Inspirierende Initiativen als Ergebnis der CATS 90-Tage-Challenge

CATS 2018

31/08/2018
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CATS 2018

 

Die 90-Tage-Challenge wurde im Rahmen der Konferenz CATS (Kinder können die Welt verändern) 2017, die Teil des Caux Forums ist, ins Leben gerufen. Die Idee war einfach: Die CATS-Teilnehmenden nahmen in Caux verschiedene Ideen zu einer Reihe unterschiedlicher Themen, wie Umwelt, Bildung und Frieden, gründlich unter die Lupe. Nach ihrer Rückkehr am 20. August 2017 sollten sie innerhalb von 90 Tagen diese Ideen in die Praxis umsetzen. Ziel war es, die Teilnehmenden zu motivieren und ihnen den notwendigen Antrieb zu geben, um Projekte ins Leben zu rufen. Dabei war es zweitrangig, ob diese in der kurzen Zeit Ergebnisse erzielen würden oder nicht.

 

Philippinen

In den 90 Tagen wurden durch das Golden Hand-Projekt in den Philippinen unter der Leitung von Cheryl Cruz, die 2017 an CATS teilgenommen hatte, grossartige Initiativen ins Leben gerufen. Im Gegensatz zu anderen in ihrer Heimatgemeinde, hatte Cheryl Cruz das Glück gehabt, an Kunst-, Musik- und Bastelkursen teilnehmen zu können. Die 90-Tage-Challenge bot ihr Gelegenheit, ein Projekt ins Leben zu rufen, um Kindern in ihrer Gemeinde zu helfen, an Kunst- und Bastelworkshops teilzunehmen und Abwechslung in ihren Alltag zu bringen. Sie wollte weitergeben, was sie selbst gelernt hatte und Kindern helfen, neue Fähigkeiten zu entwickeln. Der erste Workshop über Zeichnen und die ideale Gemeinschaft fand am 4. November 2017 statt und 18 Kinder zwischen 2 und 16 Jahren nahmen daran teil. Sie können ihren Abenteuern auf Facebook folgen.

 

Polen

Anna Lechowska,  die in einem Kinder- und Jugendzentrum in Polen arbeitet, und die polnische Delegation berichteten uns ebenfalls über ihre Aktivitäten. Nach ihrer Rückkehr besuchten Anna und die Jugendlichen einen polnischen Ombudsmann und erzählten von ihren Erfahrungen mit CATS. Sie sprachen ausserdem im regionalen Radio und beim Internationalen Kongress für Kinderrechte, der im September 2017 in Warschau stattfand. Die Kinder engagierten sich durch CATS mehr denn je zuvor. In Zusammenarbeit mit jungen Menschen aus anderen Städten organisierten sie Collagen aus Zitaten über Kinderrechte, die sie an öffentlichen Plätzen ausstellten, um auf diese Thema aufmerksam zu machen. Die Kinder und Jugendlichen organisierten ausserdem mehrere Diskussionsrunden. Eine dieser Diskussionen befasste sich mit Partizipation am Schulleben, in der Hoffnung, einen Schulrat, an dem Schülerinnen und Schüler teilhaben können, gründen zu können. Am 1. Dezember 2017 fand in Warschau eine landesweite Diskussion statt, bei der es vor allem über Gewalt und körperliche Strafen gegen Kinder ging, einem Thema, das uns sehr am Herzen liegt und bei CATS 2018 thematisiert werden wird. Auch dieser Initiative können Sie auf Facebook folgen.

 

Südafrika

Einige Projekte haben sich von ihrer ursprünglichen Idee weiterentwickelt. Zakhele Mazibuko und Milandre Vlok hatten weder genügend Zeit noch Geld, um ihre erste Idee umzusetzen. Dennoch liessen sich die beiden Südafrikanerinnen davon nicht entmutigen, sondern beschlossen, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, zu den Veränderungen, die sie sich in ihrer Stadt und in ihrer Schule wünschten, zu Wort zu kommen und gründeten daraufhin Kinder- und Jugendräte. Diese Räte stehen erst am Anfang und möchten 2018 mithelfen, die Vorschläge der Kinder in die Praxis umzusetzen.

Ganz egal, ob die Teilnehmenden von CATS 2017 an ihren ursprünglichen Ideen festhalten konnten oder nicht: Wir sind stolz auf sie! Seit der Zeit in Caux haben sie unsere Werte weitergegeben und dafür sind wir ihnen sehr dankbar. Diese erste 90-Tage-Challenge hat uns sehr beeindruckt und wir können es kaum erwarten, sie im nächsten Jahr erneut durchzuführen!

