Menschen vor Ort in den Kampf gegen gewaltbereiten Extremismus einbeziehen

Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2017

24/08/2017
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Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2017

 

Vom 23. - 26. Juli 2017 fand im Rahmen des Caux Forums die erste Konferenz "Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden (TIP)" statt. Das Event bemühte sich um neue Wege für Friedensschaffende im Umgang mit gewaltbereitem Extremismus. In letzter Zeit haben sich die Ansätze zur Begegnung eines gewaltbereiten Extremismus von traditionellen sicherheitsorientierten Methoden wegbewegt und einem inklusiveren und lokalorientierten Ansatz zugewandt. TIP 2017 hatte sich vorgenommen, die Teilnehmenden fortzubilden und auszurüsten, um Menschen vor Ort in den Friedensschaffungsprozess einbinden zu können.

Andreas Hirblinger, von der Inclusive Peace and Transition Initiative gab eine Einführung in gemeinschaftsorientierte Indikatoren (CBIs), die als Frühwarnmechanismen fungieren und einen Weg bieten, wachsende Radikalisierung oder Konfliktpotenzial innerhalb einer Gemeinschaft vorherzusehen. Einer dieser Indikatoren kann beispielsweise ein Anstieg von Hass-Graffiti sein. Hat eine Gemeinschaft diese Indikatoren identifiziert und begriffen, können weitere proaktive Schritte für den Frieden unternommen werden.

"Frieden und Konflikte sind komplexe soziale Phänomene", erklärte Hirblinger. Daher müssten lokale Interessenvertreterinnen und -vertreter eingebunden werden. "Die Indikatoren an sich sind nicht das Ziel", unterstrich Hirblinger. Sie seien vielmehr ein wichtiger Teil des gesamten Prozesses, um die Menschen vor Ort in die Konfliktumwandlung einzubeziehen und zu integrieren. Wenn Menschen auf lokaler ebene eingebunden würden, könne Heilung beginnen und die Resultate seien legitimer und nachhaltiger als jene, die von oben herab für eine weltweite Anwendung erstellt würden.

Das Event befasste sich damit, persönliches Handeln für einen globalen Wandel zu fördern. Die CBIs bieten einzelnen Menschen die Möglichkeit, Initiativen zu ergreifen, um in ihrem Umfeld etwas zu bewirken. Konfliktniveaus können durch so durch die Interpretation einfacher und täglicher Probleme erfasst werden, wie beispielsweise die Tatsache, ob Taxifahrer sicher ihrer Arbeit nachgehen können oder elementare Güter oder Dienstleistungen zugänglich sind. Arbeitslosigkeit oder ein Anstieg an hassorientierten Gewalttaten sind ebenfalls Indikatoren einer steigenden Radikalisierung.

Die Teilnehmenden waren vor allem vom Reichtum der Diskussionen durch die Vielfalt von Menschen und deren Beiträge aus verschiedenen Blickwinkeln angetan. "Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden" wird sich auch weiterhin mit dem Umgang eines gewaltbereiten Extremismus befassen. Schwerpunkt der nächsten Konferenz, die vom 11. - 15. Juli 2018 stattfinden wird, sollen opferorientierte Justiz und die Suche nach neue Wegen der Friedensförderung sein.

Von Tara Howell, Communications intern 2017

 

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Friedensfördernder Ansatz im Umgang mit gewaltbereitem Extremismus

Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2017

24/08/2017
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Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2017

 

95 Grassroot-Aktivistinnen und -Aktivisten, Friedensschaffende, nationale und internationale politische Entscheidungsträgerinnen und -träger, Vertretende aus NGOs, Akademikerinnen und Akademiker sowie Geschäftsleute kamen vom 23. - 26. Juli 2017 beim Caux Forum zusammen, um sich mit alternativen Wegen im Umgang mit gewaltbereitem Extremismus zu befassen. Die Teilnehmenden der ersten Auflage der Konferenz "Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden (TIP)" kamen aus 33 Ländern und waren unterschiedlichster Herkunft.

Das Event ging über traditionelle Ansätze hinaus, die sich hauptsächlich darauf konzentrieren, repressive Massnahmen zu ergreifen. Es bot den Teilnehmenden vielmehr einen ganzheitlichen Ansatz sowie Frühwarnungsmechanismen, um den Ursachen eines gewaltbereiten Extremismus - vor allem auf lokaler Ebene - begegnen zu können.

Die Konferenz konzentrierte sich auf zwei Hauptmethoden, um die massgeblichen Faktoren eines gewaltbereiten Extremismus zu verstehen und zu analysieren: Narrative Analyse und gemeinschaftsorientierte Indikatoren (CBIs). Hierbei wurden die Teilnehmenden in sechs Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe befasste sich mit dem Problem aus einem unterschiedlichen Blickwinkel: Ökologie, Wirtschaft, Geschlecht, Politik, Rasse und Ethnizität sowie Religion.

Narrative Analyse nutzt Storytelling als Brücke, um über das "Feindbild" hinwegzusehen, das nur allzuoft das Verständnis erschwert, warum Menschen sich einem gewaltbereiten Extremismus zuwenden. Wenn wir Menschen zuhören, haben wir bessere Chancen, herauszufinden, aus welchen Beweggründen sie radikal oder kriminell werden. Gleichzeitig nutzen gemeinschaftsorientierte Indikatoren lokale Anzeichen und Wahrnehmungen, um einen Anstieg oder ein Sinken der Radikalisierung innerhalb einer Gemeinschaft zu messen.

