Yevhen Shybalov

Yewhen Shybalov ist ein ehemaliger ukrainischer Journalist mit 15 Jahren Schreiberfahrung für nationale Medien. Seit 2014 engagiert sich Yevhen beim Zentrum für humanitären Dialog. Im Konflikt in der Ostukraine trat er für gegenseitiges Verständnis und den Abbau von Spannungen ein, um den Weg für eine friedliche politische Lösung zu ebnen.

Frischer Wind im Young-Ambassadors-Programm

Tools for Changemakers 2019

19/08/2019
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Tools for Changemakers 2019

 

Dieses Jahr kamen in Caux beim Young-Ambassadors-Programm (YAP) 39 junge Menschen aus ganz Europa für vier intensive Trainingstage zusammen, um zu lernen, wie man Veränderungen im persönlichen Umfeld erzielt. Im Anschluss daran nahmen sie vom 14. - 18. Juli 2019 an der Konferenz Tools for Changemakers teil.

 

YAP 2019 discussion

 

„Wir haben unsere eigene Identität entdeckt und wie man sich die eigenen Brillen und Filter bewusst macht, durch die wir blicken“, sagte Niall Ridley aus Grossbritannien, der 2018 bei YAP dabei war und dieses Jahr als Facilitator fungierte. „Wir sahen, wie Urteile, Zynismus und Angst unsere Erfahrungen beeinflussen können. Wir haben beobachtet, wie wichtig es ist, Vertrauen zu schaffen. Wir waren ein Katalysator für die anderen und haben ihnen geholfen, Ideen für Initiativen und Projekte zu entwickeln. Wir haben einander die Praxis der stillen Reflexion nähergebracht und gesehen, welche Rolle jeder Mensch bei der Verarbeitung von Erfahrungen spielen und wie er aus ihnen lernen kann.“

„Das YAP-Programm hat mein Leben verändert“, sagte die Facilitatorin Daniela Moisei aus Moldawien. „Das Programm ist wie ein frischer Wind. Es bietet alles, was junge Führungskräfte brauchen: Zeit für sich selbst und die eigenen Ideen, Informationen und moralische Unterstützung, eine aktive und enthusiastische Gruppe Gleichgesinnter und eine atemberaubende Umgebung.“ 

Als Daniela 2016 zum ersten Mal als Young Ambassador nach Caux kam, war sie Radiomoderatorin, Vorsitzende des Studierendenrats an ihrer Universität und die Gründerin einer Schule für junge Unternehmerinnen und Unternehmer. Durch ihre Erfahrung hat sie den Mut gefasst, ihr Masterstudium im Ausland fortzusetzen und sie wurde zur Arbeit für eine internationale Organisation inspiriert. 

„YAP bietet eine Möglichkeit zum Netzwerken, bei der sich junge Leute über Projektideen, bewährte Praktiken, Methoden zur Konfliktlösung und andere Techniken austauschen können, die in ihren jeweiligen Gemeinschaften gut funktioniert haben“, fährt sie fort. „Das Alumni-Netzwerk wächst Jahr für Jahr und macht aus unserer Zeit hier eine ständige Gelegenheit der Weiterbildung, Kooperation und Kooperation.“

 

YAP 2019 holding hands

 

„Ich bin wieder nach Caux gekommen, um diesen Jahrgang zu unterstützen, weil ich hier zum ersten Mal in meinem Leben inspiriert wurde“, sagt Mariam Inayat aus Grossbritannien, die sich seit drei Jahren für YAP engagiert.

„Das YAP-Programm ist so wichtig, weil wir helfen, ethische Entscheidungsträgerinnen und -trägern nicht nur für die Zukunft, sondern für das Heute auszubilden. Wir haben die Pflicht, sicherzustellen, dass junge Menschen eine Plattform haben, um sich in den Dialog einzubringen. Viel werden Diskussionen über uns geführt, die aber ohne uns stattfinden. Aber unsere Zeit in Caux geht darüber hinaus. Wir erhielten nicht nur eine Plattform, sondern uns wurden auch Werkzeuge vermittelt, um erfolgreich für den Wandel zu wirken.“ 

 

YAP 2019 group

 

Text: Mary Lean mit Unterstützung von Daniela Moisei, Mariam Inayat, Niall Ridley

Fotos: Leela Channer, Paula Mariane

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In zukünftiges Leben auf der Erde investieren

Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2019

17/08/2019
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Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2019

 

„Wie fühlt es sich an, das letzte Breitmaulnashorn zu sein?“. Diese Frage stellte Alan Laubsch, Gründer von EarthPulse, die Teilnehmenden des Caux-Dialogs für Land und Sicherheit (CDLS) am dritten Veranstaltungstag. „Eure Familie wurde umgebracht. Eure Freunde sind tot. Ihr habt niemanden mehr zum Spielen. Ihr wacht einfach allein auf.“ Laubsch glaubt, nun sei die beste Zeit gekommen, in der entscheidende Massnahmen zu einer für die Erde positiven Wirtschaft führen köntnen, die die Welt besser macht als je zuvor.

 

CDLS 2019 Louise Brown

 

Schwerpunkt des Tages war natürliches, soziales, geistiges und menschliches Kapital. Louise Brown, die für Klimafinanzierungen bei der Afrikanischen Entwicklungsbank zuständig ist, sprach über ihre Arbeit an einem Mechanismus für Investitionen für Anpassung und Resilienz, der durch den letztjährigen CDLS inspiriert wurde. Durch diesen Mechanismus wäre es möglich, Kakaobäuerinnen und -bauern in Afrika für landwirtschaftliche Praktiken zu bezahlen, die Klimagefahren reduzieren, ihre Existenzgrundlage verbessern und Treibhausgase eindämmen. Die Bank entwickelt bereits einen Rahmen für Feldwaldbau und Mangroven und sucht nach Investorinnen und Investoren aus der Privatwirtschaft, um das Projekt zur Marktreife zu führen.