 

Von Maylis Guillou-Kérédan, CATS

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Caux-Dialog über Land und Sicherheit (CDLS) 2018: Tag für Tag

CDLS 2018

20/08/2018
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CDLS 2018

 

Dieser Bericht fasst die viertägige Konferenz Caux-Dialog über Land und Sicherheit 2018 zum Thema "Landschaften des Friedens: Renaturierung zur Lösung von Konflikten" zusammen. Die Veranstaltung fand vom 17.-21. Juli 2018 im Caux Palace Konferenz- und Seminarzentrum in Caux/Schweiz statt. Über 120 Teilnehmende kamen, um die Rolle der Landverödung bei Konflikten zu thematisieren und sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie Frieden wiederhergestellt werden kann. Dabei wurden ökologische und sicherheitsrelevante Herausforderungen hervorgehoben, die die Welt in den nächsten 20 Jahren prägen werden. Der diesjährige Themenschwerpunkt umfasste ausserdem Finanzmechanismen der Renaturierung und die Rolle der Blockchain-Technologie zur Kontrolle von Katastern und Lieferketten.

 
Tag 1: Renaturierung zur Lösung von Konflikten

Eröffnungsreferentinnen und -referenten: Irina Fedorenko, Leiterin und Managerin von CDLS; Barbara Hintermann, Generalsekretärin der Stiftung IofC Schweiz; Pradeep Monga, stellvertretender Exekutivsekretär der UNCCD; Dennis Kucinich, ehemaliger US-Kongress-Abgeordneter; Elizabeth Kucinich, Kucinich-Institut für menschliche und ökologische Sicherheit.

Irina Fedorenko hob hervor, es sei wichtig, Themen wie Landverödung und Konflikte als zusammenhängende Problematik anzusprechen und sich auf Lösungen zu konzentrieren, die ökologische Renaturierungsprojekte nutzen, um Vertrauen und Frieden zu schaffen. Die Schaffung und Förderung hochtechnologisierter Arbeitsstellen in der Land- und Forstwirtschaft für junge Menschen könne das Bildungsniveau steigern, Kapazitäten schaffen und letztlich Migration verlangsamen.

Barbara Hintermann erklärte, steigender Druck auf natürliche Ressourcen durch steigende Nachfrage nach Lebensmitteln und Energie sei die grösste Herausforderung für die Menschheit und Grund für Konflikte. Im Jahjr 2050 bräuchten rund 9 Milliarden Menschen Lebensmittel, obwohl jedes Jahr rund 12 Millionen Hektar Kulturland verloren gingen. Dieser Trend müsse umgekehrt werden. Über 75 % der von Landverödung Betroffenen seien arm.

Pradeep Monga gab einen Überblick über soziale Herausforderungen der Renaturierung und betonte die Bedeutung einer grenzübergreifenden Kooperation. „Wir alle teilen den Glauben, dass uns das Land, wenn wir ihm etwas gegeben haben, etwas zurückgibt: es ernährt und schützt uns und schafft Wohlergehen – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch auf sozialer und ökologischer Ebene.“ Landverödung verstärke Krisen und untergrabe das Wohlergehen der Menschen. Sie betreffe über 3,2 Milliarden Menschen weltweilt und trage damit auch zu Massenmigration bei. Bis 2050 müsse die Lebensmittelversorgung um 70 % sowie die Wasserversorgung um 50 % steigen. Kleinbauern spielten hier eine entscheidende Rolle. Mehr zur Teilnalhme von Pradeep Monga finden Sie hier.

Elizabeth Kucinich rief zu einem Diskurswandel auf, der sich statt um Krieg und Auseinandersetzungen um Frieden und das Teilen von Ideen drehen solle. Die Menschen müssten die Komplexität und Vielfalt verstehen und ökologisch denken. Ökologischer Wandel erfordere einen ganzheitlichen Ansatz, der Umweltprobleme als Möglichkeiten erkennt. Die Investition in Renaturierung und CO2-Bindung könne wahren Wohlstand und Überfluss schaffen.

Dennis Kucinich sprach über die Gefahren der Polarisierung zwischen Gemeinden, Staaten, Nationen und Religionen. Auf Wissenschaft und Fakten basierende Visionen müssten mit inneren Visionen ein Einklang gebracht werden, um eine andere Welt und eine Zukunft, wie wir sie uns erträumen, zu "erfinden". „Die einzige Grenze für uns ist unser eingeschränktes Denken. Wir sollten uns selbst herausfordern, uns selbst zu übertreffen, um uns zu verbessern und uns mit der Natur auszusöhnen.“

 

Tag 2: Ökosystem und Renaturierung

Referentinnen und Referenten: Natalie Topa, Koordinatorin für regionale Resilienz und Lebensgrundlagen in Ostafrika und im Jemen für das Danish Refugee Council; Ruchi Jain, Gründerin von Taru Organics; Seth Itzkan, Gründer von Soil4Climate; Dalmas Tiampati, Generaldirektor des Maasai Center for Regenerative Pastoralism; Sai Kishore Nellore, Geschäftsführer von VEDA Climate Change Solutions Indien; John D Liu, Gründer der Ecosystem Restoration Camps; Irina Fedorenko, Mitgründerin von BioCarbon Engineering; Luca Montanarella von der Europäischen Kommission; Patrick Worms, leitender Berater für Wissenschaftspolitik beim World Agroforestry Centre; Rolex Award-Preisträgerin Christine Keung; Alan Laubsh von Lykke; Bremley WB Lyngdoh, Gründer von WorldView Impact.  