Diese Werkzeuge ermutigten die Teilnehmenden, ihre Fähigkeit, Dialog und friedliche Koexistenz zu fördern, auszubauen. Ermöglicht wird dies durch ein aktives Zuhören und Kommunizieren mit allen Menschen innerhalb der Gemeinschaft sowie durch die Identifizierung von Anzeichen, Veränderungen oder Verschiebungen, um präventive Massnahmen ergreifen zu können.

Hauptreferentinnen und -referenten, wie Elhadj As Sy, Generalsekretär der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC), Pekka Metso, Botschafter für interkulturelle und interreligiöse Dialogprozesse am finnischen Aussenministerium (MFA), Jonathan Russell, Geschäftsführer bei Quilliam Global, sowie Fatima Zaman, engagierte Aktivistin gegen gewaltbereiten Extremismus bei der Kofi Annan-Stiftung "Extremely Together", gaben einen Überblick über die aktuelle Diskussion über gewaltbereiten Extremismus. Zusätzlich boten Input-Rednerinnen und -Redner den Teilnehmenden weitere Hintergrundinformationen, um die Methoden der Narrativen Analyse und der gemeinschaftsorientierten Indikatoren zu testen.

"Eines der Schlüsselelemente ist die Wichtigkeit, auf Wege zur Umwandlung eines gewaltbereiten Extremismus zu bestehen. Es geht nicht nur darum, ihm zu begegnen oder ihn zu verhindern", sagte die Teilnehmerin Caridad Rios. "Das Wichtigste, das ich hier gelernt habe, ist die Erkenntnis, dass es viele Menschen gibt, die an einem inklusiven Frieden mitarbeiten."

Eine weitere Teilnehmerin, Michelline Safi Ngongo, schätzte vor allem die "wertvolle Plattform, wo Fachleute, Teilnehmende sowie Praktikerinnen und Praktiker diskutieren und Wissen und Informationen austauschen konnten, um eines der dringlichsten Probleme dieser Welt anzugehen."

2018 wird sich "Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden" mit einem gewaltbereiten Extremismus aus Sicht der Politik befassen. Das Event wird konkrete Vorschläge zur Wiedereingliederung radikalisierter Menschen vorstellen. Es wird weiterhin Werkzeuge, Methoden und Mechanismus einer opferorientierten Justiz nutzen und dadurch an einem friedensfördernden Ansatz weiterarbeiten. In der Zwischenzeit sind alle Teilnehmenden dazu aufgerufen, die Methoden, die sie bei der Veranstaltung erlernt haben, in ihrem Umfeld anzuwenden und umzusetzen.

 

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Dialog über Rasse ist wichtiger denn je

Gerechte Regierungsführung für menschliche Sicherheit 2017

24/08/2017
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Gerechte Regierungsführung für menschliche Sicherheit 2017

 

Zum zweiten Mal in Folge kam eine vierzehnköpfige Delegation aus Tulsa/Oklahoma (USA) zum Caux Forum, um beim Caux Forum-Event "Gerechte Regierungsführung für menschliche Sicherheit 2017" einen Dialog zur Heilung von Wunden der Vergangenheit durchzuführen und an besseren Beziehungen zwischen den Rassen in ihrer Stadt zu arbeiten.

Tulsa blickt auf eine lange Geschichte der Rassenkonflikte und -gewalt zurück. Im Jahr 1921 kam es in der Stadt zu einem der furchtbarsten Kapitel der Rassenausschreitungen der Vereinigten Staaten. In zwei Tagen kamen bei den Rassenunruhen in Tulsa mehr als 300 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Afro-Amerikaner. Über neun Jahrzehnte später kamen Weisse und Schwarze aus Tulsa 2016 in Caux zusammen, um einen konstruktiven Dialog ins Leben zu rufen.

"Im letzten Jahr kannten wir uns noch nicht wirklich und als wir hier waren, wurde diese unglaubliche Beziehung aufgebaut", sagte Michelle Place, Direktorin der Tulsa Historical Society and Museum. "Der Zauber von Caux hat wirklich bei uns gewirkt. Als wir nach Hause gingen, gaben sich vier von uns den Namen Caux Queens. Wir trafen uns oft und lernten, uns wirklich zu lieben und nach Wegen zu suchen, um gemeinsam zu arbeiten."

Bald danach organisierten die Caux Queens und andere Bewohner Tulsas, die in Caux gewesen waren, ein öffentliches Forum über Rassenbeziehungen an der Tulsa Historical Society and Museum. "Wir beschlossen, notwendige Gespräche zu führen", erklärte Place. "Caux baut auf Dialogen auf. Wir müssen über unsere Geschichte sprechen."

"Wenn man es mit einer unsichtbaren Geschichte zu tun hat - einer Geschichte, bei der Menschen so tun, als ob es sie nicht gäbe, was in Tulsa jahrzehntelang der Fall war - hat dies Auswirkungen auf uns alle", sagte Reverend Sylvester Turner, Mitglied der Richmond Slave Trail-Kommission. "Traumata, die durch diese Geschichte stattfanden, werden so erhalten. Solange man nicht beginnt, diese Probleme zu identifizieren und beim Namen zu nennen, wird nichts besser."

