"Glaube an das, was dir persönlich wichtig ist, aber gib anderen absolute Freiheit.”

Ein Interview mit Rajmohan Gandhi von Diego de León Sagot

02/05/2017
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Ein Interview mit Rajmohan Gandhi von Diego de León Sagot

 

Vor dem Hintergrund eines weltweit zunehmenden Extremismus und steigender Intoleranz konnten wir kürzlich ein Gespräch mit Professor Rajmohan Gandhi führen, der im April einen öffentlichen Vortrag in London hielt. Wir befragten ihn nach seiner Meinung im Umgang mit dieser besorgniserregenden Situation, dem Schlüssel zum Aufbau von Vertrauen und der Rolle von Caux.

Professor Rajmohan Gandhi zuzuhören ist eine einmalige Erfahrung. Nicht nur auf Grund der Tatsache, dass er als Mohandas Karamchand (Mahatma) Gandhis Enkel dessen Erbe in sich trägt oder weil er ein anerkannter, akkurater und neutraler Biograph ist. Es sind auch sein Blick auf die Welt und seine Einstellung zu den aktuellen Problemen dieser Welt, die ihn zu etwas Besonderem machen.

Rund 350 Menschen warem am Donnerstag, den 20. April 2017 zu dem Event von Initiativen der Veränderung gekommen, um dem 81-jährigen Professor zuzuhören, der bescheiden und auf einfache Art und Weise über seine Sichtweise zu Themen und Problemen in Grossbritannien, Europa und der Welt sprach.
Anderen zuhören, das Eingeständnis, dass keine Gruppe besser als die andere sei oder die Erkenntnis, dass Hass unter allen Umständen angegangen werden müsse waren nur drei der vielen Empfehlungen, die er in seiner Rede weitergab. Alles erschien sehr vereinfacht und doch zutiefst bedeutungsvoll und relevant vor dem Hintergrund jener Extreme, denen wir uns heute gegenübersehen. Es ist auf den ersten Blick schwer zu glauben, dass Zuhören oder Dialog effektive Massnahmen im Umgang mit einem gewaltbereiten Extremismus, Krieg, Zwangsumsiedelung, Polarisierung, Exklusion oder Diskriminierung - um nur einige der aktuellen Phänomene anzusprechen - sein könnten. Und doch sollten sie erste Schritte sein.

"Ich glaube nicht, dass es einen Schalter gibt, den wir drücken können, um dann zu hoffen, dass diese Probleme dadurch schneller gelöst werden können.", erklärte Gandhi mit einer guten Dose Realismus in einem Interview am Tag nach seiner öffentlichen Ansprache.

"Das erscheint mir sehr unwahrscheinlich", fuhr er fort. "Aber ich denke, wir sollten eine Kultur fördern, in der jeder die Freiheit besitzt, zu denken, was er will und wir einander trotzdem nicht dazu ermutigen, die eigenen Ansichten anderen überzustülpen. Eine Kultur der Toleranz, in der andere nicht genötigt werden, in der wir anderen Menschen komplette Freiheit überlassen. Wenn wir dies fördern, wenn wir dies umsetzen, wäre dies ein Weg, um der Tendenz der heutigen Welt zu Extremismus zu begegnen.", erklärte er.

"Hatred kills us, it doesn't kill the enemy". Professor Rajmohan Gandhi. London 20 April 2017
Er sprach sich auserdem für eine hassfreie Welt aus. "Hass bringt UNS um, nicht den Feind.", hatte er zu dem buntgemischten Publikum am Vortag gesagt. Im Laufe unseres Interviews ging er noch weiter und erklärte, es sei notwendig, zwischen Wut und Hass zu unterscheiden.

"Manchmal ist Wut sehr wichtig. Ich denke nicht, es sollte ein permanenter Zustand sein, aber er kann notwendig sein, wenn etwas Schreckliches geschieht. Wir wollen keine Weichspüler-Welt. Wir wollen keine bequeme Welt. Ja, wir wollen zornige Menschen, die einen Teil ihrer Wut loswerden können. Aber wir wollen ganz sicher, dass keine Bitterkeit zurückbleibt.", fügte er hinzu. "Viele von denen, die sich von diesem Hass befreien konnten, setzen sich nach wie vor für ihre Überzeugungen ein, kämpfen für Gerechtigkeit, für Gleichheit. Wenn wir guten Willen, Mitgefühl, Liebe und Vergebung fördern wollen, sollten wir uns daran erinnern, dass Gerechtigkeit dabei eine wichtige Rolle spielt. " Er erklärte weiterhin, Menschen in verschiedenen Teilen der Welt oder in bestimmten Situationen müssten teilweise sehr lange auf Gerechtigkeit warten. "Wir müssen dieser Realität ins Auge sehen und wir müssen, wenn nötig, den Mut haben, Ungerechtigkeit anzusprechen. Ungerechtigkeit einen Namen zu geben ist notwendig, um sie aus der Welt zu schaffen.", sagte er.

Nach den Bausteinen von Vertrauen in der Welt befragt, erklärte er voller Nachdruck: "Zuhören ist nicht nur der erste, sondern auch der zweite und der dritte Schritt. Wir können den anderen nie zuviel zuhören, ihrer Meinung, ihren Geschichten, ihren Problemen und dies dann mit dem in Verbindungen bringen, was uns wichtig ist. Wenn ich den Sorgen der Welt zuhöre, ihrem Schmerz und ihrem Hoffen, ist dies der Beginn einer Art des Vertrauensaufbaus.", unterstrich er.

