75 Jahre Geschichten: Unser Team!

07/01/2022
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Als wir im Februar 2021 die Reihe 75 der Jahre Geschichten über 75 Jahre der Begegnungen im Konferenzzentrum von Initiativen der Veränderung in Caux starteten, hatten wir keine Ahnung, auf welches Abenteuer wir uns eingelassen hatten! Wenn Sie neugierig auf das Team hinter den Geschichten sind - hier sind wir!

Die Idee stammte von Yara Zgheib, einer in den USA lebenden libanesischen Schriftstellerin. Sie leitete die Serie ein, indem sie beschrieb, wie sie 2010 als "Schiffbrüchige" nach Caux kam und zum ersten Mal in ihrem Leben Ruhe fand. "Dieser Ort lehrte mich zu atmen, andere und mich selbst zu sehen", schrieb sie. "Als ich abreiste, fühlte ich mich so leicht, dass ich nach Montreux hätte fliegen können."

Meine Geschichte ist nichts Besonderes, und sie gehört auch nicht mir. Sie gehört zu diesem Konferenzzentrum.

Die Geschichte von Caux, so schloss sie, "besteht aus Hunderttausenden von Zugfahrten, Spaziergängen, Gesprächen, Tees, Unterhaltungen und stillen Momenten grosser Veränderungen".

Im Laufe des letzten Jahres haben wir 75 dieser Geschichte zusammengestellt. In unserem letzten Beitrag haben wir das Team, das sich der Herausforderung gestellt hat, gebeten, über ihre Gedanken und Erinnerungen zu schreiben und uns zu sagen, was sie dazu bewogen hat, an dieser Reihe teilzunehmen.

 

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Eliane Stallybrass

Eliane Stallybrass, Schweiz

Ich war begeistert, als ich von der Idee hörte, für jedes der 75 Jahre, die Caux als Konferenzzentrum der Initiativen der Veränderung existiert, eine Geschichte zu schreiben.

Dann machten wir uns an die Arbeit, die passenden Geschichten zu finden, und ich musste sogar selbst ein paar schreiben, was manchmal sehr anstrengend war! Wenn ich mich an all diese Menschen erinnerte und daran, was sie in mein Leben gebracht hatten, war das oft bewegend.

Jetzt stelle ich fest, dass ich einige der Personen, die in den neueren Geschichten vorkommen, gar nicht mehr kenne. So ist das Leben. Wie das Konferenzzentrum bin auch ich 75 Jahre alt.

 

Andrew Stallybrass

Andrew Stallybrass, Schweiz/Grossbritannien/UK

Mehr als 50 Jahre meines Lebens als Erwachsener haben sich weitgehend um das Konferenzzentrum von Caux gedreht. Eliane und ich leben jetzt im Dorf, wo wir unseren aktiven Ruhestand verbringen. Ich habe eine Leidenschaft für die Geschichte des Dorfes und des Zentrums, gebe Führungen durch beide und versuche, einige der erstaunlichen Geschichten, die sich um diesen Ort mit Blick auf den Genfer See ranken, lebendig werden zu lassen.

Ich hatte das grosse Privileg, so viele der Menschen zu kennen, deren Geschichten wir erzählt haben. So viele gute Freunde! Wie so oft im Leben denkt man zuerst, man würde ein bisschen mithelfen, und stellt dann fest, dass man danach fest eingebunden wurde. Aber es hat Spass gemacht und es war eine tolle Teamarbeit.

 

Ulrike Ott Chanu credit D Topan

Ulrike Ott Chanu, Frankreich/Deutschland

Als wir mit den Vorbereitungen für die 75-Jahr-Feierlichkeiten begannen, wurde mir klar, dass 2021 auch mein eigenes IofC-Jubiläum war. Ich kam 1986 vor 35 Jahren zum ersten Mal nach Caux. Diese 35 Jahre waren eine erstaunliche Reise mit neu erlernten Fähigkeiten, faszinierenden Begegnungen, vielen Freunden aus der ganzen Welt - und einem Ort, der sich wie ein Zuhause anfühlt, wann immer ich dorthin komme.

Die Arbeit an der Serie war wie ein Eintauchen in meine frühen Jahre in Caux. Es war faszinierend, neue Facetten von Menschen zu entdecken, die ich dort kennengelernt hatte, über die ich aber nicht so viel wusste. Die Arbeit mit unserem internationalen Team hat nicht nur viel Spass gemacht, sondern spiegelt auch den für Caux so typischen zentralen Wert wider: Menschen zusammenzubringen, egal wer sie sind und woher sie kommen!

 

Mike Smith

Michael Smith, Grossbritannien

Vor 55 Jahren war ich zum ersten Mal in Caux und bin seitdem fast jedes Jahr dort gewesen. Ein bestimmtes Jahr hat den Lauf meines Lebens verändert. Im Jahr 1967 brachte Rajmohan Gandhi, ein indischer Journalist und Autor, eine Gruppe junger Asiatinnen und Asiaten nach Caux, um ihre farbenfrohe Bühnenproduktion India Arise aufzuführen. Er appellierte an junge Leute aus Europa, sich seinem Team in Indien anzuschliessen, um dort zu helfen.

Ich ging 1971 hin, blieb drei Jahre lang und arbeitete an der Produktion seiner Wochenzeitung Himmat (Mut) mit. Dies bestärkte mich in meiner Berufung, Schriftsteller zu werden. Ich habe nicht mehr gezählt, wie oft ich Indien seither besucht habe.

Als ich im Laufe der Jahre nach Caux zurückkehrte, lernte ich Menschen aus der Wirtschaft kennen, die ihre Unternehmen mit Ehrlichkeit und Integrität führen und allen Beteiligten dienen. Ich habe seitdem ihre Geschichten in vier Büchern und in nationalen Zeitungen veröffentlicht. www.michaelsmith.iofc.org

 

Monica Mittag

Monica Mittag, Schweiz/Deutschland

Es war nicht einfach zu entscheiden, was ich über Caux und mich schreiben sollte, da mein Leben so eng mit Caux verbunden ist. Fünf Jahre lang habe ich dort gelebt und bin in Montreux zur Schule gegangen.

Eines Sommers, als junge Teenagerin, half ich in der Küche. Es war das erste Mal, dass ich Trockenhefe anstelle von frischer Hefe verwendete. Aufgrund eines Rechenfehlers hatte ich am Ende achtmal mehr Hefe im Teig, als das Rezept vorschrieb. Ein anderes Mädchen und ich füllten die Kuchenformen so schnell wir konnten und rannten um die Wette, um zu verhindern, dass der Teig über den Rand der Wanne lief, in der er angerührt worden war. Zum Glück waren drei andere Desserts bereits fertig.

Im Laufe der Jahre war es jedes Mal, wenn ich nach Caux kam, ein grosses Privileg, alte Freunde zu treffen. Für mich sind Freundschaften, wie mein Ehegelübde, "bis dass der Tod uns scheidet".

 

Monica and Folker Mittag

Folker Mittag, Deutschland

Bei den von Heinrich Karrer organisierten Wirtschaftskonferenzen war eine der besten Teambuilding-Übungen die Bedienung der grossen Spülmaschine. Zwei Personen füllten sie an einem Ende mit schmutzigem Geschirr und der Rest des Teams leerte sie am anderen Ende.

Mehrere Jahre lang war ich Mitglied desselben Teams wie Frits Philips, CEO von Philips Electronics. Während unserer gemeinsamen Arbeit entwickelte sich eine persönliche Freundschaft. Ich erfuhr, wie er während des Zweiten Weltkriegs von den deutschen Besatzern behandelt worden war, und erzählte ihm, wie ich in Ostdeutschland aufgewachsen war und wie ich es verlassen hatte.

Eines Jahres bat mich Frits, einen jungen Japaner nach Eindhoven zu fahren und ein paar Tage bei ihm zu wohnen. Er brauchte einen vertrauenswürdigen Dolmetscher, weil er sich auf eine hochrangige japanische Delegation vorbereitete. Am nächsten Morgen brachen der junge Japaner und ich von Caux aus auf. Auch diese Beziehung ist noch lebendig.

 

Mary Lean

Mary Lean, Grossbritannien

Unter den Erinnerungen an Caux aus 60 Jahren ragt eine heraus.

7.15 Uhr. Eine kleine, bunt gemischte Gruppe versammelt sich im Erker der grossen Halle, um die Stille vor dem Trubel des Tages zu geniessen. Heute bin ich an der Reihe, eine Meditation abzuhalten. Ich wähle meine Worte sorgfältig aus und erzähle von meiner Erfahrung mit Gottes bedingungsloser Liebe. Dann sind wir still.

Der Klang einer Schilfrohrflöte dringt von der Terrasse herauf, wo eine Gruppe von Menschen aus verschiedenen Ländern ebenfalls den neuen Tag begrüsst. Die Vögel fliegen zwischen den Bäumen und Balkonen hin und her, während wir über den See auf die Berge blicken.