Der Umwelttag des CDLS widmete sich komplexen Problemen, denen sich Umwelt und Natur ausgesetzt sehen sowie dem Potenzial einer grossangelegten Renaturierung.

Die Referentinnen und Referenten gaben einen weltweiten Überblick über die Ursachen der Landverödung. Der Mensch hat die Oberfläche unseres Planeten durch seinen Lebensstil, seine Ernährung und den Klimawandel auf tiefgreifende und weitreichende Art verändert. Landverödung betrifft Länder aller Einkommens- und Entwicklungsniveaus. Erfolge bei den nachhaltigen Entwicklungszielen erforderen einen Stopp und eine Umkehr der Landverödung. Nationale Regierungen, lokale Institutionen und internationale Organisationen müssen dafür eng zusammenarbeiten.

Es herrscht lange die Meinung, Wüstenbildung und ökologische Degradation betreffe nur bestimmte Länder und Gebiete. Inzwischen ist klargeworden, dass Umweltthemen keine Grenzen berücksichtigen und die Verödung an einem Ort die Bedingungen in einem völlig anderen Land mitbeeinflussen können. Bislang hat sich der Einfluss des Menschen negativ auf die Welt ausgewirkt und zu einem Kollaps des Ökosystems geführt. Aber ist das unausweichlich? Alle natürlichen und sozialen Systeme sind verknüpft und wenn Menschen über trennende Faktoren hinwegblicken und systemisch denken, können wir diesen negativen Trend umkehren.

Die Referentinnen und Referenten präsentierten viele verschiedene Wege, um Landverödung anzugehen. Dabei wurden u.a. praktische Projekte, technische Lösungen und neue Finanzmechanismen vorgestellt. So pflanzen zum Beispiel Camps zur Wiederherstellung von Ökosystemen neue Bäume, erhalten dadurch mit geringem Kostenaufwand bestehende Landschaften und verbessern die ländliche Lebensgrundlage. Umfassende Projekte fördern Ernährungssicherheit durch die Wiederbelebung traditioneller Nahrung, die Stärkung von Ökosystemleistungen, Klimaresilienz und Landwirtschaft.

BioCarbon Engineering beispielsweise setzt Drohnen ein, um Ökosysteme wiederherzustellen und pflanzt Bäume in Myanmar, wo Baumpflanzung durch Lykke Wallet und der auf der Blockchain basierenden Baum-Münze gefördert wurde und die Worldview International Foundation die Menschen vor Ort durch die Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze unterstützt.

 

Tag 3: Gemeinschaft schaffen

Peter Rundell und Olivia Lazard von Initiativen für Land, Leben und Frieden eröffneten den dritten Tag. Sie zeigten auf, wie fehlendes Wissen zu Katastrophen führt und globale Ungleichheit mit zunehmender Geschwindigkeit wächst. Es ist für den Erfolg internationaler Programme der Friedensförderung entscheidend, sicherzustellen, dass Entwicklung den Armen zu Gute kommt, Kleinbauern unterstützt und Arbeitsstellen für junge Leute schafft.

Der Gründerin von 4GGL Jin In zufolge werden jedes Jahr mehr Mädchen als Jungen umgebracht, abgetrieben und vernachlässigt. Weltweit gibt es 65 Millionen Männer und Jungen mehr als Frauen und Mädchen. Ihre leidenschaftliche Rede handelte von der Notwendigkeit, Frauen zu stärken, was wiederum die Möglichkeiten von Frauen und Mädchen bei Entscheidungen stärke und letztlich zu Taten und Resultaten führe. Eine bessere Bildung von Mädchen und die Stärkung von Frauen betrifft ihrer Meinung nach alle nachhaltigen Entwicklungsziele, stärkt den Frieden und kommt der Umwelt zu Gute. 

Lisa Yasko ist Leiterin von Witness, einer Theateraufführung, die dem Massaker von Babi Yar in der Ukraine im Zweiten Weltkrieg gewidmet ist, bei dem zehntausende Juden umgebracht wurden. Ihre Präsentation nahm das Publikum mit, um die Tragödie und den Heilungsprozess zu entdecken, der derzeit in der Ukraine stattfindet.

Yevgeniia Kuleba stellte die NGO Garden-City vor, ein Projekt, das sie während der Maidan-Revolution in der Ukraine 2014 ins Leben rief, um es Menschen zu ermöglichen, ihre Städte und öffentlichen Plätze wiederherzustellen.