"Caux bedeutet Hoffnung"
Professor Gandhi ist ehemaliger Präsident von Initiativen der Veränderung International (2009-2010) und steht seit 1956 in Verbindung mit Caux. Danach befragt, erklärte er:

“Es bedeutet Hoffnung. Hoffnung, dass zumindest ein paar Schritte unternommen werden, die uns einer Lösung, einer Heilung, einer Aussöhnung näher bringen. Nicht die Hoffnung, dass alles perfekt wird, aber die Hoffnung, dass der nächste notwendige Schritt gefunden wird. Es bedeutet ausserdem die Welt, da dort normalerweise Menschen von überall her zusammenkommen.", sagte er. Seit über 70 Jahren treffen sich dort hunderte von Menschen verschiedenster Herkunft mit unterschiedlichem Hintergrund, um zu diskutieren, sich auszutauschen und aktuelle Themen zu besprechen. Mehr als 1500 Teilnehmende aus über 100 Ländern nahmen im vergangenen Jahr am Caux Forum teil.

"Wenn ich an Caux denke, denke ich auch daran, wie es von einfachen Schweizern - Einzelpersonen und Familien -ins Leben gerufen wurde, die sich (1946) trafen und durch ihr Opfer diesen wunderschönen Ort schufen.", erinnerte sich Gandhi.

“Dort herrscht eine Tradition der Offenheit. Menschen hören anderen Standpunkten zu, jeder fühlt sich wohl, niemand wird bedroht. Menschen können sich frei ausdrücken, ohne sich schämen zu müssen, ohne Angst zu haben. Caux spielt eine sehr hilfreiche Rolle, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der niemand bedrängt wird, und es bietet einen guten Rahmen, um Freundschaften zu schliessen, vom Anderen Gutes zu erwarten.", so Gandhi. "In Caux wurde ich immer wieder an Entscheidungen erinnert, die ich getroffen habe. Es war immer eine Zeit der Selbsterfahrung, in der ich mir meine eigenen Fehler eingestehen musste. Aber vor allem gibt mir Caux eine Perspektive und Erneuerung.", sagte er abschliessend.

Das Caux Forum (der neue Name der ehemaligen Caux-Konferenzen) bietet eine sicheren und privilegierten Raum, um Menschen, Gruppen und Organisationen aus aller Welt zu inspirieren, sie auszurüsten und zu vernetzen, damit effektiv und innovativ Vertrauen aufgebauet sowie ethisches Leadership, eine nachhaltige Lebensweise und menschliche Sicherheit gefördert werden kann.

In diesem Sommer befasst sich das Caux Forum mit menschlichen Potential zur Entfaltung eines globalen Wandels. Alle Events 2017 befassen sich hierbei mit Extremen jeglicher Art.

Mehr dazu hier.

 

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Vor dem Hintergrund einer Dürreperiode, die drei Millionen Menschen hungern lässt und deren schon Millionen von Nutztieren zum Opfer gefallen sind, bemühte sich der zweite "Internationale Dialog über Land und menschliche Sicherheit" um die Schlichtung von Konflikten und die Behebung von Umweltschäden in der Region.

"Dieser Dialog findet zu einem kritischen Zeitpunkt statt, in dem wir uns, aussgelöst durch Ressourcen-Knappheit, Sicherheitsproblemen ausgesetzt sehen.", sagte Seine Exzellenz Alex Tolgos, Gouverneur von Elgeyo Marakwet County in Kenia. "Nahrungsmittelknappheit, zu wenig Weidefläche und Wasser haben dazu geführt, dass Bruder gegen Bruder kämpft." Er fügte hinzu: "Mehr als 100 Menschen mussten im vergangenen Jahr durch diesen Konflikt [in unserem Bezirk] sterben. Wir können es uns nicht erlauben, so weiterzuleben wie bisher. Wir müssen unsere Einstellung ändern, um die Probleme nachhaltig anzugehen."

Tolgos war einer der vielen Sprecher des Events, das von der Bezirksregierung organisiert wurde und sich von der IofC-Initiative für Land, Leben und Frieden hatte inspirieren lassen. Fünfzig Teilnehmende, darunter Regierungsbehörden und Bezirksbeame, Stammesälteste und Vertreter und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft kamen zusammen, um sich mit dem Themenkreis "Konfliktmilderung durch nachhaltige Entwicklung" zu befassen.

Dr. Alan Channer, Mitglied des internationalen Leitungskreises der Initiative für Land, Leben und Frieden (ILLP), erklärte: "Diese Dialoge wurden ins Leben gerufen, weil wir wussten, dass der Teufelskreis aus Umweltschäden und Konflikten unterbrochen werden kann. Wiederaufforstung, ein verbessertes Wassermanagement und Vertrauensaufbau zwischen Menschen - all dies kann ganze Ökosysteme wieder heil machen, Gemeinschaften wiederbelebenund der Erde ihre Fülle zurückgeben."

Alle Teilnehmenden zündeten zum Gedenken an die Opfer der ethnischen Auseinandersetzungen und durch Viehdiebstahl in der Gegend Kerzen an.

Der stellvertretende Gouverneur Dr. Gabrial Lagat hatte als erster die idee eines Dialogs nach dem Vorbild von Caux/Schweiz, wo sich das internationale Konferenzzentrum der Stiftung CAUX-Initiativen der Veränderung befindet. Er rief die Teilnehmenden beim Abschluss der Veranstaltung auf, 30 Empfehlungen zu verabschieden, darunter auch eine Stärkung der Rolle eines Ältestenrats, um Streitigkeiten zu schlichten. Ausserdem wurde dazu aufgerufen, jährlich "Dialogue über Land und Sicherheit" in verschiedenen Bezirken Kenias durchzuführen.