Ich schliesse die Sitzung mit einem Gebet. Einer der Muslime steht auf und verlässt die Gruppe. Habe ich ihn auf irgendeine Weise beleidigt?

Dann bemerke ich, dass er direkt hinter unserem Halbkreis von Stühlen kniet. "Ich habe auf meine Weise gebetet", erklärt er später und gibt mir ein Zitat aus seiner Tradition, das von Gottes Liebe spricht.

 

John Bond

John Bond, Grossbritannien/Australien

Ich glaube an die Zukunft von Caux. Diese 75 Geschichten erzählen von Menschen, die den Glauben, die Hoffnung und den Mut gefunden haben, jene Veränderung zu bewirken, die sie sehen wollten (wie die Geschichte meiner Eltern), oft mit kreativen Ergebnissen in ihrem Umfeld, manchmal sogar mit Auswirkungen auf ganze Nationen.

Ein Ergebnis war die Stärkung der Demokratie, insbesondere in Europa. Vor dreissig Jahren rief IofC Foundations for Freedom ins Leben, ein Programm, das sich auf die moralischen und geistigen Qualitäten von Bürgerinnen und Bürgern konzentrierte, die für das Gedeihen der Demokratie erforderlich sind. Tausende von jungen Menschen aus Ost- und Mitteleuropa, die sich gerade von diktatorischer Herrschaft befreit hatten, nahmen daran teil.

Heute ist die Demokratie in weiten Teilen Westeuropas bedroht, und wir müssen uns erneut auf diese Qualitäten konzentrieren. Dies war schon immer die Aufgabe von Caux, und ich möchte dazu beitragen, dass dies so bleibt.

 

Die Arbeit mit unserem internationalen Team spiegelt den für Caux so typischen zentralen Wert wider: Menschen zusammenzubringen, unabhängig davon, wer sie sind und woher sie kommen!

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Wir danken allen, die uns an ihren Erfahrungen teilhaben liessen, und allen, die geschrieben, recherchiert, kommentiert und Fotos beigesteuert haben.

Vielen Dank an Yara Zgheib für ihre Inspiration und an Franz Vock für seine Unterstützung.

Dank der harten Arbeit unseres Lektoren- und Übersetzerteams, Maya Fiaux, Jean Fiaux, Claire Fiaux-Martin, Teresa Healey, Tatjana Horbenko-Enomoto und Sebastian Hasse, erscheinen die Geschichten nun auch auf Französisch und Deutsch.

Und wir hätten es nicht geschafft ohne die Website For a New World, eine wahre Fundgrube für Quellenmaterial, Bilder und Videos.

 

ENTDECKEN SIE ALLE 75 GESCHICHTEN

 

 
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2021: Initiativen der Veränderung Schweiz – Die Türen von Caux für ein neues Kapitel öffnen

31/12/2021
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Unsere Serie von 75 Geschichten über 75 Jahre der Begegnungen im Konferenzzentrum von Initiativen der Veränderung in Caux neigt sich dem Ende zu. Die Präsidentin von Initiativen der Veränderung Schweiz, Christine Beerli, und die beiden Co-Generaldirektoren, Stephanie Buri und Nick Foster, werfen einen Blick in die Zukunft.

 

Christine Beerli: Zeitlose Herausforderung

Christine Beerli

Brücken bauen über die Gräben der Welt hinweg“ - diese zeitlose Herausforderung ist das Programm von Initiativen der Veränderung Schweiz. All die bewegenden persönlichen Geschichten, die wir in unserem Jubiläumsjahr veröffentlicht haben, zeugen von Menschen, die in schwierigen Situationen aufeinander zugegangen sind und Brücken gebaut haben.

Menschen, die Brücken bauen, werden überall gebraucht!

In unserem heutigen Leben sind wir durch die Pandemie gezwungen, hauptsächlich auf digitalem Wege zu kommunizieren und dadurch entstehen oft Spannungen. Zuhören, Verständnis üben und Verbindungen zu schaffen ist daher von grösster Bedeutung. Initiativen der Veränderung wird es an Arbeit in den nächsten 75 Jahren nicht fehlen - Menschen, die Brücken bauen, werden überall gebraucht!

 

 

Christine Beerli Opening Ceremony Caux Forum 2021
Christine Beerli bei der Eröffnungsfeier des Caux Forums 2021

 

Nick Foster: Wir müssen zusammenarbeiten

 

Nick Foster

Meine erste wirkliche Begegnung mit Initiativen der Veränderung fand 1992 in London bei einem wöchentlichen Treffen junger Menschen zum Thema „Making Britain a Home“ statt. Wir sprachen über das, was uns beschäftigte, assen zusammen, nahmen uns Zeit zur Stille und entdeckten, was Grossbritannien zu einem Zuhause macht - und was nicht.

Die Gruppe war unglaublich vielfältig und unsere Diskussionen veränderten nicht nur unser Leben, sondern auch unsere Sichtweise. Ich begann zu verstehen, wie privilegiert meine eigene Lebenserfahrung war. Die systembedingten Vorurteile, mit denen andere in der Gruppe tagtäglich konfrontiert waren, hatten in meinem Verständnis von meinem Land bisher kaum eine Rolle gespielt.

Ich bin überzeugt, dass der Aufbau von Vertrauen über die Gräben der Welt hinweg der einzige Weg für eine tragfähige Zukunft ist.

Ich entdeckte mehr von der Welt und von mir selbst, als ich mit Erik und Sheila Andren am Programm Foundations for Freedom teilnahm, das gerade im Europa und Russland nach der Perestroika begonnen hatte. Durch diese Erfahrungen und die daraus resultierenden Freundschaften wuchs ich mehr als durch die gesamte formale Bildung, die ich zuvor erhalten hatte. Ich verspürte ein Zugehörigkeitsgefühl, das ich vorher nicht gekannt hatte: Selbst, wenn ich neue Menschen im IofC-Netzwerk traf, war es, als würde ich ein vertrautes und angenehmes Kleidungsstück anziehen.

Ich arbeite seit 2012 für IofC Schweiz. Ich bin überzeugt, dass der Aufbau von Vertrauen über die Gräben der Welt hinweg, verbunden mit dem Lebenssinn des Einzelnen, der einzige Weg für eine tragfähige Zukunft ist. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass das geschriebene Wort, die digitale Kommunikation und die Blasen, die sich in den sozialen Medien bilden, nur allzu leicht zu Misstrauen und schlechter sozialer und psychischer Gesundheit führen.

Ich hoffe, dass wir im Jahr 2022 und darüber hinaus die Türen von Caux wieder öffnen können, damit ein tiefer Austausch und persönliche Veränderung stattfinden kann. Wir brauchen uns gegenseitig - und es ist für unseren Planeten notwendig, dass wir zusammenarbeiten.

 

Stephanie Buri and Nick Foster Opening Ceremony Caux Forum 2021
Stephanie Buri und Nick Foster bei der Eröffnung des Caux Forum 2021

 

Stephanie Buri: Das nächste Kapitel schreiben

 

Stephanie Buri

75 Jahre der Geschichten, 75 Jahre der Begegnungen, 75 Jahre Konferenzen, die sich mit den wichtigsten Themen ihrer Zeit befassten und Menschen aus allen Teilen der Welt und allen Gesellschaftsschichten zusammenbrachten. Fünfundsiebzig Jahre reicher, manchmal lebensverändernder Begegnungen.

In diesem Jubiläumsjahr haben wir die Geschichten von Menschen erzählt, deren Leben von Caux berührt wurden, eine für jedes Jahr. Dazu gehörten weitreichende Begegnungen, wie die zwischen Menschen aus Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg oder zwischen Menschen aus verfeindeten Gemeinschaften in Somalia im Jahr 2005. Es gab herzzerreissende Momente, wie 1981, als Agnes Hofmeyr gemeinsam mit einem Mann, der die Ermordung ihres Vaters gebilligt hatte, auf der Bühne stand. Und es gab Geschichten aus den Korridoren, Büros und der Küche in Caux über die vielen Freiwilligen, die die Konferenzen ermöglicht haben.

Es liegt nun an uns allen, das nächste Kapitel von Caux und seinen Begegnungen zu schreiben.

Da gab es eine neue Liebe, eine Hochzeit und eine Ehe, die gerettet wurde. Es gab Momente, in denen neue Initiativen ins Leben gerufen wurden –  wie Hope in the Cities (Hoffnung in den Städten), das sich mit Rassenproblemen, Armut und Entfremdung in amerikanischen Städten befasst, die Fraueninitiative Creators of Peace und der Runde Tisch von Caux, der Industrielle aus Japan, den USA und Europa zusammenbrachte. Junge, "mittelalterliche" und ältere Menschen beschrieben, wie eine Erfahrung oder eine Begegnung in Caux den Verlauf ihres Lebens verändert hat.