Pinaki Dasgupta, Landesdirektor von Green Faith, präsentierte religiöse Initiativen, um dem aktuellen Klimawandel durch den Islam, Hinduismus, Sikhismus, Buddhismus und das Christentum zu begegnen. Er beschrieb Glauben als universelles Mittel, durch das Menschen eine Verbindung eingehen könnten und das ökologisches und soziales Heilen ermögliche.

Sana Syed hatte bei CDLS 2017 am Emerging Leaders-Programm teilgenommen. Sie sprach über ihr Projekt, um junge Musliminnen und Muslime in Chicago zu Handwerkerinnen und Handwerkern auszubilden. 

Ekaterina Zatuliveter ist die Gründerin von Altourism. Die Organisationen möchte Touristinnen und Touristen für die Instandsetzung von russischen Dörfern gewinnen. Sie sprach über die Bedeutung, Jugendliche weiterzubilden, um ihre Traditionen wiederzubeleben und aktive ländliche Gemeinschaften zu schaffen. 

Bei der abschliessenden Podiumsdiskussion hielt Denise Lievesley, Rektorin des Green Templeton College in Oxford, eine Rede über die Zukunft von Bildung und die Bedeutung, junge Menschen bei der Neudefinierung der Welt von morgen zu unterstützen.

Alan Channer stellte den kenianischen Dialog über Land und Sicherheit vor und diskutierte die Herausforderungen von Friedensschaffenden bei der Beilegung von Konflikten zwischen und innerhalb von Gruppen.

Marc Ian Barasch, Mitgründer von ReGen18, stellte sein Buch "The compassionate life" vor, das sich damit befasst, wie Dürre und Wüstenbildung Hirtinnen und Hirten im Norden Nigerias zwangen, auf der Suche nach Weideland nach Süden zu ziehen. Dies wiederum führte zu Konflikten mit dort lebenden Landwirtinnen und Landwirten, die ihre Ernte schützen wollten.

 

Tag 4: Nachhaltige Finanzierung und neue Renaturierungswirtschaft

Den Vorsitz am Tag über Finanzierung übernahmen Rishabh Khanna von IofC Schweden, Leiter des Projekts Invest in Peace, und Elizabeth Kucinich vom Kucinich-Institut für menschliche und ökologische Sicherheit. Die Referentinnen und Referenten sprachen über innovative Wege, Renaturierung zu finanzieren und konzentrierten sich auf neue Wirtschaftsmodelle, nachhaltige Finanzierung, regenerative Wirtschaft sowie die Blockchain-Technologie.

Unter den Podiumsteilnehmenden befanden sich Expertinnen und Experten für regenerative Wirtschaft und Blockchain wie: Ash Domah von Tradom; Nhat Vuong von Water Inception; Christopher Lindstrom, Mitgründer der Catalyst Bioenergy Group; John Roulac von Nutiva; Tom Duncan von Regen Investment; Christian Shearer vom Regen Network; Carl Pendragon von Skymining; Alan Laubsch von Lykke; David Sab vom Symbol Network; John D Liu von den Ecosystem Restoration Camps und Jamie Walton von Welsh Circular Economy.

Bei den Präsentationen wurde betont, dass das monetäre System Renaturierung unterstützen müsse. Gute Regierungsführung, Stabilität und Liquidität seien entscheidend. Landregenerierung erfordere die Fähigkeit, die lokale Bevölkerung für die Durchführung von Renaturierungsprojekten bezahlen zu können und brauche gesicherte Anfangsinvestitionen sowie die Unterstützung lokaler Regierungs- und Finanzinstitutionen. Die Blockchain-Technologie sei ein Mittel, um Vertrauen in das Wirtschaftssystem zu stärken.

Die Veranstaltung konzentrierte sich auf eine Veränderung des aktuellen Profitsystem, um durch die Schaffung von Kapitalrenditen für Renaturierung und die Entwicklung neuer Modelle anstelle von Anreizen zur Landverödung Anreize für Renaturierung zu setzen und das Vertrauen von Investorinnen und Investoren zu gewinnen. John Roulac hob die Verbindung zwischen der Gesundheit der Böden und der der Menschen hervor. Die Kosten, nichts zu tun, seien viel höher, als die Kosten, die zur Renaturierung degradierter Flächen notwendig seien. Er sei davon überzeigt, renaturierte Flächen ermöglichten nicht nur Kapitalrendite, sondern kehrten auch den Klimawandel um, böten der lokalen Bevölkerung Einkommenschancen, reduzierten die Zahl der Klimaflüchtlinge und leisteten einen Beitrag zur Friedensförderung.

John D Lui schloss den Tag mit einer Liste von vier positiven Ergebnissen der Renaturierung: Inspiration, Sozialkapital, Naturkapital und Finanzkapital.