 

CDLS 2019 A Laubsch

 

Alan Laubsch begrüsste den Plan für Investitionen im Bereich der Anpassung. Dabei hob er hervor, die Gesundheit von Ökosystemen sei deutlich mehr wert als abstrakte Finanzmärkte. So könnten beispielsweise Mangrovenwälder extremen Wetterbedingungen standhalten, Nahrungsquellen für Fische erweitern, Toxine aus dem Wasser filtern, Treibhausgase in grossem Umfang binden sowie eine einzigartige Biodiversität unterstützen.

Er sprach über den weltweit ersten kohlenstoffgesicherten Token von Lykke Exchange, einem Schweizer Blockchain-Startup, und sagte, solche Technologien hätten effiziente Wege entwickelt, um Werte zu schaffen, Transparenz umzusetzen, Resilienz aufzubauen und Mittelsmänner zu umgehen. Als weiteres Beispiel nannte er CedarCoin, das es der libanesischen Diaspora ermöglicht, das Ökosystem in ihrem Heimatland zu renaturieren. 

 

CDLS 2019 Tom Duncan

 

Der Gründer von Earthbanc und Liquid Token, Tom Duncan, kam zum ersten Mal 2009 als Caux Scholar nach Caux und trug zur Entwicklung des CDLS bei. Er sprach über die Fortschritte, die seit dem CDLS 2018 durch die Kooperation mit Alan Laubsch, Skymining und FlowX gemacht wurden. Liquid Token ermöglicht die Ausgabe von Tokens, die eine Zahlung für Ökosystemleistungen wie beispielsweise CedarCoin, Mangroves Trees und Living Root Bridges in Meghalaya darstellen. Liquid Token bietet diese Technologie kostenlos Unternehmen an, die sich für die Renaturierung von Land und Wasser engagieren.

Skymining, dessen Gründer am CDLS 2018 teilnahmen, entwickelt Lösungen für erneuerbare Energien, die grosse Mengen von Kohlenstoff im Boden binden, biodiverse Pflanzen für die Ernährung anbauen und Biomassebriketts als Ersatz für Kohle produzieren. Durch die Entwicklung von Tokens für Energiebriketts kann jeder weltweit die Initiative unterstützen und zur Sicherung von Lebensmittel-, Wasser- und Energiesystemen in Afrika, Indien und Südamerika beitragen.

Bei Earthbanc handelt es sich um die erste Finanzplattform, die die Bedürfnisse globaler ESG-Investoren (Environment, Social, Governance = Umwelt, Soziales, Regierungsführung) mit grünen Anleihen und Anleihen für die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung bedient und dabei Sicherheit, Prüffähigkeit und geringe Kosten der Blockchain bietet. ESG ist weltweit die am schnellsten wachsende Investmentkategorie und beläuft sich derzeit auf 20 Billionen Dollar. Tom Duncan glaubt, dies könne der Schlüssel für das Abwenden einer Klimakatastrophe sein. Er arbeitet mit einem breiten Bündnis von Initiativen für Land, Leben und Frieden (ILLP) zusammen, um zu erarbeiten, wie eine globale Zertifizierungsinstanz für die Bewertung von Ökosystemleistungen aussehen könnte.

Im Anschluss beschrieb Melinda Woolf, Gründerin von The Future of Humanity, ihre Arbeit, um Investitionen in die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung zu beschleunigen. Sie hob hervor, Investitionen in nachhaltige Pflanzen würden eine milliardenschwere Industrie mit signifikanten sozialen und ökologischen Vorteilen schaffen. Sie sprach weiterhin über ihre Vision, konventionelle Kunststoffe durch Bioplastik zu ersetzen, um das Plastikproblem in den Meeren zu lösen. Ausserdem unterstützt sie Wirtschaftsmodelle, bei denen Bäuerinnen und Bauern zusammenarbeiten, um Produkte herzustellen und Leistungen zu erbringen, die weder der Umwelt noch dem Wasser schaden.

 

CDLS 2019 Chau Duncan

 

Zum Abschluss ergriff Chau Tang-Duncan von Earthbanc das Wort. Sie sprach darüber, wie sie eine humanere Seite bei Investitionen und Bankgeschäften entdeckte. In ihrer früheren Position als Handelskommissarin für saubere Energie und Umwelt (ASEAN) und Investmentleiterin bei UK Trade & Investment (UKTI) war sie in umfangreiche Mangrovenrenaturierungsprojekte entlang der vietnamesischen Küste involviert. Mangroven schützen Häuser, wichtige Infrastrukturen und bewirtschaftetes Land vor Versalzung durch Sturmfluten, Zyklone und Tsunamis. Bei UKTI leitete sie eine Investition von 500 Mio £ in die britische Infrastruktur, erneuerbare Energien sowie Forschung und Entwicklung.

Die Finanzwirtschaft und bessere Technologien könnten nur einen bestimmten Beitrag leisten, schlussfolgerte Tang-Duncan. Man brauche menschliches Engagement, Kooperation und müsse auf die leise Stimme des Gewissens hören, um Durchbrüche in scheinbar ausweglosen Situationen wie der Klimakrise zu erzielen.

 

Text: Rishabh Khanna, Vorstandsmitglied von Initiativen für Land, Leben und Frieden

Fotos: Leela Channer

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Sommerakademie über Land, Sicherheit und Klimawandel in Genf und Caux eröffnet

Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2019

17/08/2019
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Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2019

 

Summer Academy 2019

 

Konflikte, Umweltzerstörung und Klimawandel beeinflussen einander negativ. Nur eine verstärkte Kooperation zwischen Nationen und ein interdisziplinärer Ansatz können zu angemessenen Lösungen führen.