Das bedeutendste Ergebnis des Dialogs in Turners Stadt Richmond/Virginia war die Tatsache, dass es nun "okay ist, über Rassenkonflikte in unserer Gemeinde zu sprechen. Das, was einst unsichtbar war, ist jetzt ein allgemeines Gesprächsthema, das angesprochen werden kann und eine Grundlage dafür ist, notwendige Heilung anzugehen."

Kimberly Ellis ist Wissenschaftlerin und hat sich mit den Rassenbeziehungen in Tulsa befasst. Sie unterstrich die Bedeutung, den Fall Tulsa vor einem breiteren Hintergrund zu untersuchen, da die Ideologie der Überlegenheit der weissen Rasse in den USA nach wie vor präsent ist. "Es gibt immer noch viele Menschen, die von dieser Krankheit infiziert sind", sagte sie. "Sie glauben, sie seien durch ihr Erbe genetisch und kulturell überlegen und Schwarze seien durch ihr Erbe genetisch und kulturell unterlegen. Diese Ideologie spiegelt sich im US-amerikanischen System, sowohl in der Justiz, dem Sozialwesen, der Religion und der Politik, seit der Zeit der Kolonialisierung bis in unsere heutige Zeit wieder."

Einer der Initiatioren des Dialogs in Tulsa war John Franklin vom Nationalmuseum für afro-amerikanische Geschichte und Kultur am Smithsonian. Er erklärte, Sprache und Ton bei Diskussionen über Rassenbeziehungen hätten sich in den USA in den letzten Jahren durch die Kampagne und Wahl von Präsident Donald Trump verändert. "Ausschluss und Rassismus sind jetzt akzeptabel geworden", bedauert er. "Wir müssen uns mehr denn je für Dialogarbeit einsetzen."

Jüngste Vorfälle in den USA, wie der Zusammenprall zwischen weissen Rechtsextremen und Demonstranten in Charlottesville/Virginia endeten mit dem Tod einer jungen Frau. Viele wurden verletzt und die Ereignisse unterstreichen die Bedeutung von Dialogarbeit im Umgang mit Extremismus, Gewalt und Intoleranz.

Nach ihrer zweiten Erfahrung in Caux sprach die Tulsa-Delegation über ihr Engagement, den Dialog als notwendigen Schritt zur Heilung in ihrer Gemeinde auf lokaler Ebene fortzuführen.

 

 

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Caux Dialogue on Land and Security 2017

23/08/2017
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Caux Dialogue on Land and Security 2017

 

15 junge Menschen aus Wirtschaft, dem Bildungs- und Umweltsektor, Studierende sowie Grassroot-Aktivistinnen und Aktivisten nahmen im Juli im Rahmen des Caux-Dialogs über Land und Sicherheit 2017 (CDLS) am Emerging Leaders-Programm teil. Ziel des Programmes war es, jungen Menschen einen sicheren Ort zu bieten, um ihre Meinungen und Erfahrungen einbringen zu können.

Im Laufe des fünftägigen Programms trafen die Teilnehmenden auf Gleichaltrige aus verschiedenen Ländern, erlernten neue Leadership-Fertigkeiten und Techniken, bauten Netzwerke auf und tauschten Ideen über Projekte aus, die sie in ihren Heimatländern ins Leben gerufen hatten. Sie hatten ausserdem die Möglichkeit, ihre Projekte mit Fachleuten aus Regierungen, NGOs, internationalen Institutionen und dem Privatsektor zu besprechen, die ebenfalls an CDLS teilnahmen. Der Dialog bot einen Rahmen, in dem Hierarchie keine Rolle spielte. 

Nhat Vuong, Mitbegründer von WaterInception, war einer der Teilnehmer. WaterInception nutzt Generatoren, um der Atmosphäre Feuchtigkeit zu entziehen und daraus selbst in Trockengebieten, wie beispielsweise einer Wüste, sauberes Trinkwasser zu gewinnen. "Ich bin gekommen, um aus meiner Komfortzone auszubrechen", sagte er. "Ich habe es sogar geschafft, die Umweltministerin von Simbabwe zu treffen. Sie hat sich sogar für mein Unternehmen interessiert."

Den Teilnehmenden des Programms wurde ein sicherer Rahmen geboten, in dem keine vorschnellen Urteile gefällt wurden und wo schwierige Themen ohne Rücksicht auf kulturelle Herkunft angesprochen werden konnten. "Man wird hier herzlich aufgenommen, vor allem Menschen, die noch nie zuvor ihr Heimatland verlassen haben", sagte der 23-jährige Lehrer David Kennedy aus Melbourne/Australien, der ausserdem Sport unterrichtet und sich auf die Erziehung und Bildung von Aborigines spezialisiert hat. "Es gibt hier Australier, was mir ein Gefühl von Heimat vermittelt, aber es gibt auch Menschen aus Ländern, von denen ich vorher noch nie gehört habe."