 

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Highlights von Kinder können die Welt verändern (CATS) 2018

CATS 2018

20/08/2018
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Kinder können die Welt verändern (CATS) fand in diesem Jahr zum sechsten Mal im Rahmen des Caux Forums statt. Rund 300 Erwachsene und Kinder aus 46 Ländern kamen eine Woche lang zum Austausch und Lernen. Die Teilnehmenden verliessen Caux voll mit frischen Ideen, Kenntnissen und neugewonnenen Freunden. Jedes Jahr befasst sich das Forum mit Themen, die Kinder betreffen und die von jungen Menschen und Erwachsene gemeinsam angegangen werden können. In diesem Jahr stand das Thema „Gemeinsam sicher leben - Für die Beendigung der Gewalt gegen Kinder“ im Mittelpunkt.

CATS näherte sich dem Thema mit dem von der UNICEF entwickelten Rahmenwerk „Protective Environment Framework (PEF)“, das acht Schwerpunkte für die Beendigung von Gewalt gegen Kinder setzt. Diese acht Bereiche wurden bei CATS als Teile eines bunten Regenschirms dargestellt. Funktioniert ein Teil des Regenschirms nicht, hält er den Regen nicht mehr ab und das Kind ist nicht mehr geschützt.

Auf diese Grundlagen wurde bei CATS bei Workshops, Gruppenaktivitäten und gemeinsamen Momenten zurückgegriffen. Für jede Farbe des Schirms wurde ein Workshop angeboten, in dem Kleingruppen über das Thema diskutieren, persönliche Themen unter die Lupe nahmen und Lösungen entwickeln konnten. Zudem fanden künstlerische und fertigkeitsbildende Workshops statt, damit die Teilnehmenden das in den PEF-Workshops Gelernte praktisch umsetzen konnten. Es gab Einheiten zu Tanz, Poesie und darüber, wie man Kinder bei ihrer Meinungsäusserung unterstützt. Lauriann aus Grossbritannien sagte: „Ich habe so viel von den Workshops gelernt. Ich kann Ideen mitnehmen, die mir im Beruf weiterhelfen. Und sie haben mir dabei geholfen, andere Kulturen besser zu verstehen.“

Durch verschiedene gemeinsame Momente, bei denen alle Teilnehmenden zusammenkamen, wurde Gemeinschaft gestärkt und Kinder und Erwachsene arbeiteten zusammen. Einer der Höhepunkte war die menschliche Bibliothek, bei der Teilnehmende in kleinen Gruppen freiwillig über ihre Geschichten im Kampf gegen Gewalt gegenüber Kindern sprachen. Viele eindrucksvolle und inspirierende Geschichten, von der Überwindung von Mobbing bis zur Unterstützung von Gewaltopfern in verschiedenen Ländern, wurden ausgetauscht.

Hauptrednerin bei CATS war die britische Europaabgeordnete Julie Ward. Sie erklärte, wie sie ihre Position nutzt, um interessierte Jugendliche, Regierungsvertreterinnen und -vertreter und weitere Stakeholder an einen Tisch bringt. Kinder, so sagt sie, seien nicht nur die Zukunft, sondern auch die Gegenwart: „Was eure persönliche Erfahrung angeht, so seid ihr die Expertinnen und Experten.“

Veranstaltungen mit dem Titel "Open Space" und "Project Matching" boten den Teilnehmenden Möglichkeit, Gelerntes und Zusammenhänge auf ihr eigenes Leben zu übertragen. Sie wurde ermutigt, Ideen, Herausforderungen und Workshops im Zusammenhang mit den einzelnen Themen vorzustellen und nach ihrer Abreise weiterhin zusammenzuarbeiten. Eine Gruppe möchte sich weiterhin darüber austauschen, „wie wir als Gesellschaft Gewalt gegen Kinder verhindern“. In einer anderen Gruppe fragte ein Kind die Expertinnen und Experten des Forums: „Wie kann ich Kinder in meiner Klasse unterstützen, die Schwierigkeiten beim Lernen haben?“ „Die Leute waren so hilfsbereit und haben sich aus aller Welt eingeschrieben, um uns zu helfen.“, sagte ein Teilnehmer aus Kanada.

Viele Teilnehmende waren CATS, dem Organisationsteam und den anderen Teilnehmenden dankbar. „Ich habe Freunde und inneren Frieden bei CATS gefunden. Das nehme ich mit nach Hause.“, sagte ein junger Teilnehmer.

 


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Eine Grundschullehrerin aus Weissrussland sitzt mit einem ehemaligen Neonazi aus Schweden, der sich mittlerweile gegen Extremismus bei Jugendlichen einsetzt, am Mittagstisch. „Was können wir als Eltern und Lehrerinnen und Lehrer tun?“, fragt sie ihn. Sie beginnen beim Essen ein Gespräch über Rassismus und über die schwierige Rolle von Lehrerinnen und Lehrern. Am nächsten Tag und zwei Etagen höher treffen sich Menschen aus Kurdistan, der Türkei und Armenien, die in der Diaspora leben und diskutieren über die Organisation einer internationalen Dialogplattform. Eine Ostukrainierin, die sich bei der Dialogarbeit in ihrer Heimat engagiert, stösst dazu und spricht über ihre Erfahrungen, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit in dieses Engagement mit einzubinden.