Höhepunkte des Dialogs wurden zur Hauptsendezeit vom staatlichen Fernsehen in den Nachrichten gesendet.

Der Dialog wurde von der Elgeyo Marakwet-Bezirksregierung, der Nationalen Landkommission, der Kenya Commercial Bank und der Transnational Bank unterstützt.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Bericht von Dr. Alan Channer & Simon Thuo.

 

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Im Gedenken an Pierre Spoerri (1926 - 2017)

27/02/2017
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Die Stiftung CAUX-IofC trauert um ihr ehemaliges Stiftungsratsmitglied Pierre Spoerri. Pierre Spoerri starb am 22. Februar 2017.

Pierre Spoerri war der Sohn von Professor Theo Spoerri, einem der Gründungsväter des Caux-Konferenzzentrums, der für sein öffentliches Engagement im Rahmen der Gotthard-Liga in den 1940er Jahren bekannt war.

Pierre Spoerre wurde 1926 geboren. Er studierte Medizin in Genf und Zürich, gab jedoch sein Studium 1946 auf, um vollzeitlich für die Moralische Aufrüstung zu arbeiten. Er reiste viel in Asien, dem Mittleren Osten und Afrika, wo er für europäische Zeitungen schrieb und für die Moralische Aufrüstung/Initiativen der Veränderung arbeitete. Später lebten er und seine deutsche Frau Fulvia lange Jahre in Bonn, um deutsche Politiker im Sinne der Friedens- und Aussöhnungsbemühungen der MRA nach dem Zweiten Weltkrieg zu inspirieren und zu unterstützen.

Zur selben Zeit waren er und seine Frau viele Jahre lang für die internationalen Konferenzen von Initiativen der Veränderung in Caux/Schweiz mitverantwortlich.

Spoerri veröffentlichte mehrere Bücher, darunter Keine Zeit für Stille Zeit, Dynamik der Vergebung, Die Kunst mit dem andern zu leben (gemeinsam mit seinem Vater Theophil Spoerri), Rediscovering Freedom (mit Dr. John Lester) und Mein Vater und sein Jüngster. Erst im letzten Jahr wurde sein Buch Frank Buchman und die Deutschen veröffentlicht.

Er wird uns allen im Gedächtnis bleiben als ein Mann mit grosser Intelligenz und tiefem Engagement, der sich durch die Dynamik persönlicher und globaler Veränderung für eine bessere Welt einsetzte und vielen ein weiser Mentor, Vorbild und Freund war.

Ein Abschiedsgottesdienst findet am Donnerstag, den 9. März um 14 Uhr in der französisch-reformierten Kirche in Zürich/Schweiz statt.

 

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Die Caux-Konferenzen in neuem Look: Entdecken Sie das Caux Forum 2017!
Anmeldungen werden jetzt entgegengenommen

Durch seine Events, Trainingsprogramme und Dialoge bietet das Caux Forum (ehemals bekannt als die Internationalen Caux-Konferenzen) eine Plattform für den Wandel. Caux ist eine Ideenschmiede und ein einzigartiger Ort, an dem Menschen verschiedenster Herkunft gemeinsam Inspiration finden, sich vernetzen und zu sich selbst finden. Die neue visuelle Identität des Caux Forums symbolisiert durch ihre amorphen Formen und deren Kombination Wachstum, Blüte und ein Aufeinandertreffen. Alle Farben repräsentieren sowohl die verschiedenen Events, die im Laufe des Sommers stattfinden als auch die unterschiedlichen Partnerschaften sowie die Diversität des Caux Forums.

Das Caux Forum bietet nicht nur mehr Schulungen und Dialoge, sondern ausserdem die Möglichkeit, Caux noch intensiver zu erfahren. Ziel des Caux Forums ist es, menschliches Potential für globalen Wandel zu entfalten. Alle wichtigen Veranstaltungen dieses Sommers werden sich schwerpunktmässig mit dem Umgang von Extremen aller Art befassen.

Anmeldungen für das Caux Forum 2017 werden jetzt entgegengenommen.

 

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Nichts ist so beständig wie der Wandel!
Winterbegegnung 2016/17 in Caux

Für die meisten Menschen sind die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr eine besondere Zeit - und dies nicht nur auf Grund von Kerzen, geschmückten Tannenbäumen und Geschenken. Es ist eine Zeit, die auf natürliche Weise jeden von uns dazu einzuladen scheint, auf Vergangenes zurückzublicken, unser derzeitiges Leben genauer unter die Lupe zu nehmen und uns auf das vorzubereiten, was uns im neuen Jahr erwartet.

Was geschieht also, wenn 85 Menschen allen Alters aus 16 verschiedenen Ländern, 4 Kontinenten und unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen und sich Zeit nehmen, über das Thema "Wandel" und seine Auswirkungen auf ihr Leben nachdenken?

Auf dem Programm der diesjährigen Winterbegegnung in Caux gab es ausser Vorträgen, Diskussionsgruppen und täglichen Kunstprojekten auch viel Musik, Zeiten der Stille und Spass, während strahlender Sonnenschein den perfekten Hintergrund für einen atemberaubenden Ausblick auf den Genfer See bot.