Initiativen der Veränderung (IofC) und das Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP) haben sich dieser Herausforderung gestellt und eine Reihe von Sommerakademien über Land, Sicherheit und Klimawandel initiiert. Ziel ist es, die nächste Generation von Politikerinnen und Politikern, Forscherinnen und Forschern zu inspirieren und ihnen interdisziplinäre Ansätze, Fertigkeiten der Kooperation und Vertrauensbildung sowie die nötigen Netzwerke zu vermitteln, die benötigt werden, um die Zukunft der Menschheit zu sichern.

Bei der ersten Sommerakademie kamen 18 Teilnehmende aus Afghanistan/Dänemark, Bhutan, Deutschland, Kenia, Indien, Indonesien, Nigeria/Grossbritannien, den Philippinen, Portugal, Somalia/Grossbritannien, der Schweiz/Spanien, Schweden und der Türkei/Syrien zusammen. Das Event wurde offiziell beim GCSP am 26. Juni eröffnet.

 

Summer Academy 2019 Doreen de Brum

 

Botschafterin Doreen de Brum, Vorsitzende des Climate Vulnerable Forum und ständige Vertreterin der Marshallinseln bei den Vereinten Nationen, sprach über die Folgen des Klimawandels. „Der Begriff Klimaflüchtling ist für uns nicht nur Theorie“, sagt sie. „Wenn ich über die nächste Generation der Bewohnerinnen und Bewohner der Marshallinseln nachdenke, weiss ich nicht, ob sie überhaupt noch über ein Land verfügen.“

 

Summer Academy 2019 Conrad Sangma

 

Seine Exzellenz Conrad Sangma, Ministerpräsident des indischen Bundesstaats Meghalaya, stellte den Zusammenhang zwischen der Rolle von IofC bei der friedlichen Entstehung seines Staates 1972 und der heutigen Notwendigkeit gemeinsamer Lösungen zur Sicherung der Natur her. „Wir müssen gute Beziehungen mit all unseren Nachbarinnen und Nachbarn pflegen“, sagte er. „Wir haben die höchste Niederschlagsmenge weltweit. Meghalaya ist der erste Staat in Indien, der eine umfassende staatliche Wasserpolitik entwickelt hat. So können wir unsere Wasserressourcen besser verwalten, langfristige Wasserversorgung und eine gerechte Verteilung gewährleisten. Wir stellen unter anderem die Versorgung mit sauberem Wasser von Bangladesch sicher.“

Während der folgenden vier Tage fand die Sommerakademie gemeinsam mit dem Caux-Dialog über Land und Sicherheit (CDLS) statt, der Teil des Caux Forums ist.

 

Summer Academy 2019 Mukthar Ogle

 

Mukhtar Ogle, Sekretär für Strategische Initiativen im Kabinettsreferat des Präsidentenbüros von Kenia, diente während des Kurses als Ansprechpartner. Bei der Eröffnung im Plenum des Caux-Dialogs hob Ogle die Bedeutung des Dialogs über Land und Sicherheit hervor, der im Baringo County in Kenia 2016 stattgefunden hat. Er wurde von zwei Beamten des Countys initiiert, die durch 2015 in Caux durch ihre Teilnahme bei CDLS dazu inspiriert worden waren. „Nach dem Baringo-Dialog haben wir unsere Antworten für mehr Sicherheit unter Berücksichtigung von Land und Klimawandel entwickelt“, erklärt er.

 

Summer Academy 2019 Bruno Jochum

 

Ein weiterer Redner war Bruno Jochum, ehemaliger Generaldirektor von Ärzte ohne Grenzen Schweiz und Executive-in-Residence beim GCSP. Jochum betonte die Herausforderungen, mit denen sich der humanitäre Sektor durch den Klimawandel auseinandersetzen muss. Er unterstrich, alle Akteurinnen und Akteure – von Regierungen über grosse Unternehmen bis hin zu Einzelpersonen – müssten ihren Worten Taten folgen lassen, um Lösungen gegen den Klimawandel umzusetzen. „Wir haben Verantwortung für unsere Handlungen in jenen Bereichen übernommen, die wir beeinflussen können“, sagte er.

Zu den weiteren Trainerinnen und Trainern zählten Professor Roger Leakey, Vize-Vorsitzender der International Tree Foundation; Dr. Constance Neely, leitende Beraterin beim World Agroforestry Centre; Dr. Dhanasree Jayaram, Koordinatorin des Zentrums für Klimastudien der Manipal Academy of Higher Education; Marc Barasch, Gründer der Green World Campaign; Alan Laubsch, CEO von Generation Blue; Josep Gari, Senior Policy Advisor beim UNDP; Gunilla Hamne, Gründerin des Peaceful Heart Network und Rishabh Khanna, Vorstandsmitglied von Initiativen für Land, Leben und Frieden.

 

Summer Academy 2019 Garrity

 

Dr. Dennis Garrity, Botschafter für Trockengebiete der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung und Vorsitzender der Global EverGreening Alliance, hatte für die Akademie eine Vorlesung per Video aufgezeichnet. Er nannte Beispiele von Gemeinschaften in Kenia, Äthiopien und im Niger, die ihre eigenen Lösungen für die Herausforderungen im Zusammenhang mit Landverödung, Konflikten und Klimawandel entwickeln.

 

Summer Academy 2019 Louise Brown

 

Die besondere Wichtigkeit, lokale Lösungen zu schaffen und Voraussetzungen für deren Erfolg zu verstehen war Thema des letzten Workshops der Akademie unter Leitung von Louise Brown aus Namibia, Koordinatorin des Africa Climate Change Fund der Afrikanischen Entwicklungsbank.