Genau diese Art Austausch von Wissen, Erfahrungen und Methoden möchte die Konferenz Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt schaffen. Mehr als 180 Teilnehmende aus 32 Ländern kamen vom 23. - 27. Juli 2018 im Caux Palace in der Schweiz zusammen, um sich auszutauschen, einander zu inspirieren und sozialen Zusammenhalt innerhalb ihrer Gemeinschaften zu entwickeln. Sie stammten aus unterschiedlichen Sektoren, wie Bildung, Menschenrechte, Gesundheitswesen, Medien, Politik und der Geschäftswelt. Obwohl die meisten aus Europa stammten, waren auch andere Kontinente vertreten. Auch Jugendliche der Programme Learning to be a Peacemaker und Young Ambassadors nahmen daran teil.

Die Herausforderungen für sozialen Zusammenhalt in Europa sind zahlreich und vielfältig, angefangen vom Aufstieg populistischen Parteien und der Flüchtlingskrise bis hin zum Krieg in der Ukraine. Und sie decken ein weites Spektrum ab: von zerbrochenen Familien bis hin zu polarisierten europäischen Institutionen. Trotz kultureller und historischer Unterschiede zeigte die Konferenz auf, wieviel wir voneinander lernen können. Während der viertägigen Trainingseinheiten konnten durch persönliche Geschichten, Veranstaltungen und informelle Treffen die wichtigsten Herausforderungen für sozialen Zusammenhalt deutlich gemacht werden.

Eine dieser Herausforderungen ist die Notwendigkeit der Selbsteinschätzung. Die Referentinnen und Referenten zeigten auf, wie Vorurteile und manchmal sogar Hass, innerhalb von Familien, im Bildungssystem und der Gesellschaft weitergegeben werden. Bis wir uns dessen bewusst werden und entscheiden, diese Narrative zu ändern, wird sich dardan nichts ändern können. „Ich habe mich überlegen gefühlt und mir wurde beigebracht, Roma ohne Grund zu verachten.“, sagte Diana Damsa aus Rumänien. Ihre Landsfrau Simona Toroṭcoi, selbst Roma, erzählte, wie sehr sie sich wegen all der Dinge, die sie hörte, für ihre Identität schämte. Ein niederländischer Türke sprach über die „Feinde“, die er von seinen ultranationalistischen Eltern geerbt hat.

Verschiedene Trainingsmodule befassten sich mit der Notwendigkeit der Selbsteinschätzung und griffen dabei auf Werkzeuge zurück, die Bewusstsein für Geschichtserzählung, Diskurse und persönliche Meinungen schaffen. „Ich wollte diese Methoden erlernen, um mit Flüchtlingen zu arbeiten.“, sagte der französische Manager Laurence Herr. „Dabei habe ich gelernt, zunächst mich selbst in Frage zu stellen. Ich dachte, keine Vorurteile zu haben, bemerkte aber, wie oft ich unbewusst nach solchen Vorstellungen handele.“

„Es bedarf mehr kritischen Denkens und wir alle müssen vermehrt lernen, Fakten zu prüfen.“, erklärte Hauptreferentin Tatiana Peric, Beraterin für den Kampf gegen Rassismus und Xenophobie für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in Europa. „Diskriminierende Praktiken sind oft institutionell und systemisch. Dies macht es sehr schwierig, sie anzugehen und offenzulegen.“

Andere Themen waren die Bedeutung von Bildung, die Rekonstruktion der Geschichte und Achtsamkeit bei der Verwendung von Sprache. „Sprache muss inklusiv sein, sonst kann sie nicht verbinden.“, hob der britische Diplomat und Politiker Lord Ashdown hervor. „Wie können wir als Journalisten mitten im Krieg sicherstellen, nicht der Propaganda zum Opfer zu fallen?“, fragte der Journalist Oleksiy Matsuka aus der Ostukraine und Gründer des Donetsk-Instituts für Information. „Wie können wir Informationen unbefangen präsentieren?“

Matsuka und sechs weitere Journalistinnen und Journalisten aus der Ukraine trafen sich mehrfach während der Konferenz, um diese Fragen zu diskutieren. Ihre Problem liegt darin, ihre berufliche Unabhängigkeit unter schwierigen Umständen aufrecht zu erhalten und sie fühlen sich einem ethischem Journalismus verpflichtet, der zur Einheit in ihrem Land beiträgt. Sie nahmen sich vor, auch zu Hause ihre Erfahrungen austauschen und einander weiterhin unterstützten.