Der Doktorand Kristian Grayson erfuhr von CDLS durch seine Teilnahme am Sustainability Impact-Mentorenprogramm, das von IofC Australien durchgeführt wird. Dieses Programm vernetzt junge Berufstätige aus dem Umweltsektor sowie Studierende mit erfahrenen Mentorinnen und Mentoren aus den Bereichen Umwelt, Nachhaltigkeit und internationaler Entwicklung.

Grayson konnte CDLS als Plattform nutzen, um für seine Idee eines "tragbaren kompakten Photovoltaik-Systems" zu werben, das Menschen den Zugang zu erneuerbaren Energietechnologien ermöglicht. Er engagiert sich ausserdem für das Projekt "Auf das Land hören", das aus einer Diskussion bei CDLS entstanden war und sich mit der Frage befasst, wie indigenes Wissen und indigene Landpraktiken in existierende Landmanagement-Techniken integriert und eingebaut werden können.

"Junge Menschen haben Lösungen und Meinungen und verdienen es, dass man ihnen zuhört", sagte Weng Wen Yu, die gemeinsam mit CDLS-Koordinatorin Irina Fedorenko das Emerging Leaders-Programm gegründet hat. "Sie verdienen es, dass man sie mit einbezieht, weil sie Lösungen finden können, die die Welt verändern." Die Teilnehmenden wurden nicht aufgrund persönlicher Leistungen oder ihrer sozialen Stellung ausgewählt, sondern danach ausgesucht, wie sehr ihnen Land und Sicherheit wichtig sind.

"Was ich an dieser Gruppe so liebe ist ihre Vielfalt und dass sie sich alle in verschiedenen Phasen ihres Lebens befinden. Doch ihnen allen gemeinsam ist ihre Leidenschaft", sagte sie. Im Gespräch mit potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern für das Programm 2018 sagte sie: "Sie müssen nicht an etwas arbeiten, das technologisch schwierig ist oder es auf die Titelseiten schafft. Bieten Sie uns eine spannende Geschichte. Zeigen Sie uns, dass Sie darüber nachgedacht haben, dass Ihnen Land und Sicherheit am Herzen liegen."

Von Tiffany Choo, 2017 Communications intern

 

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Mit Polarisierung in Europa umgehen lernen

Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt

17/08/2017
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Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt

 

Die Teilnehmenden des diesjährigen Caux Forum-Events "Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt" hatten die Möglichkeit, verschiedene Trainingsprogramme zu "erschnuppern", die sich mit dem Umgang von Polarisierung in der Gesellschaft in Europa befassen.

Rishab Khanna und Hassan Mohamud von IofC Schweden leiteten einen Schnupper-Workshop über das Programm "Hoffnung in den Städten" (Hope in the Cities) in Järva, einem Stockholmer Stadtviertel mit über 140 Nationalitäten. Der Programm orientiert sich am gleichnamigen amerikanischen IofC-Programm, ist jedoch auf lokale Anforderungen abgestimmt.

Hassan und Rishab gründeten Hoffnung in Järva im Jahr 2014, um Vertrauen zwischen den zerstrittenen Gemeinschaften in Järva aufzubauen. In ihrem Schnupperkurs sprachen sie über ihre U-Theorie, bei der Einzelgespräche mit Schlüsselpersonen geführt werden. Übungen zur Erarbeitung von Machtkonstellationen und Einfluss lehrten die Teilnehmenden, herauszufinden, welche Interessenvertretendene Veränderungen offen gegenüber stehen könnten und welche höchstwahrscheinlich an veralteten Idealen festhalten werden.

Am Ende sprachen die Teilnehmenden offen über die Probleme in ihrem eigenen Umfeld und über ihre Verantwortung, bei deren Lösung mitzuhelfen. "Diese Traumata und Probleme finden sich auf der ganzen Welt wieder.", sagte ein Teilnehmer. Der interaktive Trainingsstil ermöglichte es den Teilnehmenden, sich auf der Suche nach ersten Schritten auf dem Weg zu einer offenen Kommunikation und Wandel gegenseitig zu unterstützen.

Ein weiteres Schnupperangebot aus der Ukraine befasste sich mit dem Ansatz gewaltfreier Kommunikation (NVC) bei Dialogen. Elf Teilnehmende kamen zusammen, um herauszufinden, wie man zuhört, um den Anderen zu verstehen anstatt zuzuhören, um zu reagieren.

"Ich denke, dass dieses Thema besonders in unserer heutigen Zeit wichtig ist, weil es sogar auf die Beziehungen zwischen Ländern angewandt werden kann.", sagte der moldavische Student Silviu Chicu. "Wenn Menschen nicht miteinander kommunizieren oder auf andere eingehen können, kommt es zu Konflikten. Bei uns gibt es eine Menge Konflikte und ich möchte wirklich wissen, wie man sie vermeiden kann."

Im Laufe des Workshops fanden sich die Teilnehmenden in Rollenspielen mit schwierigen Situationen wieder, in denen sie objektiv bleiben sollten, "anstatt sich vorzustellen, was die andere Person gemeint haben könnte und entsprechend zu reagieren." Wir müssen Wege finden, etwas, das uns erzählt wurde, so weiterzugeben, dass es sehr kurz und sehr menschlich ist.", sagte Workshop-Moderatorin Olena Kashkarova von Foundations of Freedom, einer von IofC inspirierten NGO mit Sitz in der Ukraine. Sie nutzt den NVC-Ansatz in der Dialogarbeit zwischen zerstrittenen Gruppen in ihrem Land. "Es wird keinen Dialog geben, wenn es kein Verständnis gibt.", sagte sie.