Jeden Morgen gaben eine Zeit der Besinnung und ein Plenum dem Tag seine Richtung und boten Input und Gedankenanstösse, die nachmittags von den lebhaften Gesprächsgruppen erneut aufgenommen wurden. Diese Gruppen waren für alle Teilnehmenden - Erwachsene, Teenager und auch Kinder - wertvolle Momente, um sich gegenseitig besser kennenzulernen, gemeinsam zu arbeiten und persönliche Erfahrungen und Ideen auszutauschen.

Vor 2500 Jahren erklärte der griechische Philosoph Heraklit: "Nichts ist so beständig wie der Wandel." Wenn dies stimmt, stellt sich die Frage, wie sich dies auf uns auswirkt - auf uns als Individuum, als Teil unserer Gesellschaft, unseres Landes und der Welt. Wie gehen wir mit diesen ständigen Veränderungen um, ob wir sie nun wollen oder nicht?

In einer Gesellschaft, die einem rasanten Wandel ausgesetzt ist, ist interkulturelle Kommunikationso wichtig denn je zuvor. In ihrer Ansprache am ersten Konferenztag forderte Sylvia Agbih (Deutschland), Doktorandin eines Forschungsprojekts der Universität Bielefeld über Gesundheitsfürsorge für Flüchtlinge in Deutschland, das Publikum auf, über die Frage der eigenen Identität nachzudenken, zu entdecken, wie wir andere wahrnehmen und sich damit auseinanderzusetzen, wie wir mit dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturkonzepte in unserer Gesellschaft umgehen. Sie erklärte, die menschliche Natur tendiere zwar dazu, das Leben in vereinfachte Muster einzuordnen und entsprechend zu interpretieren, um die zahlreichen Informationen, die auf uns einströmen, verarbeiten zu können. Trotzdem könnten wir lernen, Abstand zu nehmen, nachzudenken und Menschen ihre Geschichte erzählen zu lassen, um sie besser verstehen zu können. Ihre Schlussfolgerung endete mit einer positiven Note: Wir KÖNNEN uns ändern!

Ihr Mann Paul Agbih (Nigeria/Deutschland) vermittelte dem Publikum eine ebenso wertvolle Lektion in Sachen interkulturellem Verständnis. Er begann seinen Bericht mit einer Aufzählung negativer Erlebnisse aus seinem Alltag als Nigerianer in Deutschland, unterbrach sich jedoch nach einer Weile und sagte: "Ich glaube nicht an einseitige Geschichten. Bei einseitigen Erzählungen kommt immer einer schlecht weg. Man braucht beide Seiten der Medaille, um den Überblick zu behalten." Anschliessend brachte er mit Berichten von positiven Begegnungen in Deutschland alle zum Lächeln.

Der zweite Konferenztag beschäftigte sich mit der Annahme, dass jeder von uns als "Kind seiner Zeit" nicht nur durch die Gesellschaft sondern auch von der eigenen Familie geprägt wird. Ragna Reuter, eine junge Ärztin aus Deutschland, sagte über Kommunikation in ihrer Familie: "Missverständnisse entstehen sehr schnell. Es dauert meistens jedoch sehr viel länger, sie wieder zu beheben." 

Das Plenum des dritten Tages begann mit einer Challenge: "Wieviele Planeten braucht es, um meinen Lebensstil zu ermöglichen?" Die Teilnehmenden füllten einen Fragebogen aus, um herauszufinden, wie nachhaltig ihr aktueller Lebensstil tatsächlich ist. Anschliessend wurden positive Beispiele neuer Projekte und Start-Ups vorgestellt, die aufzeigten, wie ganz normale Menschen in ihrem Umfeld Ausserordentliches erreichen können. "Wir müssen den Menschen Wissen weitergeben, damit sie tatsächlich etwas verändern können.", betonten die Moderatoren Dafne Manzano (Spanien), Martin Healey (Deutschland) und Diego Vargas Diaz (Mexiko). Christoph Keller (Schweiz), Facility Manager des Caux Palace, erklärte, wie das neue Heizungssystems (80% Holz/20% Heizöl) durch das Engagement der Stiftung CAUX-IofC für mehr Nachhaltigkeit den CO2-Ausstoss des Gebäudes erheblich verringern konnte. 

Am vierten Tag ging es darum, Veränderung durch das Schaffen neuer (Frei-)Räume in die Wege leiten zu können. Die Teilnehmenden wurden in Gruppen aufgeteilt, die in verschiedenen Teilen des Gebäudes Aufgaben bewältigen mussten. Anschliessend wurden die Ergebnisse ins alltägliche Leben "übersetzt", wie beispielsweise die Frage: "Woher weiss ich, wann genug wirklich genug ist - oder sogar zu viel?" Dabei wurde das Beispiel eines leeren Glases benutzt, das die Teilnehmenden mit verbundenen Augen mit Wasser füllen sollten, ohne dabei etwas zu verschütten. 

Der 31. Dezember war einem Jahresrückblick gewidmet - und einem Blick nach vorne. Eine Dia-Show zeigte Ereignisse des vergangenen Jahres aus aller Welt und erinnerte alle daran, wie schnell und wie viel wir im Laufe eines Jahres vergessen. Sie zeigte ausserdem deutlich, wie sehr die Welt, in der wir leben, einem ständigen Wandel unterworfen ist.

Am Ende des Jahres überreichten sich die Teilnehmenden gegenseitig selbstgemachte Party-Hüte. 85 verschiedene Hüte für 85 unterschiedliche Menschen - besser hätte das Konzept Vielfalt kaum auf den Punkt gebracht werden können!