Da sich 18 Teilnehmende darüber austauschten, wie lokale, regionale und globale Herausforderungen angegangen werden können, war es schwer, bei der Veranstaltung zu einem Ende zu kommen. Am Ende stellten sich alle dieselbe Frage: „Was kann meine Organisation, was kann ich tun, um diesen Herausforderungen zu begegnen?“

„Diese Sommerakademie war eine tolle Initiative“, so das Fazit von Brown. „Ich bin sehr gespannt, wohin sie führt.“

 

Summer Academy 2019 Anna Brach

 

Auch die Teilnehmenden waren begeistert. „Ich werde mit meinen Kollegen über die wichtigesten Elemente für Dialog sprechen“, so Claudia Santos aus Portugal. „Ich habe beobachtet, dass ich bestimmte Situationen am Ende der Sommerakademie anders anging als zu Beginn. Sie hat mich auch persönlich verändert. Das Gelernte werde ich hochhalten und bei meinen zukünftigen Projekten berücksichtigen.“

„Vielen Dank für den sicheren Ort, den ihr geschaffen habt, um sich über viele Herausforderungen der ökologischen Sicherheit in der heutigen Welt auszutauschen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen“, sagte Dr. Muna Ismail aus Grossbritannien/Indien.

„Ich hoffe und wünsche mir, dass es die Sommerakademie noch lange gibt“, so Ahmed Ekzayez aus der Türkei/Syrien. „Es war ein toller Austausch.“

Die Unterhaltungen während der Sommerakademie haben bereits zu neuen Projektideen in Kenia und Indien geführt. Die Teilnehmenden bleiben in Kontakt und werden ihre Ideen über eine WhatsApp-Gruppe austauschen.                               

Die Sommerakademien über Land, Sicherheit und Klimawandel wurden von Dr. Alan Channer vom IofC Programm Land, Leben und Frieden und Anna Brach, Leiterin für menschlicher Sicherheit beim Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik, entwickelt und geleitet. Dieser erste Kurs wurde durch die grosszügige Unterstützung des African Climate Change Fund der Afrikanischen Entwicklungsbank und zwei private Stiftungen ermöglicht.

Lesen Sie mehr über die Sommerakademie in der Juli-Ausgabe von A propos, dem Magazin von Swisspeace.

 

Text: Dr. Alan Channer

Fotos: Leela Channer


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17/08/2019
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Dreissig Personen im Alter von fünf Wochen bis 78 Jahren aus zehn Ländern kamen für die Internationale Gemeinschaftswoche (WIC) vom 19.-26. Juni 2019 zusammen, um das Caux Konferenz- und Seminarzentrum für das diesjährige Caux Forum im Sommer vorzubereiten. Familiengruppen wurden bevorzugt und am Ende nahmen tatsächlich neun Familien teil. Ihr Ziel war es, als Gemeinschaft zu dienen, zu leben und zusammenzuwachsen, um kultur- und generationsübergreifendes Vertrauen zu fördern und zu entwickeln. 

 

Week of International Community

 

Nach dem Frühstück bildeten die Teilnehmenden kleinere Gruppen für eine Zeit der stillen Reflexion und des Austauschs. Die Gruppen setzten sich aus Menschen verschiedener Nationalitäten und Altersgruppen zusammen, um einen Dialog über Kulturen und Generationen hinweg zu fördern. Danach begannen die Teilnehmenden mit der Arbeit für die anstehenden Konferenzen: sie polierten Silber, bereiteten Zimmer vor, arbeiteten im Garten, richteten den Speisesaal oder die IT-Einrichtungen ein, bereiteten die Technik vor oder unterstützten die Verwaltung oder die Arbeit in den Archiven.

 

Week of International Community

 

Am Tag und am Abend kamen alle zusammen, um Vertrauen aufzubauen, Erfahrungen auszutauschen und ihr Verständnis der Werte von Caux zu vertiefen. Sie sahen einen IofC-Film über die Auswirkungen  persönlicher Veränderung, nahmen an einer Schnitzeljagd innerhalb und ausserhalb des Caux Palace teil und organisierten am letzten Abend eine Talentshow. Es gab ausserdem Momente der freien Zeit, insbesondere am Sonntag, um sich zu entspannen, die wunderbare Umgebung von Caux zu entdecken oder in Montreux im See zu baden.

Die Woche förderte ernsthafte Begegnungen und den Austausch untereinander. Sie ermunterte uns, auf anderen und uns selbst zu hören und damit zu beginnen, jene Veränderung zu sein, die wir in der Welt sehen wollen.

 

Text: Lorna Annovazzi

Fotos: Apolline Foedit

 

 

Die Bäume im Garten von Caux

Apolline Foedit, Praktikantin für Kommunikation 2019, hat einige der Teilnehmenden der Internationalen Gemeinschaftswoche (WIC) getroffen.

Die Teilnehmenden der Internationale Gemeinschaftswoche bereiten nun das Caux Konferenz- und Seminarzentrum für das Caux-Forum vor. Einige polieren das Besteck und bereiten die Tische vor, während andere sich um den Garten kümmern. Ruth erzählt mir von Caux, während sie oben auf der Leiter steht und Maria beschreibt ihren Eindruck vom Caux-Palace.

 

Week of International Community

 

Ruth hat über Freunde von IofC erfahren: Barbara und David Down, die sich für die Bewegung in England engagieren. Sie ist zum dritten Mal in Caux, zunächst hat sie an einem Seminar über Veränderung und dann an der Internationalen Gemeinschaftswoche teilgenommen. Ruth ist von diesem Ort angetan, den sie sowohl als global als auch human bezeichnet. Darum kommt sie auch gerne wieder, um die Begegnungen fortzusetzen und sich inspirieren zu lassen. Ihr Mann John begleitet sie. Er geht an uns vorbei, grüßt und stutzt dann den nächsten Baum.