Andere Schnupper-Workshops befassten sich mit dem Thema "Mein Beitrag zum Frieden", "Eine Vision weitergeben - Ein ehrlicher Dialog zwischen Kulturen", Storytelling über Erfahrungen mit Polarisierung und Vertrauen, Konflikttransformation, einer Zuhör-Roadshow und einem Körpertheaterkurs zum Thema Mindfullness durch Spiel. Einige dieser Workshops stehen auch im nächsten Jahr bei AEUB wieder auf dem Programm. AEUB 2018 findet vom 23. bis zum 27. Juli 2018 statt.

 

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Christian Picciolini: Ein Leben nach dem Hass

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17/08/2017
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Gerechte Regierungsführung für menschliche Sicherheit 2017

 

Als Christian Picciolini im Alter von 14 Jahren der rechtsradikalen weissen Skinhead-Bewegung beitrat, hätte er sich nie träumen lassen, sich als Erwachsener dafür einzusetzen, das rückgängig zu machen, was er in den 1980er und 1990er Jahren mitaufgebaut hatte. Heute arbeitet er aktiv gegen Rassismus und Extremismus.

In einem Interview bei "Gerechte Regierungsführung für menschliche Sicherheit 2017" sprach Picciolini über seine Anfänge bei Amerikas ersten Neonazis, die davon überzeugt sind, aus ihrem eigenen Land gedrängt zu werden. Dieses Gefühl ging soweit, dass er glaubte, es könne zu einem "weissen Völkermord kommen."

"Mit 14 Jahren fügten sich für mich alle Puzzleteile zusammen. Dieser Mann gab mir das Gefühl, wichtig zu sein, als ich mich unwichtig fühlte.", sagte Picciolini. Mit 16 wurde er Anführer einer bekannten weissen rechtsextremen Hassgruppe und erklärte, diese Macht sei für ihn zur Droge geworden.

Dennoch änderten sich die Dinge, als Picciolini mit 19 Jahren Vater wurde. Seine Ansichten veränderten sich und er entdecke eine neuen Sinn im Leben.

"Ich war nicht mehr nur eine Anführer der Skinheads. Ich war Vater und Teil einer anderen Gemeinschaft, die ich geschaffen hatte - meiner Familie.", sagte Picciolini. "Ich musste meine Beweggründe hinterfragen und fand wahre Kraft in der Tatsache, Vater zu sein."

Er gründete eine Plattenfirma und traf seine "Feinde", um Verträge abzuschliessen, doch als die Unterhaltungen persönlicher wurden, konnte Picciolini ein Leben voller Hass auf Menschen anderer Hautfarbe nicht mehr mit dem Leben, das er inzwischen führte, unter einen Hut bringen. 

"Ich konnte den Hass, den ich verspürte, nicht mehr rechtfertigen, weil ich diese ehemaligen 'Feinde' jetzt als Menschen kennengelernt hatte.", so Picciolini. "Sie kamen und zeigten mir Mitgefühl, als ich es am wenigsten verdiente." 

Als er die gewalttätige, rechtsextreme Bewegung verliess, gründete Picciolini 2009 "Leben nach dem Hass", eine gemeinnützige Organisation, die Menschen hilft, sich von Hass und gewaltbereitem Extremismus zu befreien und Alternativen zu finden.

Er ist davon überzeugt, "Mitgefühl ist das einzige Mittel, Hass aufzubrechen". Durch "Leben nach dem Hass" ist Picciolini in der Lage, auf Jugendliche zuzugehen, die ähnlich denken und reagieren wie er selbst es als junger Mensch getan hat. Er fordert ihr Klischeedenken heraus und organisiert Treffen mit Menschen, die sie zu hassen glauben.

"Ich weiss, wie ich mit Menschen in dieser extremistischen Bewegungen umgehen muss, weil ich verstehe, dass die Idee dahinter verführerisch ist. Aber ich verstehe auch, was es braucht, um Menschen wieder aus dieser Gruppe herauszuholen.", erklärt er.

Picciolini war Teil der Podiumsdiskussion über Ursachen und Konsequenzen von Extremismus und Gewalt im Rahmen von "Gerechte Regierungsführung 2017". Er nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch die Köpfe von Extremisten und erklärte die Gründe für deren Verhalten. Er konnte seine Botschaft gegen Hass und für Liebe weitergeben und mahnte: "Der einzige Weg, Menschen zu zeigen, dass Hass sinnlos ist, liegt darin, ihnen zu zeigen, dass es sich lohnt, zu lieben."