Es liegt nun an uns allen, das nächste Kapitel von Caux und jenen Begegnungen zu schreiben, die in den letzten zwei Jahren hauptsächlich online stattgefunden haben. Die Menschen haben Caux mit nach Hause genommen und es gibt ein echtes Bedürfnis, sich auf neue und nachhaltige Weise neu zu treffen. Ich freue mich darauf, dieses nächste Kapitel mit Ihnen allen gemeinsam zu schreiben.

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021.

Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

  • Foto oben: Cindy Bühler
  • Alle weiteren Fotos: Initiativen der Veränderung Schweiz
  • Korrekturlesung: Sebastian Hasse

 

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2020: Aad Burger – Den Virus erwischt

23/12/2021
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Aad Burger young man
Aad Burger in den 1960er Jahren

Als Reaktion auf die Pandemie ging das Caux Forum 2020 erstmals online. Das Organisationsteam stellte fest, dass Caux dadurch für Menschen auf der ganzen Welt zugänglich wurde, die unter normalen Umständen nicht daran hätten teilnehmen können. Einer von ihnen war der 91-jährige Aad Burger aus den Niederlanden. Er schreibt:

Ich fuhr zwischen 1946 und 2010 fast jeden Sommer nach Caux. Dann, im Alter von 82 Jahren, merkte ich, dass die Reisen und das Programm für mich in meinem Rollstuhl zu viel wurden. Als ich las, dass die Konferenzen in Caux online stattfinden würden, sah ich darin eine grosse Chance. Wegen meiner Taubheit konnte ich nicht alles verstehen, aber es war besser, als ich erwartet hatte.

Im Jahr 1946, wurde ich als 17jähriger eingeladen, den Caux Palace für die ersten Konferenzen von Initiativen der Veränderung (damals Moralische Aufrüstung/MRA) vorzubereiten. Mein Vater arbeitete bei der holländischen Eisenbahn und so konnte ich mein Zugticket sowie die Visa für die Ausreise aus den Niederlanden und die Einreise in die Schweiz besorgen. Wir durften kein Geld aus den Niederlanden mitnehmen, also bezahlte die Schweizer MRA alle meine Ausgaben.

Während ich in Caux war, beschloss ich, mein Leben Gott zu übergeben und mit der Moralischen Aufrüstung am Aufbau einer neuen Welt zu arbeiten. Ich entschuldigte mich bei meinem Vater, weil ich ihn betrogen hatte. Manchmal hatte ich ihn um einen Vorschuss für mein monatliches Taschengeld gebeten, der im nächsten Monat abgezogen werden sollte. Wenn er es vergass und mir den vollen Betrag auszahlte, habe ich ihn nicht daran erinnert.

    Ich entschuldigte mich bei meinem Vater, weil ich ihn betrogen hatte.

Aad Burger in Caux early years
Aad (zweiter von rechts) 1946 mit seinen Eltern und Jap de Boer (zweiter von links) und im Zug in Caux

 

Nach dem Studium und dem Militärdienst begann ich, hauptberuflich für die Moralische Aufrüstung zu arbeiten. Im Jahr 1952 reiste ich mit einem internationalen Team nach Afrika und blieb in Ghana und Nigeria, nachdem die anderen nach Hause zurückgekehrt waren. Zwei Jahre später reiste ich mit einem Kollegen nach Onitsha in Nigeria, weil ich immer kränker wurde. Die Ärzte, die wir aufsuchten, wussten nicht, was los war.

 

Aad Burger rehabilitation after polio
Aad (sitzend) im Rehabilitationszentrum in den Niederlanden, nachdem er an Polio erkrankt war, 1954. Der ältere Mann, der hinter ihm steht, arbeitete als Arzt in Nigeria und war aus dem Vereinigten Königreich gekommen, um ihn zu besuchen.

 

Eines Nachts träumte ich, dass ich für immer gelähmt sein würde. Ich betete, dass dies nicht passieren würde, beschloss aber auch, es zu akzeptieren, sollte es doch eintreffen und dass ich weiterhin Gottes Führung für mein Leben suchen würde.

    Ich betete, dass dies nicht passieren würde, beschloss aber auch, dass ich es akzeptieren würde, sollte es doch eintreffen.

Am nächsten Tag wurde in einem kleinen Krankenhaus in Enugu bei mir Polio diagnostiziert. Ich sagte dem Arzt, dass ich das Gefühl hatte, Gott habe mich gewarnt. "Das wird Ihnen helfen, sich so gut wie möglich zu erholen", sagte er.

Nach drei Monaten im Bett hatte ich mich ein wenig erholt, aber meine Beine blieben teilweise gelähmt. Ich wurde nach Hause nach Amsterdam geflogen.

 

Aad Burger 1985 in Caux with Hari Shukla, Gursharan Patang, Tom Jones
Von links nach rechts: 1985 bei einem Treffen in Caux mit Gemeindeleitern aus Newcastle-upon-Tyne in Grossbritannien mit Hari Shukla, Gursharan Patang und Tom Jones

 

Zurück in den Niederlanden setzte ich die Arbeit mit der Moralischen Aufrüstung fort, vor allem mit Arbeitern im Hafen von Rotterdam. Im Jahr 1968 heiratete ich Josienne De Loor. Während dieser Zeit trat ich der Arbeiterpartei bei. Ich wurde Vorsitzender der Partei in Utrecht und war von 1977 bis 1998 mit zwei Unterbrechungen Mitglied des Stadtrats.

    Seit ich zum ersten Mal in Caux war, beginne ich jeden Tag mit einer Zeit der Stille.

Seit ich zum ersten Mal in Caux war, beginne ich jeden Tag mit einer Zeit der Stille und suche nach Gottes Inspiration und Führung. Dies hat mir geholfen, das, was ich in Caux gelernt habe, in die Praxis umzusetzen.

 

Aad and Josiette Burger
Mit seiner Frau Josienne

Als die Pandemie begann, erinnerte sie mich an die Zeit, als ich vom Polio-Virus befallen war. Völlig unerwartet war ich im Alter von 26 Jahren gelähmt. Ich überlebte, war aber zunehmend auf einen Rollstuhl angewiesen. Würde ich jetzt, in meinen 90ern, an einem weiteren unerwarteten Virus sterben? Natürlich hoffte ich, dass es mich nicht treffen würde. Doch sollte es einen aus meiner Familie treffen, dann hoffte ich, dass ich derjenige sein würde und nicht mein Sohn oder meine Tochter, deren Partner oder meine vier Enkelinnen.

Was ist mein Rat an junge Menschen von heute? Sie sollten, wir wir damals nach dem Zweiten Weltkrieg, die Herausforderung annehmen, um eine neue Welt aufzubauen und jene Veränderung in ihrem Leben erleben, die sie dazu befähigen wird.

    Was ist mein Rat an die jungen Menschen von heute? Sie sollen die Herausforderung annehmen, eine neue Welt aufzubauen.

Aad Burger
Aad erhält eine Auszeichnung als Mitglied des Ordens von Oranien-Nassau für seine Verdienste für die Stadt Utrecht

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

  • Alle Fotos ausser 1985 und 1960s: Aad Burger
  • Aad Burger in den 1960er Jahren: Copyright Roel Troost Utrecht
  • Meeting in Caux 1985: Initiativen der Veränderung
  • Korrekturlesung: Sebastian Hasse & Ulrike Ott Chanu

 

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2019: Marc Isserles – "Wir müssen die Kinder retten"

21/12/2021
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Während des Zweiten Weltkriegs diente der Caux Palace (später das Konferenzzentrum von Initiativen der Veränderung Schweiz) als Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden, die vor der Shoah flohen. Im Laufe der Jahre kamen einige von ihnen - oder ihre Nachkommen - nach Caux zurück und wurden dann oft von Andrew Stallybrass begrüsst. Er schreibt:

Beim Caux Forum 2019 präsentierte der Genfer Rechtsanwalt Marc Isserles eine bewegende One-Man-Show, die ein ergreifendes Kapitel der Geschichte des Caux Palace beschrieb.

 

Marc Isserles
Marc Isserles (rechts) und die Gruppe Lebedik 2019 bei ihrem Auftritt in Caux

 

Im Sommer 1944 verliessen jeden Tag vier Züge Budapest und brachten jeweils etwa 3.000 Jüdinnen und Juden in Viehwaggons nach Auschwitz. Das Ziel der Nazis war es, die gesamte jüdische Bevölkerung Ungarns zu vernichten sowie Tausende von Jüdinnen und Juden aus anderen europäischen Ländern, die dort eine schwache Zuflucht gefunden hatten, zu vernichten.

Photos Jewish refugees Caux Shoshana Faire family
Shoshana Faires Grosseltern waren als Flüchtlinge in Caux
(siehe Shoshanas Geschichte weiter unten)

Ende Juni 1944 machte sich jedoch ein Zug auf den Weg in die Freiheit. Er beförderte 1.600 Passagiere - eine Arche Noah mit Vertretenden aller Richtungen des jüdischen Lebens, Rabbinern, Orthodoxen und Liberalen, Zionisten, Marxisten.