Lauren Beckwith (USA), Studentin in Passau, über ihre ersten Erfahrungen in Caux:
“Die Themen waren toll und ein Anstoss, meinen persönlichen Blickwinkel zu überdenken. Durch meine Reaktion auf andere Teilnehmende habe ich viel über mich selbst gelernt.

Ich habe es genossen, Teil eines Teams zu sein. Wir waren für das Frühstück verantwortlich und ich fand es super, danach frei zu haben. Aber ich habe auch gelernt, für die anderen dankbar zu sein, die weitere Aufgaben im Haus übernommen hatten und es mir damit ermöglichten, den Rest des Tages zu geniessen. In Caux hatte ich das Gefühl, dass mir wirklich zugehört wurde und dass das, was ich sage, wichtig ist. Es ist ein gutes Gefühl, wenn einem zugehört wird. Ich gehe hochmotiviert zurück nach Hause."

Marie-Christine Nibagwire (Ruanda/Grossbritannien), Pfarrerin und Gründerin von “Saferefugerwanda”, kam als alleinerziehende Mutter mit ihren Kindern nach Caux:  
“Ich musste Ruanda 1994 auf Grund des Völkermordes verlassen und verlor dabei mein Zuhause und viele Familienmitglieder. Ich kam nach Caux, weil meine Kinder jedes Jahr fagten: 'Wie kommt es, dass wir Weihnachten immer alleine sind? Wie war Weihnachten mit deiner Familie in Ruanda, als du Kind warst?' Am Schluss waren sie so frustriert darüber, Weihnachten immer nur im kleinsten Familienkreis zu feiern, dass ihnen nicht einmal der Weihnachtsbaum wirklich wichtig war.

Als ich von Caux und der Winterbegegnung hörte, hatte ich das Gefühl, unsere Gebete seien erhört worden. Wir kamen in der Hoffnung, Teil der erweiterten Caux-Familie zu werden und unser Traum hat sich erfüllt. Wir waren rund 60 Menschen aus mehr als 15 Ländern. Wir schmückten gemeinsam den Baum, sangen Weihnachtslieder, spielten Spiele und tauschten Geschenke aus.

Meine Kinder und ich kamen voller Freude zurück nach Hause und danken sowohl all denen, diese Veranstaltung organisiert haben als auch denjenigen, die uns so herzlich willkommen geheissen und als Teil ihrer Familie aufgenommen haben."

Winter Gathering, Caux

Bericht: Ulrike Ott Chanu

Fotos: Diana Topan

 

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Die Renovierungs- arbeiten im und um den Caux Palace gehen weiter

Die Renovierungs- arbeiten im und um den Caux Palace gehen weiter

19/12/2016
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Die Renovierungs- arbeiten im und um den Caux Palace gehen weiter

 

Der Caux Palace kennt keine Winterpause. Die kalte Jahreszeit bietet der Stiftung CAUX-Initiativen der Veränderung (CAUX-IofC) Gelegenheit, den Caux Palace als ihr historisches Erbe zu pflegen und umweltfreundlichere Anlagen einzubauen, die ihrem Engagement für mehr Nachhaltigkeit entsprechen.

 

Die Instandsetzungsarbeiten des auf der Bahnlinie zwischen Montreux und Les Rochers de Naye liegenden Bahnstollens wurden kürzlich abgeschlossen. Es handelte sich um die ersten Renovierungen seit dem Bau des Tunnels um 1900. Die Bauarbeiten begannen am 29. August 2016 und wurden am 20. November 2016 beendet. Der für dieses Projekt zuständige Leiter des Wartungszentrums von Caux-IofC, Ludovic Lafont, erläutert: „Diese Erneuerung war unerlässlich. Der Zustand des Eisenbahntunnels verschlechterte sich zusehends und barg Risiken für den Verkehr und die Reisenden“. 

Damit der neue Tunnel den historischen Normen entspricht, wurden die baulichen Massnahmen in Absprache mit dem Amt für Wohnungsbau, Erbe und Logistik des Kantons Waadt durchgeführt. Seit Mitte November fährt der Zug wieder und ermöglicht es Bewohnern, Touristen und Besuchern der Region, sicher zu reisen. Die Planung, Ausführung und Überwachung des Bauvorhabens kostete rund 800 000 Schweizer Franken und wurde ausschliesslich von der Stiftung finanziert. Wir bedanken uns herzlich bei allen privaten Spendern und Spenderinnen, die dieses Projekt unterstützt haben. 

Auch 2017 und in den kommenden Jahren werden die Renovierungen mit dem Erneuerungsvorhaben für die Flanierterrasse und ihren Arkaden fortgesetzt. Ziel des Projektes ist es, der Flanierterrasse durch eine Sanierung der beschädigten Bodenplatten und der Steinmauer ihr ursprüngliches Aussehen zurückzugeben. Als Besitzerin des Caux Palace führt die Stiftung CAUX-IofC seit den 1980er Jahren kontinuierlich Renovierungen durch, sei es in Form von Instandsetzungsarbeiten in den Zimmern und Sälen des Caux Palace, sei es im Rahmen eines größeren Projekts, wie der Restaurierung der Flanierterrasse.