Auch andere wichtige Diskussionen fanden bei AEUB statt. An einem Nachmittag setzten sich Teilnehmende aus der Ukraine, Russland und Weissrussland zusammen. Alle arbeiten im Bereich Bildung, Menschenrechte, Politik und Journalismus. Während des Treffens wurde das Bedürfnis nach ehrlichem und sicherem Dialog zur Sprache gebracht. Rund 20 Jugendliche mit türkischen und armenischen Wurzeln traffen sich mehrfach, um darüber zu sprechen, wie man die Feindseligkeiten überwinden kann, die sie von ihren Eltern übernommen haben. Im letzten Jahre waren Teilnehmende aus den Niederlanden, Armenien und dem Libanon nach Caux gekommen. Dieses Jahr beschloss die Gruppe, diesen Dialog weiterzuentwickeln und eine internationale Plattform zu schaffen, um den Austausch zwischen Kurdinnen, Kurden, Türkinnen, Türken und Armenierinnen und Armeniern zu fördern.

„Die vorherrschende Struktur unserer Zeit ist das Netzwerk.“, so Lord Ashdown. Netzwerke können Gutes und Schlechtes bewirken. Diese Woche in Caux trägt dazu bei, Netzwerke zwischen Menschen zu bauen und zu stärken, denen persönliche Verantwortung für ein nachhaltiges und inklusives Europa am Herzen liegt.

Das Konferenzteam möchte jedem einzelnen dafür danken, der zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat und lädt nächstes Jahr zur Konferenz "Werkzeuge für Changemaker 2019 - Vertrauen in Europa aufbauen" vom 9.-14. August 2019 ein.

 

Von Irene de Pous


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Eröffnungsfeier Caux Forum 2018

20/08/2018
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Eröffnungsfeier Caux Forum 2018

 

“Es bedarf Vertrauen, damit die Gesellschaft überhaupt funktioniert”, sagte Christine Beerli, Stiftungsratsmitglied von Initiativen der Veränderung Schweiz und Plenumsmoderatorin, bei ihrer Eröffnungsansprache des Caux Forums 2018. Neue technologische Fortschritte und Innovationen beeinflussten die Gesellschaft und prägten unsere Welt von heute neu. Aktuelle Krisen, wie der Emissionsskandal  bei Volkswagen, der Datenschutzverstoss bei Uber und der Missbrauch von Daten bei Facebook seien Beispiel eines wachsenden Misstrauens gegenüber disruptiven Technologien.

“Sinkendes Vertrauen macht sich bei Unternehmen negative bemerkbar”, erklärte die ehemalige Geschäftsführerin von Edelman.ergo Deutschland, Susanne Marell. Dies habe vielleicht keine kurzfristigen Auswirkungen auf den Ruf einer Firma – “Volkswagen verzeichnete inmitten des grossen Skandals die besten Verkaufszahlen aller Zeiten.” -, doch langfristig könne dadurch “bedeutender wirtschaftlicher Schaden” entstehen. Als Expertin für Vertrauen und Firmenimage glaube sie, Unternehmen könnten Wegbereiter für den Aufbau von Vertrauen sein, auch wenn der Weg lang und schwierig sei. “Daten sind das neue Öl”, sagte sie. “Öl wird viel gehandelt und oft missbraucht. Eine ethische Diskussion über Datenmissbrauch würde ich jederzeit unterstützen.”

2018 zeigte das Vertrauensbarometer von Edelman die Medien als jene Institution an, der am wenigsten Vertrauen entgegengebracht wird. Marell erklärte, sieben von zehn Antworten sprachen von der Sorge vor Fake News und einem sinkenden Vertrauen in Suchmaschinen und soziale Medien. Die steigende Nutzung sozialer Medien wirke sich auch auf die Arbeit des IKRK aus. In den letzten sechs Monaten habe die Organisation zwischen 80 000 und 90 000 Videos von Menschen erhalten, die in Syrien gefoltert oder vergewaltigt wurden. Die Überprüfung solcher Informationen verlangsame humanitäre Bemühungen und erschwere Einsätze.

“Internet und soziale Medien sind das neue Feuer”, sagte der Visionär, Unternehmer und Erfinder des Touch Screen, Béla Hatvany. “Es ist ein wunderbarer Sklave, kann jedoch auch ein sehr schlechter Meister sein.” Doch die Technologie biete auch Chancen, erklärte er. So habe beispielsweise das Internet die Aneignung von Wissen so verstärkt, dass es möglich sei, von einem Wirtschaftssystem, dass sich an Wachstum und Profit orientiere, zu einem System auf der Basis von Fürsorge um Erde und Menschen überzugehen. Technologie helfe auch, Vertrauen aufzubauen. “Wir informieren uns über nationale Grenzen hinweg und dies wird nach und nach die imaginâren Grenzen, die unsere Lândern trennen, verschwinden lassen”, erklârte er. Er freue sich auf eine Generation, die die Welt als einen Ort der “Menschheit” erfahre und nicht als “unterschiedliche Völker”.