Ein mutiger junger Rechtsanwalt aus Siebenbürgen, Rudolf Reszö Israël Kastner, verhandelte direkt mit Eichmann und setzte seine Frau und seinen Schwiegervater in den Zug, um die anderen davon zu überzeugen, dass der Zug nicht in den Tod, sondern ins Leben fuhr.

Der Zug sollte eigentlich nach Palästina oder in ein neutrales Land fahren. Doch er fuhr zunächst nach Bergen-Belsen, denn Eichmann wollte den Sponsoren noch mehr Geld abknöpfen. Im Dezember 1944 kamen die Passagiere schliesslich in Caux an. Die orthodoxen Jüdinnen und Juden wurden im Grand Hotel mit einer koscheren Küche untergebracht, die anderen im Caux Palace. Die Schweizer Armee kümmerte sich um sie.

Marc Isserles Lebedik 2017
Marc Isserles (rechts) bei der Aufführung

Kastner wurde in Caux mit seiner Familie wiedervereint, doch seine Geschichte nahm ein tragisches Ende. Im Jahr 1947 wanderte er nach Israel aus. Dort wurde er beschuldigt, ein korrupter Verräter der jüdischen Sache zu sein und 1957 von einem Extremisten ermordet.

Marc Isserles' Grosseltern mütterlicherseits kamen 1944 mit dem Kastner-Zug nach Caux. In seiner One-Man-Show "Wir müssen die Kinder retten" sang, tanzte und erzählte er Geschichten, begleitet von den zwei Klezmer-Musikanten Michel Borzykoswki und Sylvie Bossi. Die Show, die etwas mehr als eine Stunde dauerte, war eine bewegende Feier der "Menschlichkeit", eine subtile Mischung aus seiner persönlichen Geschichte, der quasi wundersamen Geschichte seiner Familie, und  umfassenderen Reflexionen über Identität und unsere gemeinsame Menschlichkeit.

Während die letzten Überlebenden und direkten Zeugen nach und nach sterben, hat Marc Isserles einen kraftvollen Weg gefunden, die Geschichten der Shoah an zukünftige Generationen weiterzugeben. Er gab Aufführungen in Genfer Schulen gegeben, und weitere Shows sind in Caux und in lokalen Schulen geplant.

Im Laufe der Jahre haben viele der Zuginsassen oder deren Kinder und Enkelkinder den Weg zurück nach Caux gefunden. Einer, der mehrmals wiederkam, schrieb ins Gästebuch: "Caux war das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein Kind sein konnte."

 

Train Jewish refugees credit: Yad Vashem
Jüdische Flüchtlinge 1945 vor einem Zug, der aussieht wie der Zug von Caux

Zweimal habe ich älteren Männern ihren Geburtsort gezeigt. Ihre Mütter waren schwanger, als sie in Caux ankamen, und haben in der Villa Maria, gegenüber dem Caux Palace, entbunden.

Commemoration Jewish refugees in Caux
Gedenktafel in Caux
Commemoration Jewish refugees in Caux
"Wir werden nicht vergessen."

1997 wurde auf der Terrasse des Caux Palace im Rahmen einer "Gedenkstunde" ein Baum gepflanzt und 1999 wurde darunter eine Gedenktafel angebracht. Der Text auf der Gedenktafel lautet: "Zum Gedenken an die jüdischen Flüchtlinge, die hier waren und an diejenigen, die während des Zweiten Weltkriegs nicht in die Schweiz aufgenommen wurden. Wir werden nicht vergessen". Zu den jüngsten Abgewiesenen gehörte ein fünfjähriges Mädchen, das in Auschwitz vergast wurde.

Der Bürgermeister von Montreux, Pierre Salvi, hielt 1999 zu diesem Anlass eine Rede. Anfang 1945 beherbergte Montreux 4.000 Verwundete, Deportierte und Flüchtlinge, darunter auch solche aus Caux. Er sprach davon, dass die Konferenzen von Caux dazu beitrügen, die Wunden der Vergangenheit zu heilen und dass sie es uns ermöglichten, "eine friedlichere Zukunft der Toleranz, der Vergebung und der Freundschaft zwischen den Völkern ins Auge zu fassen".

Was Sie hier sehen, ist nicht nur eine Liste. Hinter den Namen verbergen sich Gesichter, Familien, Hoffnungen und Verzweiflung. Menschliche Wesen.

- Marc Isserles -

List Jewish refugees Shoshana Faire grandparents
Auszug der Liste jüdischer Flüchtlinge in Caux, auf der Shoshana Faire die Namen ihrer Grosseltern entdeckte

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Shoshana Faire: Annehmen, was "zu sehr schmerz"

 

Ich reiste 2010 zum ersten Mal in der Erwartung von Australien nach Caux, die friedensfördernde Arbeit von Initiativen der Veränderung zu entdecken und zu verstehen. Ich hatte jedoch nicht erwartet, einen Teil meiner eigenen Familiengeschichte zu entdecken.

Photos Jewish refugees Caux Shoshana Faire family
Shoshana family

Ich fand heraus, dass meine Grosseltern während des Krieges als Flüchtlinge vor den Schrecken des Holocaust in Caux untergebracht worden waren.

Ich wusste, dass sie entkommen waren, indem sie für einen Zug aus Budapest bezahlten, der sie nicht nach Spanien brachte, um nach Palästina gehen konnten, sondern fünf Monate lang in das Konzentrationslager Bergen-Belsen und schliesslich in die Schweiz in die Freiheit. Ich hatte nicht gewusst, dass sie in Caux gelandet waren.

Als ich ihre Namen auf der Liste der in Caux untergebrachten Flüchtlinge sah, konnte ich die Geschichte des Kastner-Zugs erforschen und ihre Erfahrungen besser einschätzen. Es bedeutet mir sehr viel, dass ihnen mit einer Gedenktafel und einem Baum im Garten von Caux ein Denkmal gesetzt worden ist.

Marcs lebendige und bewegende Darbietung hat es mir ermöglicht, diesen Teil meiner Identität anzunehmen, anstatt ihn in einer inneren Schublade mit der Aufschrift "zu schmerzhaft" zu verstecken. Und ich habe mein eigenes ererbtes Trauma und meine eigene Trauer erkannt.

Ich bin weiterhin aktive Friedensstifterin und habe mich in diesem Bereich weitergebildet und viele Erfahrungen gesammelt.

 

Shoshana Faire

Shoshana Faire beschäftigt sich leidenschaftlich mit dem Thema Frieden und dem, was es braucht, um Frieden zu schaffen. Sie hat über 1.250 Workshops zu einer Reihe von Tools und Methoden  durchgeführt, die zu besseren Beziehungen,  Teamarbeit und Meetings beitragen. Seit 2010 engagiert sie sich aktiv bei Initiativen der Veränderung (IofC) und ist derzeit internationale Koordinatorin für Creators of Peace.

 

 

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Sehen Sie das Replay von Marc Isserles One-Man-Show (2019)

 

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

  • Fotos Familienmitglieder: Shoshana Faire
  • Foto Zug: Yad Vashem
  • Alle weiteren Fotos und Video: Initiativen der Veränderung
  • Korrekturlesung: Sebastian Hasse & Ulrike Ott Chanu

 

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2018: Wael Boubaker – "Der Klimawandel sollte äusserste Priorität sein"

Von Mary Lean

20/12/2021
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Von Mary Lean

 

Wael Broubaker Caux CPLP 2018
Wael Boubaker

Als der tunesische BWL-Student Wael Boubaker 2018 am Caux Peace and Leadership Programme (CPLP) teilnahm, erwartete er ausser einer schönen Landschaft eine Konferenz, die sich gut in seinem Lebenslauf machen würde.  Stattdessen veränderte seine Zeit in Caux seine Einstellung zum Leben und ermöglichte ihm eine Karriere als Klimaaktivist.

Wael hat das vergangene Jahr in Finnland verbracht, wo er mit EKOenergy an der Förderung nachhaltiger Energieformen gearbeitet hat, und beginnt jetzt ein Masterstudium in nachhaltiger Entwicklung.

Waels ökologisches Erwachen fand während eines Kurses in Caux zum Thema Ernährungssicherheit statt, wo er die Rede der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg vor der UNO verfolgte. Ihm wurde klar, wie „der Klimawandel unseren Frieden, unsere Existenz als Menschen und unsere Menschenrechte beeinträchtigt“ und war nach seiner Rückkehr nach Tunesien entschlossen, etwas zu verändern.

Caux gab Wael nicht nur ein Anliegen, sondern auch eine neue Lebensweise. Er beschreibt seine Erfahrung dort als spirituell. Als Teil des CPLP arbeitete er im Housekeeping-Team und sagt: „Ich habe dabei Menschen gedient.“

Und er lernte zuzuhören. „Vorher habe ich nur geredet", sagt er. „Wenn ich an einer Debatte über Menschenrechte oder Demokratie teilnahm, wollte ich nur meine Ideen weitergeben.“ Als CPLP-Teilnehmende aus der ganzen Welt ihre Geschichten erzählten, lernte er, aufmerksam zuzuhören.