Maria, die gemeinsam mit Ruth die Bäume verschneidet, kommt aus Rumänien. Sie hat ihr Studium noch nicht begonnen. Sie ist 15 Jahre alt und schwankt noch zwischen mehreren Optionen. „Mich interessiert alles“, sagt sie. „Wissenschaft, Physik, Chemie, Sprachen, Kunst... Ich würde gerne etwas bewirken.“ Sie lächelt. Sie ist zum dritten Mal in Caux und wird dieses Jahr von ihrem Bruder, Andrei, und ihrer Mutter, Liliana, einer Opernsängerin, die später im Sommer hier auftreten wird, begleitet.

Ruth sagt, eine Aufgabe der WIC bestehe darin, Austausch zwischen verschiedenen Gesellschaften und Gruppen zu schaffen und Spaltungen zu überwinden. „In jedem Land gibt es einen besonderen Konflikt... In England ist es der Brexit.“ Sie zieht eine Parallele zwischen dem Wunsch einiger Schotten, Großbritannien zu verlassen, und dem Wunsch einiger Briten, die EU zu verlassen. Die Frustration der Europäer über das Ergebnis des Referendums versteht und teilt sie. Genauso wie die Beweggründer mancher, die für den Austritt gestimmt haben. Sie fragt sich, wie ein Kompromiss aussehen könnte. „Wie wird es weitergehen?“

 

Week of International Community

 

Als ich Maria frage, was Caux für sie bedeutet, lächelt sie erneut. Caux ist wie ein Traum, erzählt sie mir. „Es ist ein besonderer Ort, an den ich das ganze Jahr über denke und mich deshalb nie langweile.“ Maria weiß schon genau, dass sie nächstes Jahr wiederkommt, genauso wie das übernächste und das darauf folgende Jahr...

Der große grüne Sack zu ihren Füßen füllt sich weiter mit Ästen und Blättern. Der Baum ist vor dem Hintergrund der Berge und wie er den See überblickt ein majestätischer Anblick. Ein anderer Teilnehmer nähert sich und zeigt auf einen unverschnittenen Ast. Rut lacht: „Er ist Perfektionist!“ Sie nimmt die Leiter und klettert sie wieder rauf.

 

Text & Fotos: Apolline Foedit


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Abstieg vom Berg

Caux Scholars-Programm 2019

17/08/2019
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Caux Scholars-Programm 2019

 

Wenn Leute sagen, dass Caux eine lebensverändernde Erfahrung sei, handelt es sich dabei nicht um ein Klischee. Einige verlassen für eine Reise nach Caux zum ersten Mal ihr Heimatland. Den meisten ermöglicht es, an ihren Traumata und Ängsten zu arbeiten und einen sicheren Ort für Wachstum, Hoffnung und Reife zu schaffen. Nach solch tiefgreifenden Erfahrungen ist es schwierig, den Berg wieder hinabzusteigen, besonders für diejenigen, die in Konfliktgebiete zurückkehren oder die mit inneren Konflikten beschäftigt sind.

 

 Nick Foster | Caux Forum Director
Nick Foster | Leiter des Caux Forums

 

Der Leiter des Caux Forums, Nick Foster, betont, wie wichtig es sei, die in Caux geknüpften Kontakte zu erhalten. „Netzwerken ist hier besonders wichtig. Kontakte können Unterstützung bieten und uns helfen, wenn wir gehen. Durch dieses soziale Gefüge sind wir stärker, widerstandsfähiger und handlungsfähiger als wenn wir auf uns alleine gestellt wären. Menschen für eine oder vier Wochen in Caux zu begrüssen ist eine tolle Möglichkeit, Gemeinschaft zu schaffen.“

 

Osama Alramtisi
Osama Alrantisi | CSP-Programmkoordinator 2019

 

Der Programmkoordinator des Caux Scholars-Programms (CSP), Osama Alrintisi, ist Caux-Teilnehmer der zweiten Generation. Sein Vater, Mohamed Alrantisi, kam 1997 zum ersten Mal nach Caux und war 2001 Caux-Scholar. „Als ich Kind war, erzählte er mir davon“, sagt Osama.

Als Osama Palästina für sein Studium in Schweden verliess, engagierte er sich bei IofC vor Ort. Er kam 2017 zum ersten Mal als Teilnehmer des Caux Peace and Leadership-Programms (CPLP) nach Caux, kehrte 2018 als Caux Scholar zurück und ist auch dieses Jahr als Programmkoordinator mit dabei.

„Bei CPLP habe ich gelernt, anderen zu dienen“, sagt er. „Ich habe Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund getroffen und gelernt, mit Leuten Dialoge zu führen, die eine andere Meinung vertreten. Das war eine der wichtigsten Lektionen. CPLP hat mir auch persönlich weitergeholfen, zum Beispiel dabei, wie man Beziehungen aufbaut, Menschen dient und ein guter Gastgeber ist. Es war eine grosse Hilfe in Schweden.“

Durch das eher akademische Caux Scholars-Programm lernte er, „Konflikte und den Umgang mit ihnen sorgfältig zu betrachten“. „Ich habe mich theoretisch und praktisch weiterentwickelt, wodurch ich das Wissen aus der Friedensförderung in meinem Privat- und Berufsleben umsetzen konnte. Dies hatte Auswirkungen auf meine Denkweise.“ Es fällt ihm schwer, den Frieden von Caux zu verlassen, aber er geht voller Hoffnung. „Ich denke darüber nach, was ich als nächstes in meinem Land tun kann.“

 

Saba Gül
Saba Gül | Caux Scholar aus Pakistan

 

Saba Gül, Caux Scholar 2019 aus Pakistan, geht mit denselben Fragen zurück. Für sie ist der erste Schritt zu einem inklusiven Dialog das Durchbrechen von Stereotypen. „Es gibt eine grosse ethnische und religiöse Vielfalt in meinem Land, besonders in Karachi, wo ich lebe“, sagt sie. „Pakistan ist bereit für eine echte Veränderung. Wir müssen unsere Generation darauf vorbereiten, besonders die Frauen.