 

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Renaturierung und Vertrauen als Zukunftsinvestition

Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2017

10/08/2017
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Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2017

 

Sollte die weltweite Landverödung weiterhin fortschreiten wie bisher, werden bis zum Jahr 2030 mehr als 60 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner nach Europa kommen, warnte der stellvertretende Exekutivsekretär der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCDD) Dr. Pradeep Monga in seiner Ansprache bei der Eröffnung des fünften Caux-Dialog über Land und Sicherheit. Der Dialog fand vom 11. bis 15. Juli 2017 statt und wurde von Initiativen für Land, Leben und Frieden (ILLP), der Stiftung CAUX-Initiativen der Veränderung,  der UNCCD und der internationalen Weltnaturschutzunion organisiert.

Auseinandersetzungen um natürliche Ressourcen seien die Ursache für bis zu 60 Prozent aller weltweiten Konflikte, so Monga. Er sprach über die Bedeutung von Renaturierung im Hinblick auf Umwelt, Friedensförderung, Gesellschaft und Unternehmen rund um den Globus. “Wir müssen Vertrauen aufbauen.”, erklärte er. “Es ist wichtig, zuallererst alle Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter an einen Tisch zu bekommen.”

Die Zukunft von Simbabwes Wohlstand hänge von einem nachhaltigen Landmanagement ab, so der simbabwische Umweltminister Oppah Muchinguri-Kashiri. Ein Teil des nationalen Rüstungsbudgets Simbabwes werde inzwischen schon in eine Wiederaufforstung investiert.

Der diesjährige Caux-Dialog konzentrierte sich auf die Rolle von Unternehmen und befasste sich mit drei parallel verlaufenden Arbeitsbereichen: Wiederaufforstung, Business sowie Frieden und Regierungsführung.

Die Landverödung schreitet – allem formellen internationalen Engagement zum Trotz – voran und ihre Auswirkungen machen sich in einigen der wichtigsten Regionen, die wir zur Ernährung der Welt benötigen, bemerkbar. Dennoch endete die Arbeitsgruppe zum Thema Renaturierung durch die Berichte von Rosemary Namatsi und John D. Liu über Renaturierung in Afrika und Asien optimistisch.

Die Teilnehmenden waren sich einig, technische Aspekte der Renaturierung seien einfacher zu handhaben als die Schaffung notwendiger sozialer und politische Bedingungen. Unter anderem wurden Ecostystem Restoration Camps diskutiert, die Bedeutung eines ganzheitlichen Managements zur Fixierung von CO2 im Boden (Beitrag von Seth Itzkhan) sowie die Konservierung von Weideland und Wasser (Präsentation von Judith Schwartz). Renald Flores hielt eine bewegende Ansprache über seinen Weg vom Hedgefond-Manager zum Berater für Bodenrenaturierung. 

Sofia Faruqi vom Weltressourcen-Institut (WRI) sprach in der Arbeitsgruppe zum Thema Business über die Herausforderung, Privatkaptial für Renaturierungsprojekte zuu gewinnen. Simeon Max von FairVentures Worldwide stellte Beispiele einer sozialen Aufforstung durch Landwirtinne und Landwirte in Borneo vor und Alan Iaubsch von Lykke Wallet präsentierte innovative Wege zur Finanzierung von Renaturierung. Dr. Mervat Abdel-Nasser beschrieb die Entstehung des ökologischen Komplexes New Hermopolis in Ägypten.

Oliver Gardner von Regeneration International sprach über das Potential der Commonwealth-Länder zur Klimaumkehr und Dr. Bremley Lyngdoh beschrieb das grossangelegte Mangroven-Wiederaufforstungsprojekt von World View in Myanmar. Dorn  Cox stellte Farm OS vor, eine Webseite zum Austausch landwirtschaftlichen Knowhows. David Plattner und John DeBenedette vom Rain Trust riefen eine Crowdfunding-Plattform zur Finanzierung der Wiederaufforstung von Wäldern ins Leben. Die Arbeitsgruppe endete mit einer Podiumsdiskussion über die Verknüpfung von privaten Geldern und Renaturierungsprojekten. Podiumsteilnehmende waren u.a. Willem Ferwerda, Geschäftsführer von CommonLand, David Jackson vom UN-Kapitalentwicklungsfond und die ehemalige Generaldirektorin der Internationalen Weltnaturschutzunion (IUCN) Julia Marton-Lefèvre.

In der Arbeitsgruppe zum Thema Frieden und Regierungsführung sprach der Geschäftsführer der Darfur Development and Reconstruction Agency Yousif el Tayeb über Probleme durch das Zusammenspiel von Landverödung und Urbanisierung im Sudan. Die Gründerin von Greenhorns Severine von Tscharner Fleming befasste sich mit der Frage, wie junge Landwirtinnen und Landwirte in einem Zeitalter der Massenproduktion auf landwirtschaftlichen Flächen Land erwerben können. Dr. Muhammad Swazuri, Vorsitzender der Nationalen Landkommission Kenias, gab einen Überblick über die Ursachen der Landkonflikte in Kenia und alternative Ansätze zur Lösung von Steitigkeiten.

Der Caux-Dialog 2017 führte ausserdem das Mentorenprogramm Emerging Leaders, das sich als Plattform zur Einführung neuer Technologien sieht, weiter. Zudem wurde über Fortschritte des kenianischen Dialogs über Land und Sicherheit in den letzten zwei Jahren berichtet und der nächste Dialog in Kenia angekündigt.