 

Wael Broubaker Caux CPLP 2018
Wael (rechts) 2018 mit den CPLP-Teilnehmenden Chul Ji (Südkorea) und Yung Dung Samten (Nepal)

 

"Als mein Freund aus Nepal seine Geschichte erzählte, begann ich zu weinen, weil es mich zutiefst berührte. Ein ägyptischer Freund erzählte mir etwas, das er noch nie zuvor irgend jemand anderem erzählt hatte. Caux bietet einen Ort, an dem wir ohne Angst und Furch über unsere Gefühle und Ideen reden können."

Beim Zuhören begann er, seine Vorurteile loszulassen: "Als ich nach Hause kam, entschuldigte ich mich bei jemandem, den wir in der Schule gemobbt hatten, weil er anders war."

 

Wael Broubaker Caux CPLP 2018
Mit CPLP-Teilnehmer und Trainer in Caux, 2018

 

Er hat auch gelernt, achtsamer zu sprechen: Dinge so zu sagen, dass sie andere Menschen nicht verletzen. "Meine ganze Weltanschauung hat sich völlig verändert: meine Denkweise, meine Beziehung zu meinen Freunden, mein Blick auf die Gesellschaft. Das Caux Peace and Leadership Programme hat mir die nötigen Werkzeuge gegeben, um mich mehr zu engagieren."

In Caux habe ich gelernt, dass ich die Veränderung sein muss, die ich sehen will, und deshalb habe ich meinen Lebensstil nachhaltiger gestaltet.

Kleine Veränderungen, so Wael, ermöglichen grosse Veränderungen. "In Caux wird kein Essen verschwendet. Alles ist wichtig. Ich habe aufgehört zu rauchen und Plastiktüten zu benutzen, ich kaufe secondhand. In Caux habe ich gelernt, dass ich die Veränderung sein muss, die ich sehen will, und deshalb habe ich meinen Lebensstil nachhaltiger gestaltet."

 

CPLP 2018 group
Die Teilnehmenden des Caux Peace and Leadership Programme 2018 (Wael ist der sechste von links in der hinteren Reihe)

 

Im November 2021 nahm Wael in Strassburg als Jugenddelegierter am Weltforum für Demokratie zum Thema „Kann Demokratie die Umwelt retten?“ teil.

Nun ist er zurück in seiner Heimat und überlegt, ob er nach Finnland zurückkehren soll – das in Sachen Nachhaltigkeit weltweit an zweiter Stelle steht – oder ob er in Tunesien bleiben soll, um das Bewusstsein dort zu schärfen. „Die meisten Tunesierinnen und Tunesier kümmern sich nicht um den Klimawandel“, sagt er. "Sie denken, dass die politische und wirtschaftliche Situation wichtiger ist. Ich arbeite hart daran, die Menschen aufzuklären. Der Klimawandel sollte für alle Regierungen die oberste Priorität sein."

Die stille Zeit ist mir sehr wichtig. Alle meine grossen Entscheidungen in den letzten vier Jahren sind darauf zurückzuführen.

Bei der Entscheidungsfindung greift er auf eine weitere Methode zurück, die er in Caux kennengelernt hat – sich in Ruhe Zeit zum Nachdenken zu nehmen: "Ich entdecke vieles an meiner Persönlichkeit, das falsch oder nützlich ist, was ich getan habe, was ich in meinem Leben ändern muss. Jeden Morgen nehme ich mir 30 Minuten Zeit. Manchmal verbringe ich auch Stunden in der Stille. Die stille Zeit ist mir sehr wichtig. Alle meine grossen Entscheidungen in den letzten vier Jahren sind darauf zurückzuführen."

 

Sehen Sie Waels Ansprache über seine Arbeit bei EKOenergy

 

Wael Broubaker climate activist
Wael als Klimaaktivist

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

  • Foto CPLP-Gruppe 2018 und mit 2 CPLP-Teilnehmenden beim Service: Initiativen der Veränderung
  • Alle weiteren Fotos: Wael Broubaker
  • Korrekturlesung: Teresa Healey
 
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2017: Tanaka Mhunduru – Ein Zuhause für die Welt

19/12/2021
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Tanaka Mhunduru CPLP
Tanaka Mhunduru

Tanaka Mhunduru aus Simbabwe ist einer der Organisatoren des Caux Peace and Leadership Programme (CPLP), einem einmonatigen Programm für junge Menschen aus der ganzen Welt. Er nahm 2017 zum ersten Mal daran teil:

Als Kinder hörte ich immer von diesem geheimnisvollen, märchenhaften Ort in der Schweiz namens Caux. Meine Eltern waren Teil von Initiativen der Veränderung (IofC) in Simbabwe und hatten Caux ein paar Mal besucht. Dorthin zu fahren fühlte sich immer wie ein Traum an, etwas, von dem ich nicht glaubte, dass ich es je erreichen könnte.

Doch im Jahr 2017 wurde ich in das CPLP aufgenommen. Endlich würde ich diese unglaubliche Erfahrung machen, von der mir so viel erzählt worden war. Ich würde nicht nur zum ersten Mal in der Schweiz sein, sondern auch zum ersten Mal ausserhalb des afrikanischen Kontinents. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Ich war erst aufgeregt, dann aber auch ein wenig ängstlich, ob ich dort hineinpassen und mit allen auskommen würde.

Als ich in den Zug stieg, der den Berg hoch führte, war ich immer noch besorgt, was schade war, weil ich die schöne Aussicht verpasste. All diese Sorgen waren vergessen, als sich die Zugtüren öffneten und ich von Phoebe Gill, der Leiterin des CPLP, mit einem strahlenden Lächeln begrüsst wurde. Sie sagte: „Willkommen zu Hause!“, und plötzlich war mit der Welt alles in Ordnung. Zuhause – dieses Wort liess mich wissen, dass ich in diesem fremden Land sicher war, dass ich mich entspannen und ich selbst sein konnte. Ich begann, die Schönheit um mich herum zu bewundern, die Landschaft, den süssen Duft der natürlichen Bergluft.

Sie sagte: „Willkommen zu Hause!“, und plötzlich war mit der Welt alles in Ordnung.

 

Tanaka Mhunduru CPLP
Tanaka (zweiter von rechts) mit Phoebe Gill, Leiterin der CPLP (dritte von rechts) und anderen CPLP-Teilnehmenden

 

Obwohl meine Eltern mir vom Caux Palace erzählt hatten, hätte mich nichts auf den Moment vorbereiten können, in dem ich ihn erblickte. Dieser Ort war etwas Besonderes. Ich sah Menschen aus der ganzen Welt, die sich friedlich und respektvoll unterhielten und zusammen assen, als ob alle Feindseligkeit und Unruhe der Welt von diesem Ort ferngehalten worden wären.

Ich entdeckte, dass Caux die perfekte Umgebung für Menschen ist, um Frieden, Vergebung und Heilung zu erfahren. All diese Erfahrungen habe ich während des CPLP gemacht: Das Programm hat mein Leben verändert.

Caux ist die perfekte Umgebung für Menschen, die Frieden, Vergebung und Heilung erfahren wollen.

CPLP erforscht nicht nur das Konzept von Leadership und des Friedens, sondern gibt den Teilnehmenden auch die Möglichkeit, diese Werte im Rahmen eines Dienstes rund um das Konferenzzentrum in die Praxis umzusetzen. Es hat meine Auffassung von Leadership in Frage gestellt: Ich musste mich selbst auf die Suche machen, um zu entdecken, was meine Aufgabe ist und was ich zu bieten habe. Es hat mich dazu gebracht, ein Leader mit Integrität zu sein, der nach den absoluten Werten der Ehrlichkeit, Reinheit, Liebe und Selbstlosigkeit lebt.

 

Tanaka Mhunduru CPLP
Beim Studieren in Caux

 

Eines Abends hatte ich eine zufällige Begegnung mit einem praktizierenden Muslim und einem Atheisten. Ich bin Christ und hatte noch nie zuvor mit jemandem aus dem islamischen Glauben gesprochen. Wir drei unterhielten uns stundenlang über unseren Glauben, unsere Ansichten, unsere Erziehung und vieles mehr. Dann geschah etwas Unglaubliches: Nachdem wir unser Gespräch beendet hatten, gaben wir uns die Hand und umarmten uns.

Ich wusste nicht, dass es möglich ist, ein so gesundes Gespräch über ein so strittiges Thema zu führen. Ich stellte fest, dass es in Caux normal war, dass Menschen frei miteinander sprachen, um zu lernen und zu verstehen. Dies war ein sicherer Ort.