Parallel wurde am 26. Oktober 2016 das neue Fernheizwerk des Caux Palace in Betrieb genommen. Die als Wärme-Contracting mit der E Celsius-Gruppe gebaute Anlage beheizt sowohl den Caux Palace und seine Nebengebäude als auch die benachbarte Rose-Croix-Schule. Da die beiden bisherigen Ölheizungskessel aus dem Jahre 1988 nicht mehr den aktuellen Umweltschutznormen entsprachen, ersetzte man sie durch ein neues Heizwerk, das zu 80 % mit Holz und zu 20 % mit Heizöl befeuert wird. Die im Juli 2015 begonnenen Bauarbeiten dauerten ungefähr ein Jahr. Der Einbau einer solchen Anlage im relativ engen Kellerraum des Caux-Palace war ein heikles Unternehmen. Es galt etliche Schwierigkeiten zu überwinden, um das neue System installieren zu können.

Dieses umweltfreundliche Projekt ist ein wichtiger Schritt der Stiftung CAUX-IofC im Einsatz für eine nachhaltige Entwicklung. „Es wird uns ermöglichen, jährlich circa 600 Tonnen fossile CO2-Emissionen einzusparen,“ erklärt Christoph Keller, Facility Manager der Stiftung. „Wir verwenden Brennholz aus der näheren Umgebung, um C02-intensive Transporte zu vermeiden und zugleich die lokale Wirtschaft zu fördern.“  

Auf diese Weise rüstet und engagiert sich der Caux Palace alljährlich, um die Erhaltung und Nachhaltigkeit dieses einzigartigen Ortes zu sichern.

Helfen Sie uns, unser Erbe zu bewahren und unterstützen Sie uns bei dieser Aufgabe!

 

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Neuigkeiten aus Genf: IofC International wird Beobachter im Rat der IOM

Neuigkeiten aus Genf: IofC International wird Beobachter im Rat der IOM

07/12/2016
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Neuigkeiten aus Genf: IofC International wird Beobachter im Rat der IOM

 

Am Montag, dem 5. Dezember 2016, erhielt IofC International gemeinsam mit 17 weiteren NGOs den Beobachterstatus für den Rat der Internationalen Organisation für Migration (IOM). Rainer Gude, Chargé de Mission in Genf, betonte in seiner Rede beim 107. IOM-Rat die Bedeutung dieser Zusammenarbeit, um durch Vertrauensbildung Vorurteile rund um Migration abzubauen und die gemeinsamen Anstrengungen für den Frieden zu stärken. 

 

Der Beobachterstatus gibt IofC International die Möglichkeit, als nicht-stimmberechtigter Teilnehmer diesen wichtigen Staatentreffen beizuwohnen, in denen die drängensten Themen der Migration diskutiert werden. 

Botschafter William Lacy Swing und IOM-Generaldirektor, der auch Hauptredner bei der Eröffnung der letzten Caux-Konferenzen 2016 war, sagte: „Wir brauchen dringend eine neue Anerkennung von Migranten und ihrem gemeinsamen und individuellen Beitrag für die Gesellschaft, um wieder zu einem historisch korrekten öffentlichen Dialog zu kommen. Migration war immer überaus positiv.“

Der Vorsitzende der UN-Generalversammlung, Peter Thomson, war Hauptreferent dieser Veranstaltung, bei der gleichzeitig das 65-jährige Bestehen der IOM gefeiert wurde. Als er über die Flüchtlings- und Migrationskrise sprach, sagte er: „Diese Herausforderung können wir nur gemeinsam und mitfühlend bewältigen. Wir müssen den kategorischen Imperativ anwenden und andere so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten.“ Weiter Informationen finden Sie hier (auf Englisch).

Dies stimmt mit dem Ansatz von IofC überein, bei dem Persönliches mit Globalen verbunden wird. IofC schafft und bietet Raum für Dialoge mit Diasporagemeinschaften, Workshops zu Vertrauensbildung für Migranten und lokale Gruppen, Seminare zur Verarbeitung der Vergangenheit in Konflikt- und konfliktfreien Situationen und vieles mehr und arbeitet damit stets für und mit Migranten. 

IOM und die Stiftung CAUX-IofC haben bereits während der Caux-Konferenzen zusammengearbeitet, sowohl bei der Eröffnungsveranstaltung 2016, dem Caux-Dialog über Land und Sicherheit als auch bei der IOM-Kampagne „I am a migrant“ und zwei Veranstaltungen der menschlichen Bibliothek rund um Migration, die von CAUX-IofC und IofC International in Genf und Bern veranstaltet wurden.
Die Stiftung CAUX-IofC freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit der IOM, um zu einer „neuen Wertschätzung von Migranten“ beizutragen und sich gemeinsam für eine bessere Atmosphäre des Vertrauens in der Schweiz einzusetzen.

 

 

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Eine Toolbox für den Frieden

Genfer Friedenswoche 2016

30/11/2016
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Genfer Friedenswoche 2016

 

Frieden wird oft als ein komplexer Prozess angesehen, bei dem es darum geht, gesellschaftliche Möglichkeiten im Umgang mit Konflikten neu zu schaffen und institutionelle Funktionen zu stärken. Er erscheint als eine ausgeklügelte Aneinanderreihung von Aktionen, die umfassendes technisches Knowhow und die Fähigkeit zu bürokratischen Manövern erfordern. Doch oft schränkt dieser hochinstitutionalisierte Ansatz die Rolle ein, die jeder Einzelne beim Aufbau von Frieden übernehmen kann und sollte, ein - sei es nun in der Familie, der Gesellschaft oder im weiteren Sinne.

