalten und vor allem in Menschen investieren!
KI wird die Demokratie nicht retten. Das werden die Menschen tun. Nur Bürger.innen, die besser ausgebildet, besser vernetzt und besser informiert sind, können jene demokratischen Werte, die uns am Herzen liegen, aufrechterhalten. Zuerst kommen die Menschen, dann die Werkzeuge. Dann kann KI das sein, was sie sein sollte: nützlich.
Demokratie kann das sein, was sie sein muss: nämlich unsere!
Bleiben Sie dran und gestalten Sie mit uns die Zukunft der Demokratie. Melden Sie sich für unseren Newsletter an, um Updates zu erhalten und sich für das Caux Forum für Demokratie (22.–26. Juni) anzumelden, und werden Sie Teil einer Gemeinschaft, die jene Fähigkeiten, den Mut und den Dialog praktiziert, die unsere Demokratien brauchen.
Ignacio Packer ist Geschäftsführer der Caux Initiativen der Veränderung, einer privaten Schweizer Stiftung, deren Aufgabe es ist, einen sicheren und privilegierten Raum zu schaffen, um Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen aus aller Welt zu inspirieren, auszubilden und miteinander zu verbinden, damit sie sich effektiv und innovativ für die Förderung von Vertrauen, ethischem Leadership, nachhaltigem Leben und menschlicher Sicherheit einsetzen können. Ignacio verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in humanitärer Arbeit und Entwicklungsfragen. Er ist Experte für Menschenrechte und soziale Fragen und engagiert sich stark für den weltweiten Schutz von Migrant.inn.en und Flüchtlingen, mit besonderem Schwerpunkt auf Kindern und Jugendlichen.
Caux Forum für Demokratie 2025: Der Bericht steht jetzt zur Verfügung
08/10/2025
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Das Caux Forum für Demokratie 2025 (8. bis 12. Juli) brachte mehr als 350 Teilnehmende aus über 45 Ländern im Caux Palace zusammen, um über das Thema „Demokratie neu beleben – Auf dem Weg zu inklusiven und friedlichen Gesellschaften in Europa und der Welt“ zu reflektieren und zu handeln.
Basierend auf den Werten Eine Menschheit, Integrität, Vertrauen, Mut und Hoffnung diente das CDF 2025 als Katalysator für Dialog, Zusammenarbeit und moralische Erneuerung in einer Zeit globaler demokratischer Fragilität.
Sie möchten Ihre Inspiration, Ideen und Fähigkeiten an andere Teilnehmenden des Caux Forums für innere Entwicklungsziele (28. Juli - 1. August) in diesem Sommer in Caux weitergeben? Wir freuen uns au...
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"Es ist so seltsam, dass man den Menschen beibringt, an Gott zu glauben, aber nicht, an sich selbst ". Die Reise der Musikerin Tsvetana Petrushina ist eine inspirierende Geschichte über die Suche nac...
Arpan Yagnik, ein Teilnehmer der letztjährigen Konferenz Kreatives Leadership und Teammitglied des IofC Hub 2021, spricht mit Mary Lean über Kreativität, Angst und Berufung. ...
Als die indonesische Jurastudentin Agustina Zahrotul Jannah bei Google auf das Young Abassadors Programme (YAP) stiess, war sie aufgeregt und enttäuscht zugleich: aufgeregt, weil sie hoffte, dass es i...
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass der Jahresbericht 2024 der Stiftung Caux Initiativen der Veränderung nun verfügbar ist.
2024 war ein Jahr der Erneuerung für die Stiftung Caux Initiativen der Veränderung. Wie Geschäftsführer Ignacio Packer feststellte, wehte mit der Einführung eines horizontaleren Führungsmodells und der Ernennung eines neuen, vielfältigen Teams aus acht Expert.inn.en ein „Wind der Veränderung” durch die Organisation. Gemeinsam bringen sie Kompetenzen in den Bereichen Friedensförderung, Politik, Kunst, Kulturerbe und Betriebsführung mit und stärken so die Mission der Stiftung in der Schweiz und weltweit.
Das Caux Palace begrüsste über 4.500 Besucher aus 70 Ländern und war Gastgeber für 60 Veranstaltungen – 85 % davon in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen. Die Stiftung startete ausserdem das ehrgeizige 2040 Heritage Project, um die langfristige Nachhaltigkeit des historischen Caux Palace zu gewährleisten, beginnend mit dringend notwendigen Renovierungsarbeiten.
In einer Welt, die mit sich verschärfenden Krisen und einem geschwächten Multilateralismus konfrontiert ist, betonte Präsidentin Jacqueline Coté die wachsende Bedeutung sicherer Räume für den Dialog.
Caux bleibt seinem Engagement verpflichtet, solche Räume anzubieten, die in der Schweizer Neutralität und einem Geist des Vertrauens und der Transformation verwurzelt sind. Wie Ignacio Packer bekräftigt: „Der Mut zur Veränderung, beginnend bei uns selbst, und unser konkretes Engagement für den Aufbau von Vertrauen werden uns voranbringen.“