 

Tanaka Mhunduru CPLP
Auf der Terrasse in Caux mit Socrates Katito und Tinotenda Mhungu (von links nach rechts)

 

Der Monat in Caux verging wie im Flug, und ehe ich mich versah, war ich mit einem neuen Gefühl der Zielstrebigkeit wieder zu Hause. Ich hatte etwas so Besonderes erlebt, dass es mir nicht real erschien. Ich denke, es war ein Fall von „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“.

Ich setze mich leidenschaftlich für die Förderung junger Menschen ein. Ich habe das, was ich in Caux gelernt habe, in der Jugendarbeit meiner Kirche weitergegeben. Von den CPLP-Alumni erfahre ich grosse Unterstützung. Seit 2018 bin ich an der Planung und Durchführung des CPLP und an Projekten wie dem Mandela Mile Leadership Programme und den CPLP Talks beteiligt.

Es hat meine Auffassung von Leadership in Frage gestellt: Ich musste mich selbst auf die Suche machen, um zu entdecken, was meine Aufgabe ist und was ich zu bieten habe. Es hat mich dazu gebracht, ein Leader mit Integrität zu sein, der nach den absoluten Werten der Ehrlichkeit, Reinheit, Liebe und Selbstlosigkeit lebt.

 

Tanaka Mhunduru CPLP  2017
Die Teilnehmenden des Caux Peace and Leadership Programme 2017 (Tanaka ist der Vierte von rechts in der ersten Reihe)

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

 

  • Fotos oben (mit Rainer Gude) und beim Studieren: Tanaka Mhunduru
  • Alle weiteren Fotos: Initiativen der Veränderung
  • Korrekturlesung: Teresa Healey

 

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Lucette Schneider

2011: Lucette Schneider - Entscheidungen, die den Zauber von Caux ausmachen

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2008: Learning to be a Peacemaker – "Die Augen gegenüber der Welt öffnen"

2008 wurde ein ungewöhnlicher Kurs über den islamischen Ansatz zur Friedensstiftung ins Leben gerufen, der von Imam Ajmal Masroor aus England entwickelt wurde. Der Koordinator des Kurses, Peter Riddel...


2016: Diana Damsa – "Es gab mir das Gefühl, etwas beitragen zu können."

Von Mary Lean

15/12/2021
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Von Mary Lean

 

Diana Damsa Winter Gathering 2016
Diana bei den Winterbegegnungen 2016 mit Neujahrshut

Die Winterbegegnungen 2016 war für Diana Damsa eine besondere Erfahrung – nicht nur, weil sie Caux im Winter erlebte, sondern auch, weil sie zum ersten Mal seit acht Jahren keine Verantwortung hinter den Kulissen hatte. „Ich konnte mich zurücklehnen und geniessen, anstatt wie verrückt herumzurennen und Dinge zu erledigen“, sagt sie.

Aber auch aus einem anderen Grund war es eine besondere Erinnerung. Diana lernte im Jahr 2004 bei einem Kurs von Foundations for Freedom (F4F) in ihrem Heimatland Rumänien Initiativen der Veränderung (IofC) kennen. Zwei der Kursleiter waren ein niederländisches Ehepaar, Kees und Marina Scheijgrond. „Sie hatten immer einen besonderen Platz in meinem Herzen, weil sie mir die Tür zu einer neuen Welt geöffnet haben“, sagt sie.

Die Scheijgronds kamen im Dezember 2016 mit all ihren erwachsenen Kindern und deren Familien nach Caux. „Kees war bereits krank“, sagt Diana, „und im März 2017 verstarb er. Es war meine letzte Gelegenheit, mit ihm zu sprechen und seine Familie kennenzulernen.“

Im April 2004, als sie an F4F teilnahm, war Diana eine junge Absolventin der Rechtswissenschaften, desillusioniert von ihren Erfahrungen in der Arbeitswelt. Sie konnte die Gerüchteküche und die Korruption, die ihr dort begegneten, nicht akzeptieren und schlug den Weg einer Karriere als Musiklehrerin ein.

"Ich kam aus einer Gesellschaft, die ein totalitäres Regime erlebt hatte. Es gab keine Ermutigung, selbst zu denken, sich zu äussern oder Fragen zu stellen. Bei F4F wurden wichtige Fragen gestellt: Wer bin ich? Welchen Beitrag kann ich in der Gesellschaft oder in der Welt leisten? Wir wurden ermutigt, selbst zu denken und uns auszudrücken, und egal, was wir sagten, die Reaktion war anerkennend. Es gab mir das Gefühl, etwas beitragen zu können. Ich hatte das Gefühl, dass mein Land genau das brauche."

Welchen Beitrag kann ich in der Gesellschaft oder in der Welt leisten?

Diana Damsa Caux
Bei einer Wanderung oberhalb von Caux

 

In diesem Sommer fuhr Diana zum ersten Mal nach Caux. Die Erfahrung war überwältigend. "Mein Englisch war brauchbar, aber nicht gut – am Ende des Tages hatte ich immer Kopfschmerzen." An die Konferenz, an der sie teilnahm, kann sie sich nicht mehr erinnern, aber sie war beeindruckt von der Freundlichkeit, Offenheit und Vielfalt der Menschen.

Ich war nicht nur ein Teil der Masse, sondern jemand, um den man sich kümmerte.

Als eine Frau erfuhr, dass Dianas Busfahrt nach Hause 40 Stunden dauern würde, schenkte sie ihr ein Nackenstützkissen, um ihr die Reise erträglicher zu machen. „Das war sehr bewegend für mich. Ich war nicht nur ein Teil der Masse, sondern jemand, um den man sich kümmerte.“

 

Diana Damsa Club of Young Leaders Rajmohan Gandhi
Mit Rajmohan Gandhi (Mitte) und dem Club for Young Leaders 2010 in Rumänien (Diana ist die dritte von rechts in der ersten Reihe).

 

Um mehr zu erfahren, meldete sich Diana für Action for Life an, ein intensives neunmonatiges Schulungsprogramm von IofC, das sie nach Asien führte – und ihr, wie sie sagt, mehr beibrachte als 18 Jahre schulische Bildung. Sie verbrachte 2007 als Freiwillige mit IofC in Australien, Neuseeland und Fidschi.

Als sie nach Rumänien zurückkehrte, machte sie sich an die Arbeit und organisierte Creators of Peace-Friedenskreise für Frauen und den Club for Young Leaders, der sich zweimal wöchentlich traf und Schulungen, Vorträge und einen Rückzugsort bot. Um Interesse zu wecken und Horizonte zu erweitern, organisierte sie Besuche von Mitgliedern des internationalen IofC-Netzwerks. Im Jahr 2015 gründeten sie und ihr Team eine Nichtregierungsorganisation, das Center for Social Transformation, um diese Arbeit fortzusetzen.

Diana Damsa exposition Roma
Organisation einer Ausstellung über Roma in Rumänien, 2014
Diana Damsa 2016
Diana spielt Mundharmonika in Caux, 2016

Sie engagierte sich ausserdem im Kampf gegen Vorurteile gegenüber der Roma-Minderheit in Rumänien. „Ich habe darauf geachtet, dass bei allem, was ich tat, jemand aus der Roma-Gemeinschaft dabei war, der für sich selbst sprechen konnte. Viele Menschen haben aufgrund dieser Interaktionen ihre Einstellung geändert. Meine Rolle ist es nicht, den Roma zu ‚helfen‘, sondern die Mehrheit zu beeinflussen, anders zu denken und zu handeln.“

Meine Rolle ist es [...], die Mehrheit zu beeinflussen, anders zu denken und zu handeln.

Gleichzeitig engagierte sie sich in Caux – sie verbrachte zwei Sommer in der Diätküche und fünf Sommer im Büro, das die Zimmer zuteilte. Von 2017 an leitete sie die Teams von Damit Europe kein unvollendeter Traum bleibt und dessen Nachfolgekonferenz Tools for Changemakers. Als im Jahr 2020 die Pandemie ausbrach, stellten sie und ihr Team die Konferenz online. Diana war ausserdem Vizepräsidentin von Creators of Peace International.

 

Image
Dianas Geschichte war Teil der Ausstellung "First Steps" im Jahr 2016

 

„Jedes Mal, wenn ich nach Caux fahre, lerne ich etwas Neues“, sagt sie, „nicht nur Fähigkeiten, sondern auch über menschliche Beziehungen und Teamarbeit. Es gibt Reibungen und Konflikte. Ich frage mich, ob ich bessere Worte hätte finden, mehr Mitgefühl hätte zeigen, mir die Zeit hätte nehmen können, zuzuhören. Ich bilde mich ständig durch diese Interaktionen weiter. Manchmal bin ich sehr verletzt worden, aber ich habe gelernt, nicht jede Meinungsverschiedenheit als persönlichen Angriff zu verstehen.“

Für mich ist Caux wie die Welt in ihrer schönsten Form, so wie sie immer sein sollte.