Selbstfürsorge wird in unserer Gesellschaft unterschätzt. Bevor ich nach Caux kam, hatte ich noch nie etwas über die Bewältigung von Traumata gehört. In der Kindheit oder Jugend passieren Dinge und wir behalten diese Traumata für den Rest unseres Lebens. Genau hier ist Selbstfürsorge besonders wichtig. Zum ersten Mal seit Jahren habe ich über ihre Bedeutung nachgedacht.“

 

Alina Shymanska
Alina Shymanska | Caux Scholar aus der Ukraine

 

Alina Shymanska, Caux Scholar 2019 aus der Ukraine, sagt, die Erfahrung habe sie verändert. Sie gehe zurück nach Hause, um ihre Arbeit auf jener Ethik und den Werte zu gründen, die sie in Caux erfahren habe. „In Konfliktgebieten diskutieren wir oft über Gerechtigkeit“, sagt sie. „Vergebung steht da ganz weit unten. Nach dem Caux Scholars-Programm wird Vergebung ganz oben stehen. Den Berg wieder zu verlassen, ist nicht leicht, weil man der Realität ins Auge blicken muss, wenn man zurückkommt. Der Konflikt in meinem Land geht weiter, aber ich kann mit den Menschen in meinem Umfeld einen friedlichen Austausch über den Aussöhnungsprozess führen.“

 

Text und Photos : Paula Mariane

 


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Tsvetana 13 Sept 2023

Sinn und Harmonie durch Musik und den Caux Palace

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Arpan Yagnik: Berge erklimmen

Arpan Yagnik, ein Teilnehmer der letztjährigen Konferenz Kreatives Leadership und Teammitglied des IofC Hub 2021, spricht mit Mary Lean über Kreativität, Angst und Berufung. ...

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Young Ambassadors Programme 2021: Zuhören lernen

Als die indonesische Jurastudentin Agustina Zahrotul Jannah bei Google auf das Young Abassadors Programme (YAP) stiess, war sie aufgeregt und enttäuscht zugleich: aufgeregt, weil sie hoffte, dass es i...

Zero waste square for social media

Ein achtsamer Lebensstil ohne Müll

Wie wurde Sofia Syodorenko Teil der Zero-Waste-Bewegung und was bedeutet sie ihr? Sie ist Vorsitzende von Foundations for Freedom und Vertreterin der Zero Waste Alliance Ukraine. Während des Caux-Dial...

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Liebe erfordert mehr Mut als Hass

Armenisch-kurdisch-türkischer Dialog 2019

17/08/2019
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Armenisch-kurdisch-türkischer Dialog 2019

 

Der armenisch-kurdisch-türkische Dialog fand 2019 im Rahmen der Konferenz Tools for Changemakers statt und brachte Menschen armenischer, kurdischer und türkischer Herkunft zusammen, um sensiblen Themen zu diskutieren, die die Beziehungen zwischen diesen Gruppen belasten. John Bond fasst den Dialog und die Fortschritte der vergangenen vier Jahre zusammen.

Während des ersten Weltkriegs wurden 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier getötet und auf Befehl der Herrscher des Osmanischen Reichs dem Tod überlassen. Seitdem herrscht in armenischen Gemeinschaften weltweit Hass gegenüber Türkinnen und Türken vor, den Nachfahren jener Osmanen. Die Versuche der türkischen Regierung, den Genozid zu leugnen, führten lediglich dazu, dieses Gefühl von Hass gegenüber bei Armenierinnen und Armeniern zu bestärken.

2015 fand sich eine Gruppe aus 15 jungen türkischen und armenischen Berufstätigen in Caux zusammen, um Möglichkeiten zu finden, diesen Kreis zu durchbrechen. Aus diesem Austausch entstand eine alljährliche Veranstaltung im Rahmen des Caux Forums. Mitglieder der kurdischen Gemeinschaften kamen dazu, so dass es sich jetzt um einen armenisch-kurdisch-türkischen Dialog handelt.

 

Armenian-Kurdish-Turkish Dialogue 2019

 

Viele armenische Teilnehmende kommen aus dem Libanon, in den ihre Vorfahren 1915 flohen. „Ich bin die vierte Generation der Überlebenden des Genozids“, sagt Arshalouys Tenbelian, die an drei Dialogen teilgenommen hat und nun als Co-Koordinatorin wieder dabei ist. „Der Libanon gab uns freundlicherweise die libanesische Staatsbürgerschaft. In Beirut ging ich auf eine armenische Schule und zu Hause sprachen wir nur Armenisch, um unsere Kultur zu bewahren.

Türkinnen und Türken waren für uns immer Feinde. Als meine Professorin mich drängte, am Dialog in Caux teilzunehmen, zögerte ich. Sie betonte, dass ich Journalismus studiere und man als guter Journalist alle Seiten berücksichtigen müsse. Ich stimmte also zu, um für unsere Sache einzustehen.

Als wir uns in Caux vorstellen sollten, sagte ich nur meinen Namen – ich wollte nicht, dass die Türkinnen und Türken etwas anderes über mich wussten. Dann begann der Dialog. Innerhalb der Diaspora im Libanon ist die Geschichte noch frisch und unverheilt. Wir argumentierten, wir brüllten, wir schrieen. Jahrelang unterdrückte Emotionen brachen sich Bahn.“

 

Armenian-Kurdish-Turkish Dialogue 2019

 

„Es war wie ein kalter Krieg“, sagt Burak Cevik, türkischer Teilnehmer und Co-Koordinator des Dialogs. „Die Armenierinnen und Armenier bombardierten uns mit Fragen. ‚Gibst Du das Haus meiner Grossmutter zurück? Wirst Du dich für den Genozid entschuldigen?‘“ Ein armenisches Mädchen sagte: „Ich bin nur hier, um von einem Türken eine Entschuldigung zu hören und dann weiterzumachen.