 

Dieser Ansatz bildete den Hintergrund für das Event, das wir kürzlich im Rahmen der dritten Genfer Friedenswoche gemeinsam mit der Bibliothek der Vereinten Nationen in Genf organisierten. Thema des interaktiven Dialogs lautete: "Die persönliche Toolbox eines Friedensschaffenden". Rund 50 Teilnehmende konnten hier von drei herausragenden Friedensschaffenden lernen und sich mit ihnen austauschen. Jeder der drei Experten verfügt über umfassende und praktische Erfahrungen im Bereich der Friedensförderung.

Jens Wilhelmsen, der nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang Versöhnungsarbeit geleistet hat, erklärte, um Friedensstifter zu sein, bedürfe es der Fähigkeit, sich "mit anderen zu identifizieren." Seiner Meinung nach sollten Friedensschaffende "mit Demut" an ihre Aufgaben herangehen, sich Zeit nehmen, sorgfältig auf Menschen und ihr eigenes Gewissen zu hören, mutig sein und ehrliche Gespräche mit jenen führen, denen sie misstrauen und die ihnen Angst machen. Um sich effektiv für Frieden einzusetzen, sollten sie ausserdem einer Vision folgen. Man müsse daran glauben, dass sich Dinge ändern können, sonst sei Veränderung nicht möglich, schlussfolgerte er.

Sein Enkel Jonathan Nelson war ebenfalls Teil des Events. Er würdigte die Fähigkeit seines Grossvaters, sein eigenes Tun immer wieder in Frage zu stellen. "Mein 90-jähriger Grossvater hat sich nach einem Streit, den wir hatten, entschuldigt...Das hat mich überrascht. Ich habe gelernt, dass man das eigene Verhalten immer in Frage stellen sollte, egal, wie alt man ist.", sagte er.

Amina Khalid ist eine britisch-somalische Aktivistin und arbeitet für Initiativen der Veränderung in Grossbritannien. Sie sprach über die Bedeutung der Dialogarbeit zwischen verschiedenen Gruppen, um Vertrauen aufzubauen und Spaltungen innerhalb der Gesellschaft entgegenzuwirken. "Es gibt vieles, das uns trennt und was zwischen Nationen, Gruppen und sogar innerhalb der Familie schief läuft...Friedensförderung und Versöhnung stehen im Mittelpunkt und im Zentrum dessen, was wir heutzutage brauchen.", unterstrich sie.

Dr. Rami Mani nahm anhand einer Reihe beeindruckender Geschichten und Menschen die Teilnehmenden mit auf eine Reise voller Konflikte, Krieg und Leiden, der sie in ihrem Leben als Forscherin und Friedensschaffende begegnet ist und durch die sie ihre eigenen Tools und Methoden entwickelt hat. Ihr Ansatz der Friedensförderung bleibt einfach und doch inspirierend: Beobachte die existierenden Umstände. Höre den Menschen zu. Urteile nicht. Visualisiere Veränderung. Setze dich für den Wandel aktiv ein.

Nach einem Austausch zwischen Teilnehmenden und Friedensschaffenden wurde ein offene Toolbox in die Mitte des Raumes gestellt, die mit handgeschriebenen Tools und Methoden gefüllt wurde.

Suchen Sie sich aus, was Ihnen für Ihre eigene Friedensarbeit am hilfreichsten erscheint!

 

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Menschliche Bibliothek in der Universitäts- bibliothek Bern

Menschliche Bibliothek in der Universitäts- bibliothek Bern

09/11/2016
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Menschliche Bibliothek in der Universitäts- bibliothek Bern

 

Bei der jüngsten Ausgabe der Menschlichen Bibliothek, die dieses Mal in Bern stattfand, baten wir fünf menschliche "Bücher", dem Publikum über ihre persönlichen Erfahrungen der Migration zu berichten. Rund 40 Teilnehmende kamen zu dem Event und diskutierten in diesem einzigartigen Rahmen mit den menschlichen"Büchern" über deren persönliche Erlebnisse mit Migration.

Die Menschliche Bibliothek in Bern war das jüngste Ereignis einer Event-Reihe zum 70. Jubliäum der Stiftung CAUX-Initiativen der Veränderung (CAUX-IofC). Die Veranstaltung fand in der Uni-Bibliothek von Bern statt. 

Jedes menschliche "Buch" (Erzähler/in) wurde gebeten, in einem Raum der Bibliothek 10 Minuten lang über seine/ihre Geschichte zu sprechen. Anschliessend fand eine Fragerunde statt, die etwa dieselbe Zeit in Anspruch nahm. Auf diese Weise konnten die Teilnehmenden bis zu 2 Bücher hören.

Die Geschichten und Berichte handelten von sehr unterschiedlichen persönlichen Erfahrungen:

Ahmed Al’Dbei  ist Ingenieur und Flüchtling aus dem Jemen. 2014 wurde ihm in Saudi-Arabien Asyl gewährt. Da er über seine Reise in der Schweiz und im Rahmen des Genfer UNO-Rats für Menschenrecht über Menschenrechtsverletzungen im Jemen sprach, wurde sein Notfall-Visa für Saudi-Arabien aufgehoben und er konnte nicht mehr zu seiner Familie zurückkehren. Er hat seitdem einen besonderen Status inne und wartet seit mehr als einem Jahr auf eine Revision seines Falles. Ahmend darf daher in der Schweiz kein Geld verdienen oder freiwillige Arbeit leisten. Dies ist zeitweise sehr frustrierend, da er anderen gerne helfen und ein normales Leben führen möchte.