„Für mich ist Caux wie die Welt in ihrer schönsten Form, so wie sie immer sein sollte. In unseren Konferenzen wollen wir die Menschen inspirieren, aber auch herausfordern. Ich hoffe, dass ihre Erfahrungen in Caux einen Einfluss auf ihr persönliches Leben haben werden, dass sie zurückblicken werden, wie ich auf meinen ersten Besuch, und ihn als Ausgangspunkt betrachten."

 

Diana Damsa Winter Gathering 2016
Bei den Winterbegegnungen 2016 in Caux
 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

  • Foto oben: Initiativen der Veränderung
  • Foto Sommer in Caux, Rajmohan Gandhi: Diana Damsa
  • Alle weiteren Fotos: Diana Topan
  • Korrekturlesung: Teresa Healey

 

 

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2015: Lisbeth Lasserre – "Der Reichtum der Kunst"

14/12/2021
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Die Gründergeneration des Konferenzzentrums in Caux wollte es „zu einem Haus für die Welt“ machen. Viele spendeten Möbel, Einrichtungsgegenstände und Gemälde. Der Historiker des Caux Palace, Andrew Stallybrass, schreibt:

Vor kurzem wurde der erste von zwei Doktortiteln über Moralische Aufrüstung/Initiativen der Veränderung (MRA/IofC) in der Schweiz an Cyril Michaud verliehen. Seine vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Forschung umfasst die Jahre 1932 bis 1969.

 

Philippe and Liseth Lasserre
Lisbeth und Philippe Lasserre

 

Zu seinen Erkenntnissen gehört die wichtige Rolle, die Frauen und Familien in der Geschichte der Bewegung spielen. Ein solches Familiennetzwerk sind die Hahnloser-Jägglis. Über Generationen hinweg haben Mitglieder dieser Familie nicht nur an den Konferenzen in Caux teilgenommen, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Finanzierung und Einrichtung des Konferenzzentrums gespielt.

Lisbeth Lasserre stammt aus Winterthur, wo ihre Grosseltern, Hedy und Arthur Hahnloser, in ihrem Haus, der Villa Flora, eine private Kunstsammlung aufgebaut hatten. Zu ihren Künstlerfreunden gehörten Bonnard, Vallotton, Giacometti, Manguin, der Bildhauer Maillol, die Malergruppe der „Nabis“ und der „Fauves“. Sie gaben ihre Leidenschaft für Kunst an die nächste Generation und an ihre Enkelin weiter.

 

Villa Flora
Die Villa Flora in Winterthur

 

Als hundert Schweizer Familien und Einzelpersonen beschlossen, das alte Hotel Caux Palace zu kaufen und es in ein Versöhnungszentrum umzuwandeln, war Robert Hahnloser, ein Cousin von Lisbeths Mutter, einer der beiden Unterzeichnenden des Vertrags. „Mein Onkel lud mich 1948 nach Caux ein“, sagt Lisbeth. „Ich war noch ein Schulmädchen. Ich war fasziniert von seiner grossen Vision, die Welt könne sich durch Menschen, die sich ethische Werte zu eigen machen, verändern. Ich entdeckte eine neue Perspektive!“

Ich war fasziniert von seiner grossen Vision, die Welt könne sich durch Menschen, die sich ethische Werte zu eigen machen, verändern.

Sie traf sich mit jungen Menschen aus den USA und Skandinavien, Deutschland und Frankreich und beschloss, bei Prüfungen und im Umgang mit Geld immer ehrlich zu sein. Es war schwierig, aber befreiend, ihren Eltern ihre Geheimnisse zu erzählen. Sie wollte bei der Moralischen Aufrüstung mitarbeiten, aber ihr Vater bestand darauf, sie solle zuerst eine Ausbildung machen, und so liess sie sich zur Fremdsprachensekretärin ausbilden. Danach reiste sie mit verschiedenen MRA-Theaterstücken und -Shows durch die Welt.

 

Philippe and Liseth Lasserre in Nouvelle Calédonie with Yann Céléné Uregeï  and his family, 1974
Philippe und Lisbeth (links) 1974 mit Yann Céléné Uregeï und seiner Familie in Neukaledonien

 

1969 heiratete Lisbeth den Franzosen Philippe Lasserre, der ebenfalls zu den diskreten Menschen hinter den Kulissen gehörte – bei Begegnungen in Caux war Philippe oft in einer Kabine ausser Sichtweite und dolmetschte die Reden auf dem Podium simultan. Ihr Haus in Paris wurde schnell zu einem Treffpunkt für Studierende und junge Leute. Eine junge Deutsche, die einen Monat lang bei ihnen wohnte, während sie Französisch lernte, erinnert sich, wie Lisbeth sie ins Musée d'Orsay mitnahm, ihr eine private Führung gab und ihr die impressionistischen Gemälde ausführlich erklärte.

Wir fanden Freunde in Indien, Australien und sogar in Neukaledonien, wo Franzosen nicht wirklich willkommen waren.

Philippe und Lisbeth reisten auch viel. Sie erinnert sich: „Mein Mann Philippe und ich arbeiteten für IofC in vielen Teilen der Welt. Wir fanden Freunde in Indien, Australien und sogar in Neukaledonien, wo Franzosen nicht wirklich willkommen waren.“

 

Le groupe français du Réarmement moral en Australie (1970) : Michel Orphelin, Andrée Devésa, Martine Algrain, Michel Bielak,  Lisbeth et Philippe Lasserre, Maurice Nosley, Gérard Gigand et Guy Audrain. (Françoise Caubel rejoint le groupe plus tard.)
Die Mitglieder des französischen Teams 1970 in Australien: Michel Orphelin, Andrée Devésa, Martine Algrain, Michel Bielak, Lisbeth und Philippe Lasserre, Maurice Nosley, Gérard Gigand und Guy Audrain.

 

Viele Jahre lang bildeten die beiden das Herzstück der Redaktionen der französischsprachigen MRA-Zeitschriften, zuerst der Tribune de Caux und später bei Changer. Als solche leisteten sie Pionierarbeit bei der Verbreitung der Ideen von MRA und IofC in der französisch- und spanischsprechenden Welt.

Lisbeth und Philippe verbrachten viele Stunden im Caux Palace und in der Villa Maria, um den richtigen Platz für jedes Bild zu finden und es richtig aufzuhängen. Im besten Zimmer, 401, in dem Ehrengäste wie der Dalai-Lama empfangen wurden, sind fünf Gemälde zu bewundern, die Lisbeth gestiftet hat.

Paintings.png
Zwei der Gemälde in Zimmer 401, die von Lisbeth gestiftet wurden

 

2019 starb Philippe und Lisbeth zog 2021 nach vielen Jahren in Frankreich zurück nach Winterthur, um in der Nähe ihrer Schwester und ihrer Nichten zu sein. Und in der Nähe der Villa Flora, die nach einer gründlichen Renovierung im Jahr 2023 als Kunstmuseun der Stadt für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird.

Lisbeth schrieb kürzlich: „Wenn ich an meine mehr als 89 Jahre auf dieser Erde denke, bin ich dankbar für die Inspiration, die ich durch Initiativen der Veränderung erhalten habe und für den Reichtum der Kunst – das kann ich gar nicht in Worte fassen. Vor allem aber bin ich dankbar für den Glauben, der mich getragen hat.“

 

Toute une génération de permanents du Réarmement moral en France réunis en 2008 pour le 80ème anniversaire de Micheline Sentis. Debout : Lisbeth Lasserre, Jean-Jacques et Marie-Lise Odier, Michel Koechlin, Marie-José et Michel Orphelin, Alain et Anne-Marie Tate ; assis : Micheline Sentis, Evelyne Seydoux, Catherine Koechlin et Michel Sentis.
Eine ganze Generation von hauptberuflichen IofC-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern in Frankreich versammelte sich 2008 zum 80. Geburtstag von Micheline Sentis. Hintere Reihe von links nach rechts: Lisbeth Lasserre, Jean-Jacques und Marie-Lise Odier, Michel Koechlin, Marie-José und Michel Orphelin, Alain und Anne-Marie Tate. Vorne: Micheline Sentis, Evelyne Seydoux, Catherine Koechlin, Michel Sentis.

 

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Jeanne Sigg paintings corridor 5th floor Caux Palace
Der Korridor im 5. Stock des Konferenzzentrums,
in dem einige der Gemälde von Jeanne Sigg ausgestellt sind.

Kunst in Caux

Die Schweizer Künstlerin Jeanne Sigg (1907–1988) gehörte ebenfalls zur „Gründergeneration“ des Konferenzzentrums der Initiativen der Veränderung in Caux. Einige ihrer Gemälde hängen im Korridor des fünften Stocks. Jeanne ermutigte andere Künstlerinnen und Künstler, dem Konferenzzentrum Werke zu schenken und organisierte Kunstverkäufe, um Geldmittel zu beschaffen. Einige der Gemälde in der Villa Maria sind Geschenke aus Jeanne Siggs Freundeskreis. Im Laufe der Jahre gab es eine Reihe von Konferenzen, bei denen Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Kunstrichtungen zusammenkamen, darunter der finnische Freskenmaler Lennart Segestråle.