Ein türkisches Mädchen stand auf, ging auf sie zu und entschuldigte sich. Daraufhin habe ich den Raum verlassen. Nach der Sitzung fragte ich sie, warum sie sich für etwas entschuldigte, das sie nicht getan habe. Sie antwortete: ‚Es geht nicht darum, was ich getan habe, es geht darum, was ihnen widerfahren ist. Es geht darum, sich um jemanden zu kümmern, der Verständnis von unserer Seite möchte.'

Langsam kamen wir uns näher. Irgendwann sang ein Mädchen ein armenisches Lied. Ein türkisches Mädchen sagte daraufhin: ‚Ich kenne dieses Lied auf Türkisch.‘ Und fünf Minuten später sangen wir alle zusammen. Das war der Moment, an dem Aussöhnung zwischen uns begann."

„Wir haben gelernt, zuzuhören“, sagt Arshalouys. „Ich habe akzeptiert, dass ich niemanden zwingen kann, den Genozid anzuerkennen. Ich werde weiterhin für diese Anerkennung arbeiten. Aber jetzt kann ich den Anderen als die Person akzeptieren, die er oder sie ist.“

Das war ein grosser Durchbruch. In Caux habe ich gelernt, dass ich, nachdem ich zu hassen gelernt habe, auch lernen kann, nicht mehr zu hassen. Und dafür brauche ich das Gegenüber. Ich brauche Burak und er braucht mich, um die Erinnerung zu heilen, die uns beide von der Last des Hassens befreit.

Viele Armenierinnen und Armenier betrachten uns als Verräter, weil wir Freundschaften mit Türkinnen und Türken geschlossen haben. Ich erwidere darauf nur, dass Liebe mehr Mut als Hass erfordert.“

In den letzten vier Jahren besuchten einige Teilnehmende das Land der anderen. Burak war dieses Jahr bereits in Beirut. In einem armenischen Museum las er den Brief einer türkischen Mutter von 1915 an das armenische Kind in ihrer Obhut. „Trotz der ganzen Tragödie hat sie Hass in Liebe verwandelt“, sagt er.

Arshalouys sagt, sie arbeie heute daran, genau dies zu erreichen. „Wir bluten solange weiter, bis wir entdecken, dass der andere auch ein Mensch ist. Deswegen ist Dialog so wichtig. Wir können unseren Hass überwinden. Liebe ist die stärkste Waffe.“

 

Text: John Bond, Sekretär bei Initiativen der Veränderung International

Fotos: Paula Mariane und Leela Channer

 

 


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Junge Menschen entdecken ihr Potential

Caux Peace and Leadership-Programm 2019

17/08/2019
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Caux Peace and Leadership-Programm 2019
CPLP 2019 Ishida

 

Das Programm bietet neue Einsichten über das Modell von Initiativen der Veränderung (IofC), wonach Veränderung bei jedem einzelnen Menschen beginnen und dann eine Wirkung nach aussen entfalten. Wir wollen junge Menschen befähigen, Veränderung herbeizuführen und in der Welt etwas zu bewegen, indem wir unser gesamtes Potenzial entfalten und durch Reflexion, Erfahrungsaustausch, Lernen und dienendes Leadership eine neue Welt zu schaffen.

CPLP-Team

 

Das Caux Peace and Leadership-Programm (CPLP) ist weit mehr als nur ein vierwöchiges Trainingsprogramm. Es ist eine Plattform, bei der junge Menschen aus aller Welt persönliche und globale Veränderungen erfahren können. Es ist ein Ort, an dem sie Ideen austauschen, nach innerer Erkenntnis suchen, Friedensförderung lernen und sich persönlich weiterentwickeln können. Das Programm bietet Menschen aus über 35 Ländern die Chance, sich auszutauschen, mit anderen zu lernen und zu reflektieren. 2019 nahmen 48 Leute zwischen 20 und 40 Jahren daran teil.

 

CPLP 2019 Kojo Annan
Kojo Annan im Austausch mit CPLP-Teilnehmenden 2019 

 

Das Programm ist ein wichtiger Bestandteil des Caux Forums und trägt in vielerlei Hinsicht zu den Konferenzen und dem Ablauf des Konferenzzentrums bei . Unter Berücksichtigung der Werte von IofC werden Trainingseinheiten zu Friedensförderung, Leadership und Persönlichkeitsentwicklung angeboten. Die Teilnehmenden wenden das, was sie lernen, in verschiedenen Abteilungen des Caux Forums an.

2019 hatten die Teilnehmenden des zweiten Jahres von CPLP die Gelegenheit, Sitzungen mitzugestalten und in der Konferenz Gerechte Regierungsführung für menschliche Sicherheit und beim Caux-Dialog über Land und Sicherheit über ihre Erfahrungen zu sprechen. Sie übernahmen in ihren Abteilungen mehr Verantwortung, leiteten die Teilnehmenden des ersten Jahres an und diskutierten die Zukunft von CPLP in ihren Ländern und auf internationaler Ebene.

 

CPLP hat mir dabei geholfen, mein Potenzial zu entdecken und sowohl mit Herz als auch Verstand zu leiten und zu führen. Es verleiht mir Flügel, um Frieden zu vertiefen und zu verbreiten und ich habe gelernt, wie man den Vergessenen in meinem Land eine Stimme geben kann.“

Marla, Libanon, CPLP-Teilnehmerin im ersten Jahr

 

CPLP 2019 Mulham
Mulham, 2019 im zweiten Jahr des CPLP, als Redner der diesjährigen Konferenz Gerechte Regierungsführung für menschliche Sicherheit.