Bawélé Tchalim ist Projekt-Koordinator der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Bern. Er stammt aus dem Togo und sprach über seine Erfahrungen im Berufsleben sowie über die Probleme, auf Grund sprachlicher und kultureller Barrieren in der Schweiz Leute zu treffen.

 

Hassan Hawar ist Flüchtling und Student der Computerwissenschaften aus Syrien. Er berichtete von seiner Reise mit dem Boot und im Auto von der Türkei in die Schweiz. Obwohl er erst seit einem Jahr in Bern lebt, spricht er schon ziemlich gut deutsch. Er lebt jetzt in der Schweiz bei seiner Schwester, während seine Eltern und sein Bruder nach wie vor in Damaskus sind.  

Vithyaah Subramaniam ist Schweizerin mit tamilischen Wurzeln. Sie sprach über ihren Willen, Neumigranten in der Schweiz zu helfen, da sie dies als Migrantin der zweiten Generation als ihre Pflicht ansieht.

Bernadette de Dardel war am Schweizer Sekretariat für Migration 30 Jahre lang dafür zuständig, Gespräche mit Migranten zu führen und entschied über die Ablehnung oder Zusage von Asylanträgen. Sie sprach über die Schwierigkeiten, aus der Geschichte jedes Asylantrags die Wahrheit herauszufiltern sowie das Dilemma, bestimmte Anträge ablehnen zu müssen.

Das Event endete mit einem Umtrunk, bei dem sich die Teilnehmenden über ihre Eindrücke und Gedanken zu dem Gehörten austauschen konnten.

Der Austausch und das Erzählen persönlicher Erfahrungen ist ein anderer und menschlicherer Weg, mit Migration umzugehen. Die Menschliche Bibliothek stellte sich ein weiteres Mal als kleiner, aber wichtiger Schritt beim Aufbau von Migranten und der lokalen Bevölkerung heraus, zwei Gruppen, denen oft die Gelegenheit zum Austausch fehlt.

 

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Echte Schweizer Qualität heisst Schutz von Mensch und Umwelt

Echte Schweizer Qualität heisst Schutz von Mensch und Umwelt

10/10/2016
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Echte Schweizer Qualität heisst Schutz von Mensch und Umwelt

 

Heute wird die Konzernverantwortungsinitiative eingereicht. Hinter der Initiative steht eine breite Koalition aus rund 80 Organisationen der Zivilgesellschaft. Sie haben ein Ziel: Schweizer Qualität soll in Zukunft auch den Schutz von Mensch und Umwelt einschliessen.

 

Die Verantwortung der Schweiz ernst nehmen und die Reputation unseres Landes bewahren: Dafür stehen die rund 120‘000 gültigen Unterschriften für die Konzernverantwortungsinitiative, die heute bei der Bundeskanzlei eingereicht werden. Die Initiative orientiert sich an den 2011 einstimmig verabschiedeten Uno-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Sie verlangt, dass Schweizer Konzerne für ihre Geschäftsbeziehungen eine Sorgfaltsprüfung bezüglich Menschenrechten und Umweltschutz einführen. Das heisst: Schweizer Konzerne müssten künftig ihre Aktivitäten und jene ihrer Tochter- und Zulieferunternehmen auf Risiken für Mensch und Umwelt prüfen, diese mit geeigneten Massnahmen beheben und öffentlich darüber berichten. Kommt ein Konzern seiner Sorgfaltsprüfungspflicht nicht nach, soll er auch für allfällige Schäden haften, die seine Tochterfirmen im Ausland verursacht haben.

Für unsere Wirtschaft ist die Reputation der Schweiz ein wichtiges Gut. Schweizer Qualität steht für hohe Ansprüche, saubere Arbeit und den anständigen Umgang miteinander. Für Konzerne, die vom guten Schweizer Ruf profitieren, sollte auch klar sein, dass sie international anerkannte Menschenrechte und Umweltstandards respektieren. Leider ist das heute noch nicht überall selbstverständlich. Manche Konzerne mit Sitz in der Schweiz sind nach wie vor nicht bereit hinzuschauen und Risiken für Mensch und Umwelt zu vermindern und zu vermeiden. Deshalb schliesst die Konzernverantwortungsinitiative eine wichtige Lücke: Sie sorgt dafür, dass Schweizer Qualität in Zukunft auch den Schutz von Mensch und Umwelt beinhaltet.

International besteht ein klarer Trend hin zu verbindlichen Ansprüchen an Konzerne: Sowohl Europarat, EU-Parlament als auch acht nationale europäische Parlamente haben sich in den letzten Monaten für eine verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung ausgesprochen.

Der Verein Konzernverantwortungsinitiative besteht heute aus 80 Organisationen der Zivilgesellschaft, die jetzt gemeinsam in die Vorbereitung der Abstimmungskampagne einsteigen. Vor kurzem hat der Verein eine repräsentative Umfrage bei der Schweizer Bevölkerung durchführen lassen, deren Resultate bemerkenswert sind: 89 Prozent der Menschen wollen, dass Schweizer Konzerne verpflichtet werden, Menschenrechte und Umwelt auch im Ausland zu respektieren. Gar 92 Prozent sind der Meinung, dass sie auch dafür sorgen sollen, dass es ihre Tochterfirmen und Zulieferer tun. Das zeigt: Was die Politik auf die lange Bank schiebt, ist für die Bevölkerung längst ein wichtiges Thema. 

 

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