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

  • Foto Villa Flora: Villa Flora, Winterthur
  • Foto Philippe und Lisbeth schwarz-weiss: Initiativen der Veränderung
  • Foto Geburtstag Micheline Sentis: Philippe Lasserre
  • Fotos Gemälde und Korridor im 5. Stock: Cindy Bühler
  • Alle weiteren Fotos: Lisbeth Lasserre
  • Korrekturlesung: Teresa Healey & Tatjana Horbenko-Enomoto

 

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2014: Catherine Guisan – Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt

10/12/2021
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Catherine Guisan teaching 2020
Beim Online-Unterricht in ihrem Büro, 2020

Catherine Guisan ist ausserordentliche Gastprofessorin an der Universität von Minnesota, USA und hat zwei Bücher über die ethischen Grundlagen der europäischen Integration geschrieben. Im Jahr 2014 hielt sie bei der ersten Konferenz zum Thema Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt eine Ansprache in Caux. Sie schreibt:

Als rebellische Teenager-Tochter eines Schweizer Politikers war es Musik in meinen Ohren, als ich vor vielen Jahren entdeckte, dass Führungspersönlichkeiten „Wandel herbeiführen“ können. Führungspersönlichkeiten können in Zeiten der stillen Reflexion auf kreative Ideen kommen und ihre Gefühle, ihr Verhalten und ihre Politik neu ausrichten. Darüber hinaus kann die Zivilgesellschaft (d. h. Sie und ich) dazu beitragen, Wandel voranzutreiben, indem sie den Menschen die Hand reicht und ihnen diesen Wandel vorlebt. Ich erfuhr ausserdem von der Rolle, die die Konferenzen in Caux bei der Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg gespielt hatten. (1)

Ich arbeitete 22 Jahre lang hauptberuflich bei der Moralischen Aufrüstung (jetzt Initiativen der Veränderung), bevor ich eine akademische Laufbahn einschlug. Meine Forschung und Lehre sind von jenen Idealen geprägt, die ich in meiner Jugend angenommen und zum Teil in Caux gelernt habe.

Spulen wir vor ins Jahr 2014. Ich sprach auf einem zweitägigen Symposium in Caux mit dem Titel Damit Europa kein unvollendeter Traum ist und leitete gemeinsam mit Angela Starovoytova aus der Ukraine den Workshop „Paradigmenwechsel in den östlichen Regionen Europas“.

Es war Musik in meinen Ohren, als ich vor vielen Jahren entdeckte, dass Führungspersönlichkeiten „Wandel herbeiführen“ können.

Im Herbst 2013 hatte ich als Fulbright-Stipendiatin vier Monate in Russland verbracht. Ich erklärte meinen Studierenden in Sankt Petersburg, warum so viele Ukrainerinnen und Ukrainer mit der Entscheidung ihres Präsidenten, die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union (EU) zugunsten engerer wirtschaftlicher Beziehungen zu Russland zu verschieben, nicht einverstanden waren.

Die Euromaidan-Proteste Ende 2013 und Anfang 2014 brachten diese Entscheidung zu Fall. Dann annektierte Russland die Krim, und im Donbas in der Ostukraine brachen blutige Sezessionsbewegungen aus.

 

Greek orthodox bishop and Catherine Guisan
Catherine (Mitte) in traditioneller griechischer Tracht im Gespräch mit einem griechisch-orthodoxen Bischof im Jahr 1970

 

Als Tochter eines französischsprachigen Schweizer Vaters und einer griechisch-osmanischstämmigen Mutter ist mir der „unvollendete Traum Europas“ nicht fremd. Teil einer multiethnischen, multilingualen und multinationalen Familie zu sein ist eine intellektuelle und emotionale Achterbahnfahrt, die viel Arbeit erfordert. Doch was soll man im Kontext eines Krieges sagen?

Was soll man im Kontext des Krieges sagen?

Ich habe meine Rede in Caux folgendermassen betitelt: „Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt – in der Wahrheit leben“. Im Kommunismus war dies eine heroische Haltung, die den verstorbenen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel und andere ins Gefängnis brachte. Es bedeutete, die „innere Emigration“ (d.h. passiv zu werden und in der Konsumgesellschaft zu versinken) abzulehnen und mit Integrität aufzutreten. Was bedeutet es heute, in Europa „in der Wahrheit zu leben“?

 

AEUB 2014 Catherine Guisan
Bei einem Vortrag in Caux, 2014

 

Erstens ist da die „Wahrheit“ unserer Verpflichtungen. Selbst in demokratischen Regimen ist es nie einfach, seine Meinung zu sagen. Aber wie können wir sicherstellen, dass das, was wir sagen und tun, der Wahrheit entspricht? Die politische Theoretikerin Hannah Arendt definiert mit ihrem Konzept des „Urteilens“ den in Caux gelehrten Prozess der Selbstreflexion in Zeiten der Stille neu. Sie schlägt vor, unsere Meinungen in freien Debatten mit denen anderer zu vergleichen, aber auch, nach dem „stillen Sinn“ zu suchen, der in moralischen und praktischen Fragen als „Gewissen“ bezeichnet wird (2). Jean Monnet, der an der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl beteiligt war, wurde als „Mann der Stille“ bezeichnet, der Kraft und Klarheit aus seiner täglichen Meditationspraxis schöpfte. (3)

Wenn wir in der Geschichte etwas bewegen wollen, müssen wir uns mit unserer Definition von Europa auseinandersetzen.

Es gibt eine zweite Art von „Wahrheit“, die ebenso wichtig ist: die faktische Wahrheit. Wie ist das „Europa“ zu definieren, über dessen unerfüllten Traum wir in Caux gesprochen haben? Ist es die Europäische Union? Oder der Europarat mit seinen 47 Mitgliedsstaaten, einschliesslich Russland? Oder doch etwas Anderes? Wenn wir die Geschichte beeinflussen wollen, müssen wir uns mit unserer Definition von Europa auseinandersetzen.

 

C Guisan A Jaulmes C Sommaruga R Lancaster AEUB 2014
Im Gespräch in Caux mit Antoine Jaulmes, Cornelio Sommaruga und Rob Lancaster, 2014 (von links nach rechts)

 

Während des Workshops haben ich von Ukrainerinnen und Ukrainern mit unterschiedlichen ethnischen und sprachlichen Identitäten und Standpunkten gelernt. Caux ist ein grossartiger Ort für alle, die sich, so wie ich, für „gelebte Erfahrungen“ interessieren. Ein gemeinsames Anliegen der Ukrainerinnen und Ukrainer war Korruption, auch wenn die Kontaktaufnahme mit führenden Politikerinnen und Politikern nicht diskutiert wurde. Meine Gesprächspartnerinnen und -partner gingen davon aus, dass die Ukraine bald der EU beitreten würde. Ich musste ihnen erklären, dass dies nicht der Fall sein würde, dass sie dieser Situation realistisch gegenüberstehen sollten.

 

Catherine Guisan teaching in Kaliningrad
Mit Studierenden der Universität Kaliningrad

 

Im November 2021 hörte ich einem anderen Ukrainer zu, einem Geschichtsprofessor.  Es drohte wieder Krieg. Es könne nur eine politische Lösung für den ukrainisch-russischen Konflikt geben, sagte der Professor, und das würde Jahrzehnte dauern. Die deutsch-französische Annäherung sei ein Präzedenzfall.

Gilt diese Aussage auch nach der russischen Invasion im Jahr 2022? Früher oder später muss ein Waffenstillstand und später ein Frieden ausgehandelt werden. Zwei Völker werden sich wieder annähern müssen, so wie es die Franzosen und die Deutschen in 70 Jahren schwierigen Engagements getan haben.

Viele der mutigen Ukrainerinnen und Ukrainer, die ich in Caux getroffen habe, sind heute damit beschäftigt, ihr Land zu verteidigen. Sie kommunizieren und bitten um Unterstützung durch das IofC-Netzwerk. Mögen sie eines Tages in der Lage sein, ebenso mutig zum Frieden beizutragen, wie sie die Freiheit verteidigen.

Dieser Artikel wurde erstmals im November 2021 verfasst und im August 2022 überarbeitet.

 

 

  • (1) A Political Theory of Integration in European Identity, Catherine Guisan, Routledge, 2012, Chapter 2
  • (2) The Life of the Mind, vol 1, Hannah Arendt, Harcourt Brace, 1978, pp 215-216
  • (3) François Mitterrand in Jean Monnet, Éric Roussel, Fayard, 1996, p 914

 

AEUB 2014 group
Teilnehmende von Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt, 2014

 

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Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Einzelpersonen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.

 

  • Foto Portrait, in ihrem Büro und in Kaliningrad: Catherine Guisan
  • Alle weiteren Fotos: Initiativen der Veränderung
  • Korrekturlesung: Teresa Healey & Tatjana Horbenko-Enomoto

 

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