 

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05/08/2017
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Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2017

 

Die Gründerin von 4Girls Glocal Leadership (4GGL) Jin In ist Aktivistin und Feministin, die jahrelang für die US-Regierung sowie UN-Agenturen aktiv war und mit zahlreichen Organisationen zusammengearbeitet hat. Sie war eine der Hauptreferentinnen beim Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2017. In ist davon überzeugt, die Stärkung junger Mädchen und Frauen sei "ein humanitäres Anliegen, das sich bei allen Fragen, Problemen und Krisen dieses Planeten als kritischer Faktor erweist." Sie unterstrich weiterhin die Bedeutung dieser Fragestellung für eine langfristige und nachhaltige Friedensförderung.

Das Caux Forum fördert durch eine Event-Reihe, Trainingsprogramme und Workshops weltweiten Wandel durch persönliche Veränderung. Der Ansatz von Ins Bewegung GLocal für einen sozialen Wandel ist ähnlich. Einerseits bemüht sie sich reaktiv um eine Veränderung der Grundursachen, die zum Leiden von Frauen auf globaler Ebene beitragen. Andererseits unterstreicht und fördert sie die Leitungen von Mädchen auf lokaler Ebene. "Das bedeutet, global zu denken, sich global auszurichten und dennoch lokal zu agieren. Und das Bedürfnis nach Veränderung muss von dabei von innen kommen."

In geht davon aus, bei Leadership gehe es auch darum, andere Menschen zu beeinflussen und eine Botschaft zu verbreiten. In diesem Sinne gehe der Einfluss einer gestärkten Frau über individuelle Veränderung hinaus und ziehe Kreise: "Ich glaube wirklich, dass ein Mädchen, das Sie gestärkt haben, sich in ihrem Leben nie aufhalten lassen wird. Sie wird ihre Familie beeinflussen, ihr Umfeld und der Wandel wird dadurch tatsächlich generationsübergreifend. Sie beeinflusst nicht nur ihre Kinder, sondern auch ihre Eltern.

Ich möchte allen, die sich mit nachhaltiger Entwicklung, Frieden und Sicherheit, Landrechten und vor allem Krieg und Frieden befassen, sagen, dass all dies unmöglich ist, wenn wir nicht in Frauen und Mädchen investieren und wenn wir sie nicht stärken, aktive Multiplikatorinnen der Veränderung zu sein."

Ihrer Meinung nach gehe die Stärkung junger Mädchen und Frauen nur langsam voran und sei in der Vergangenheit nicht effektiv genug gewesen. "Es ist mir klar, dass es für die Leute wichtig ist, Zahlen und Beweise zu sehen." Die habe sie dazu motiviert, Daten zu sammeln, um die Stärkung von Frauen messen und die Bedürfnisse und Probleme von Frauen weltweit besser verstehen zu können. So frage sie u.a. nach den dringensten Problemen, die sie und die Frauen in ihrer Gesellschaft betreffen. "Wir haben jetzt Beweise, wir haben Berichte und wir haben Daten. Wer will uns also in Frage stellen? Wir haben Zahlen.", erklärt sie und ist vom starken Einfluss von Zahlen überzeugt, wenn es darum geht, auf die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und das Leiden von Frauen aufmerksam zu machen.

Beim Caux Forum 2017 wurde das Thema Geschlechtergleichheit aus verschiedenen Blickwinkeln unter die Lupe genommen. Jin In ist die Gründerin von 4Girls GLocal Leadership (4GGL). Ihre eindringliche Botschaft war ein spannender und inspirierender Aufruf, sich aktiv für die Stärkung von Mädchen und Frauen einzusetzen.

 

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Junge Aktivistin aus Afghanistan kämpft für die Stärkung von Frauen und Mädchen

Caux Scholars-Programm 2017

31/07/2017
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Caux Scholars-Programm 2017

 

Vor vier Jahren war sie das erste Mädchen, das in ihrem Stadtviertel in Kabul Fahrrad fuhr. Heute ist sie 21 und setzt sich für die Stärkung junger Mädchen in Afghanistan ein. Sahar Fetrat war eine der 20 Teilnehmenden des diesjährigen Caux Scholars-Programms (CSP), das vier Wochen lang im Rahmen des Caux Forums stattfand.

Sahar ist nicht nur Studentin. Sie ist auch Journalistin und Gründerin einer Filmgesellschaft für Dokumentarfilme. Sie definiert sich selbst als Aktivistin für Frauenrechte und glaubt an die Macht des Storytelling. Sie engagiert sich hauptsächlich für soziale Fragen, die Frauen betreffen und möchte das Bewusstsein fur diese Problematik steigern, indem sie Videofilme einsetzt, die Menschen in ihrem Land aufklären.  

Wie viele afghanische Mädchen hat sie Sexismus, Diskriminierung und Belästigungen schon jung am eigenen Leib erfahren. "Meiner Familie lagen die Rechte von Frauen immer am Herzen. Meine Schwester sagte mir immer, Frauen sollten ihre Existenz einfordern und an Orte gehen, deren Zugang ihnen verwehrt bleibt.", erklärt Sahar.

Ihre Mutter war für sie eine grosse Inspirationsquelle. "Sie war Feministin, ohne es zu wissen. Sie lehrte uns Gleichberechtigung und bevorzugte nie unseren Bruder. Sie unterstützte mich mit den wenigen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen.", sagt Sahar.