 

Zu den Höhepunkten des CPLP 2019 zählten besondere Gespräche mit inspirierenden Gästen wie Amy Peake, Gründerin von Loving Humanity, Kojo Annan, Geschäftsmann und Sohn des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan, Suresh Vazirani, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender bei ERBA Diagnostics und Präsident von IofC International, Hiroshi Ishida, Generaldirektor des Runden Tischs von Caux in Japan und Bogdan Klich, ehemaliger Verteidigungsminister Polens.

 

Meine Arbeit im Bereich der Friedensförderung und der opferorientierter Justiz orientiert sich auch weiterhin am Caux Peace and Leadership-Programm, indem es mir meine inneren Werte bewusst macht. Wir alle kommen hierher, um das Beste aus uns herauszuholen und nehmen dieses Augenmerk und diese Energie mit nach Hause zurück.

Aaron, USA, Mitglied des CPLP-Trainerteams

 

CPLP 2019 Ishida
Hiroshi Ishida, Geschäftsführer des Caux Round Table Japan, spricht mit CPLP-Teilnehmenden 2019

 

Die Leiterin des CPLP, Phoebe Gill, begrüsste die Bereitschaft der diesjährigen Teilnehmenden, IofC und sich selbst zu entdecken sowie sich selbst ins Programm einzubringen. „Dies sind die Führungskräfte von morgen und alles, was ich dazu beitragen kann, ist wichtig“, sagt sie. „Für mich ist da auch dieses Gefühl, in 35 Ländern etwas zu verändern.“

 

Caux ist ein Ort, an dem die Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen gewürdigt wird und der uns auffordert, das Beste aus uns selbst zu machen.

Maruee, Indien, CPLP-Teilnehmerin im ersten Jahr

 

Wie geht es jetzt weiter? Die Alumni vom CPLP suchen nach Möglichkeiten, um IofC in ihren Heimatländern zu unterstützen und an IofC-Programmen in anderen Ländern teilzunehmen. Sie befassen sich ausserdem mit neuen Projekten für CPLP und vielleicht sogar einer eigenen Konferenz in Caux. Bleiben Sie dran für Informationen zu neuen Aktivitäten und Veranstaltungen.

 

 

CPLP 2019 stats 3
CPLP 2019 statistics 2
CPLP 2019 statistics 1

 

Text: Sabrina Thalmann, Kommunikationsbeauftragte IofC Schweiz

Mit Beiträgen von DJ Bergo, Kommunikationspraktikum 2019

Fotos: Paula Mariane

 

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Brian Iselins Kampf gegen moderne Sklaverei

Ethisches Leadership im Business 2019

17/08/2019
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Ethisches Leadership im Business 2019

 

Brian Iselin

Die Sonne geht schon langsam unter, aber die Luft ist noch warm, als sich zehn Leute versammeln, um der spannenden Geschichte von Brian Iselin zuzuhören. Iselin spricht bei der menschlichen Bibliothek, die im Rahmen der Konferenz Ethisches Leadership im Business stattfindet und berichtet, wie er das Ausmass moderner Sklaverei entdeckte und nun dagegen vorgeht.

Zum ersten Mal kam Iselin als Bundesagent im Kampf gegen Drogen mit Menschenschmuggel in Kontakt. Auf der Suche nach Drogen fand er zwei kleine Mädchen in einer Sporttasche, die in Vietnam für eine Adoption verkauft werden sollten. Er war von dieser Entdeckung erschüttert und beschloss, sich moderner Sklaverei zu widmen und dagegen vorzugehen.

Doch was genau ist moderne Sklaverei? Bei Sklaverei handelt es sich um kein neues Problem. Der grösste Unterschied besteht heute darin, dass Menschen, die Opfer von Menschenhandel sind oder missbraucht werden, nicht Teil unserer Gesellschaft sind, weil sie nicht wahrgenommen werden. Skandale wie Kinderarbeit sind bei grossen Modemarken weit verbreitet, doch viele Leute scheint das nichts anzugehen und sie kaufen deren Kleidung dennoch. Wie Iselin sagt: „80 % von dem, was wir kaufen, ist mit Sklaverei verbunden (...), wir sprechen hier von hunderten Millionen Menschen.“

Vor zwei Jahren hat Iselin die NGO Slavefreetrade (Sklavenfreier Handel) gegründet, die darauf aufbaut, dass „niemand bewusst etwas Falsches tun würde, wenn [er] wüsste, dass es nicht richtig ist“. Ziel ist es, Kunden Alternativen zu zeigen anstatt ihnen falsche Handlungen vorzuwerfen. Dabei stehen positive Kommunikation und Anreize im Vordergrund.

Praktisch bedeutet dies, dass Slavefreetrade Arbeiterinnen und Arbeiter auf allen Ebenen der Lieferkette befragt, ob ihre Menschenrechte geachtet werden. Die Fragen befassen sich auch mit Rechten wie Würde, Gleichheit und dem Verzicht auf Kinderarbeit. Die Unternehmen erhalten dann von Slavefreetrade Zugriff auf die Ergebnisse, damit sie mögliche Probleme angehen können. Iselin erzählt uns von einem Fall, bei dem der Leiter des Personalwesens einer grossen Marke von sexuellen Übergriffen in einer Fabrik erfuhr, von deren Existenz er nichts wusste. Mit Hilfe der detaillierten Informationen konnte er etwas unternehmen.

Die Plattform sorgt für Transparenz in einem Bereich, in dem sie zuvor fehlte. Die Herausforderung besteht nun darin, grosse Marken davon zu überzeugen, sich der Bewegung anzuschliessen und sich dem zu stellen, was wirklich in ihren Lieferketten geschieht. Die kann nur passieren, wenn man „gute Akteurinnen und Akteure an einem Tisch zusammenbringt“.

 

Text: Nicole Walther

Photo: Paula Mariane


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