IPF 2015: Gewaltfreie Konfliktbearbeitung: Menschenwürde, Partizipation und Inklusion
16/07/2015Heute fand im Caux-Palace die Eröffnung des diesjährigen Internationalen Forums für Friedensschaffende statt. Das Forum wurde in Zusammenarbeit mit dem „Institute for Conflict Transformation and Peacebuilding“ organisiert und dient als Plattform zum Austausch von Informationen, Erfahrungen, Herausforderungen und bewährten Methoden, um die Zusammenarbeit zwischen Institutionen und branchenübergreifende Koordination zu fördern. In den nächsten drei Tragen werden Führungspersönlichkeiten der Friedensarbeit zum Thema „Gewaltfreie Konfliktbewältigung: Menschenwürde, Inklusion und Partizipation“ sprechen.
Morgen Vormittag findet eine Plenarsitzung mit Catriona Gourlay von PeaceNexus, Asja Hadzibegovic von Civi Alliance, Daphrose Ntarataze Baramapama von Creators of Peace-Friedensstifterinnen und Koenraad Van Braband von Interpeace statt. Die Diskussionsteilnehmer berichten über bewährte Methoden aus der Praxis im Bereich der gewaltfreien Konflikttransformation und der Implementierung von Prinzipien der Menschenwürde, Partizipation und Inklusion.
Am Nachmittag wird Abbas Aroua der Cordoba Stiftung über islamische und arabische Perspektiven gewaltfreier Konflikttransformation sprechen und eine Diskussion modieren. Ziel ist es, herauszufinden, wie die Teilnehmenden ihre eigene Herkunft in ihre Friedensarbeit mit einbringen können.
Am Samstag finden vier Workshops statt, die sich jeweils mit einem unterschiedlichen Aspekt von Menschenwürde, Inklusion und Partizipation in der Praxis gewaltfreier Konflikttransformation beschäftigen. Tanja Mirabelle vom Institute for Conflict Transformation and Peacebuilding wird einen Workshop zu effektiven Dialogprozessen der Frauenpartizipation in Ägypten leiten. Ansah Hadzibegovic von der Civic Alliance wird ein Workshop zum Thema «Befähigung und Entmutigung von Jugendlichen durch identifizierte Feindbilder" leiten. Simon Fisher der Oxford Brookes-University behandelt in seinem Workshop die Frage „Werte in der Praxis: Für welchen Frieden setzen wir uns ein?". Jean Brown und Shoshana Faire der Creators of Peace werden einen Workshop über die weltweiten Erfahrungen der Creators of Peace- Friedenskreise führen, der einen besonderen Ansatz zur Schaffung von Frieden aufzeigt.
Am Samstag Nachmittag wird es Zeit für Interaktion zwischen den Teilnehmenden geben. Gemeinsam soll diskutiert werden, wie sie aktive Gewaltlosigkeit in ihrer eigenen Arbeit entwickeln und verbessern können.
Das Forum endet am Sonntagmorgen nach Reflexionen über die Erkenntnisse, die durch die Konferenz gewonnen werden konnten und wie die Teilnehmenden diese in ihrer künftigen Arbeit umsetzen können.
Jeden Morgen besteht die Möglichkeit zu verschiedenen Formen der Meditation, abends werden Aktivitätenn in der Gruppe angeboten, die die Möglichkeit bieten, sich näher kennenzulernen. Zusätzlich besteht nachmittags die Möglichkeit, an Ausstellungsständen Kontakte und Netzwerke mit anderen Teilnehmenden zu knüpfen oder sich einfach zwanglose zu unterhalten.
Wir freuen uns auf einen spannenden, dreitägigen Dialog der Friedensschaffenden bei IPF 2015!

















































Nach der Plenarsitzung folgte ein besonderer Workshop mit Martin Frick, Direktor der Abteilung Energie, Klimawandel und Pacht der FAO. Er erklärte den Teilnehmenden, angesichts der gegenwärtigen Lebensmittelproduktion könnten „250 Millionen Amerikaner weitere 250 Millionen Menschen ernähren“. Mit dieser Aussage unterstrich er die fundamentalen Probleme von Versorgungsketten. Während John Schluter, Geschäftsleiter von Café Africa International, auf öffentlich-private Partnerschaften und die Signifikanz von „Vertrauen und gegenseitiger Rechenschaftspflicht“ einging, veranschaulichte Martin Keulertz, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Environmental Governance Research Group an der Humboldt-Universität in Berlin, wie Wasser Wert zugetragen werden kann.


















Armenier und Türken kamen zusammen, um gemeinsam die Überwindung der Feindseligkeit zwischen ihren Völkern, die aufgrund ihrer schwierigen Geschichte entstanden waren, zu diskutieren. Der Dialog war intensiv und ein nächstes Treffen in der Türkei wurde geplant. Die Vorführung eines Films, der sich mit dem Krieg im Osten der Ukraine befasst, führte zu einer bewegenden Entschuldigung durch den bekannten russischen Historiker Andrei Zubov an die ukrainischen Teilnehmenden. Professor Zubov wurde vom Moskauer Institut für Internationale Beziehungen entlassen, nachdem er einen Artikel veröffentlichte hatte, der die russische Besetzung der Krim verurteilte.