Sie war 14, als sie mit den Ideen des Feminismus in Berührung kam. Sie empfand es als ungerecht, dass nur Jungen vor der Klasse reden durften und wehrte sich. "Der Lehrer nannte mich eine zornige Feministin. Ich machte mich auf die Suche nach der Bedeutung dieser Bezeichnung und fand die Idee, Feministin zu sein, toll.", so Sahar.

Jedes Mal, wenn sie eine Kamera in der Hand hielt, fühlte sie sich stark genug, um Männern, die sie belästigten, zu begegnen, indem sie ihnen sagte: "Ihr werdet euch im Fernsehen wiedersehen." Sie regte in den Medien eine Diskussion über die Belästigung von Frauen auf der Strasse in ihrem Alltag in Afghanistan an.

Dies inspirierte sie dazu, ihre eigene Produktionsfirma zu gründen. Ziel ist es, Frauen eine sichere Plattform zu bieten, um über ihre Probleme zu sprechen und sie durch das Erlernen neuer technischer Kenntnisse zur Herstellung von Filmen, die normalerweise Männern vorbehalten sind, zu stärken.

Sie bemüht sich, Stereotypen, die die Menschen ausserhalb der westlichen Welt nicht über den Feminismus kennen, aufzubrechen. "Ich fühle mich verantwortlich, Menschen zu erklären, was Feminismus für mich bedeutet, aber ich habe auch das Gefühl, es ist Zeit für die Menschen, sich selbst darüber weiterzubilden.", sagt sie.

"Die Leute sagen imlmer, unser grösstes Problem sei die Unterdrückung durch die Burka. Aber das Problem afghanischer Frauen ist nicht die Burka. Unsere Freiheit wird nicht durch die Länge unserer Röcke definiert. Die Herausforderung für uns liegt lediglich darin, unsere Existenz einzufordern.", fügt sie hinzu.

Sahar hofft, ihre Botschaft weiterzugeben und andere Teilnehmende des Caux Scholars-Programms dazu zu inspirieren, ein "weltweites Netzwerk von Schwestern" aufzubauen, wo Mädchen einander unterstützen können. "Als ich anfangs in Kabul Fahrrad fahren lernte, mobbten mich die Leute. Aber heute fahren Mädchen selbstbewusst Fahrrad. Darin steckt viel Hoffnung.", sagt sie. "Ich fühle darin eine Stärke. Ich glaube an die Macht der Frau. Die Zukunft wird für junge Frauen besser werden.", erklärt sie zum Schluss.

 

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Beginn einer neuen Initiative: Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2017

Caux Forum 2017

26/07/2017
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Caux Forum 2017

 

Nach monatelanger sorgfältiger Planung und harter Arbeit war es endlich soweit. Am 23. Juli 2017 wurde das neue Caux Forum-Event  "Auf dem Weg zu einem inklusiven Frieden 2017" mit rund 100 Teilnehmenden aus 39 Ländern  eröffnet.

Barbara Hintermann, Generalsekretärin der Stiftung CAUX-IofC, und Kate Monkhouse, Mitglied des TIP-Organisationsteams, begrüssten die Teilnehmenden und sprachen über IofCs lange Tradition im Bereich der Friedensförderung und die Rolle, die Caux dabei bislang gespielt hat.

Hintermann beschrieb TIP als ein sehr notwendiges und zeitgerechtes neues Element der Caux Forum-Eventreihe, da dessen Ziel im weitesten Sinne eine Auseinandersetzung mit gewaltbereitem Extremismus sei. Das Forum befasse sich mit den sozialen, ökonomischen und kulturellen Wurzeln von Extremismus und suche Lösungen für einen gerechten und nachhaltigen Frieden. 

Hauptreferentin Fatima Zaman arbeitet für "Extremely Together", ein Jugendprogramm der Kofi Annan-Stiftung. Sie kommt aus Grossbritannien und engagiert sich leidenschaftlich gegen gewaltbereiten Extremismus. Zaman beschrieb, wie sie am 7. Juli 2005 Zeugin der Terroranschläge von London wurde.

Seit diesem Tag setzt sie alles daran, extremistische Propaganda herauszufordern und sowohl in und ausserhalb von Schulen positive Narrativen weiterzugeben. Zaman erklärte, gewaltbereiter Extremismus werde durch Narrative des Hasses und der Waffengewalt sowie deren romantisierte Rolle im Kampf gegen Ungerechtigkeit am Leben erhalten.

Fatima Zaman rief die Millennium-Generation, der auch sie angehört, dazu auf, dieser Sichtweise mit einer Narrative der Liebe und der Inklusion zu begegnen. Sie wandte sich ausserdem an das Militär, Regierungen sowie Organisationen der Zivilgesellschaft mit der Bitte um Zusammenarbeit und einen einheitlicheren Ansatz. Ihrer Meinung nach sei eine Botschaft des Friedens und der Hoffnung eine effektivere Antwort auf Isolation und unterdrückte Frustration als militärische Strategien.

Die Teilnehmenden verliessen die Veranstaltung mit einem Gefühl der Begeisterung und der Vorfreude.

 

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