Das IKRK befasst sich ebenfalls mit der Frage, wie “digitale Schwachstellen in digitale Chancen umgewandelt werden können;” Es untersucht Wege zum Einsatz technologischen Fachwissens im Umgang mit Opfern bewaffneter Konflike, wie beispielweise bei der Nutzung von Software zur Identifizierung von Gesichtern, um Familien, die durch Krieg getrennt wurden, zusammenzuführen.

In seiner Eröffnungsansprache erinnerte Antoine Jaulmes, Prâsident von Initiativen der Veränderung (IofC) Schweiz, das Publikum an den IofC-Ansatz, der den Menschen und seine persönliche Verantwortung immer in den Mittelpunkt stelle. Dieser Ansatz wurde von allen Podiumsrednerinnen und -rednern als grundlegend notwendig aufgegriffen, um Vertrauen in Zeiten disruptiver Technologien aufzubauen.

“Trotz aller Technologien müssen nach wie vor Menschen die Basis für Vertrauen schaffen, sei es durch professionelles Handeln, Ehrlichkeit (…) oder Transparenz”, schlussfolgerte Christine Beerli. “Wenn wir diese Werte bei der Anwendung dieser Technologien wirklich leben wollen, müssen wir in der Lage sein, Vertrauen aufzubauen.”

Die Eröffnungsfeier bot einen perfekten Übergang zum ersten Caux Forum-Event  Ethisches Leadership im Business”, das sich mit der Frage eines Leaderships in Zeiten disruptiver Innovationen befasste.

 

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Eine neue Biographie von Cornelio Sommaruga

Buchbesprechung von Andrew Stallybrass

08/08/2018
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Buchbesprechung von Andrew Stallybrass

 

Das Genfer Verlagshaus Slatkine hat in seiner Buchreihe "Sie wählten Genf" eine neue Biographie von Cornelio Sommaruga veröffentlicht. Unter dem Titel "Mission: Menschheit" folgt die Autorin Virginie Poyetton den Spuren des grossen Tessiners.

Das Buch wurde auf der Grundlage von Interviws mit Sommaruga und vielen der zahllosen Mitglieder seines "Stammes" verfasst und berichtet auf 152 gut lesbaren Seiten von seinem schillernden Leben, angefangen bei seiner Kindheit im faschistischen Italien vor dem Krieg. Durch seine Schulausbildung bei den Jesuiten und in der Pfadfinderbewegung wurde sein "Schweizersein" durch seinen Militärdienst in der Schweizer Armee gefestigt.

Der Verlag beschreibt Sommaruga als "leitenden Beamten und Diplomaten, der für das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen, den Vorläufer der Welthandelsorganisation, tätig war, und anschliessend Präsident des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) wurde. Im Laufe der Globalisierung der Weltmärkte und humanitären Aktionen hindurch kam sein Potential in Genf am Besten zum tragen. Für Cornelio Sommaruga bedeutet die Menschheit ein demokratisches Projekt und ein persönliches Engagement. In seinen Augen sind Genf und die Schweiz Botschafter im Dienste der Menschheit: ein Genf und eine Schweiz der liberalen Werte und dennoch sozial. Ein Genf und eine Schweiz, die eifersüchtig ihre Besonderheiten und Unterschiede verteidigen und sich dennoch der Welt und universalen Werten öffnen. Ein demokratisches Genf und eine Schweiz im Dienste einer versöhnten Weltgemeinschaft.

Sommaruga spricht über das Ende seiner Präsidentschaft beim Roten Kreuz, als er gebeten wurde, Präsident einer Schweizer Stiftung zu werden, die sich damals noch immer "Moralische Aufrüstung" nannte. Das Buch zitiert Sommaruga folgendermassen: "Ich wusste wenig über diese Organisation, ich hatte zweimal eine Rede dort gehalten. Meine Mutter hatte an den ersten Treffen nach dem Zweiten Weltkrieg dort teilgenommen. 'Moralische Aufrüstung' klang in meinen Ohren interessant, da sie sich auf internationaler Ebene für Versöhnung, Ethik und Frieden einsetzten."

In Sommarugas Augen ist die aktuelle Weltsituation durch ihre neue Welle der Xenophobie noch besorgniserregender als die Zeit des Zweiten Weltkriegs. "Die Schweiz muss zeigen, dass ihre Demokratie trotz wachsender politischer Polarisierung nach wie vor funktioniert und sie ihre Offenheit gegenüber der Welt aufrechterhält." Sommaruga weiter: "Daher muss sie weiterhin neutral bleiben, ihren Föderalismus, ihre direkte Demokratie und ihre Mehrsprachigkeit beibehalten und diese Werte der nächsten Generation weitergeben."

Sie können das Buch hier bestellen.

 

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Gerby Lineau ist 17 Jahre alt und kommt aus dem Pariser Vorort Saint Ouen. Er nahm dieses Jahr zum ersten Mal an CATS teil. Die Reise nach Caux war sein erster Aufenthalt im Ausland. „Ich komme zum ersten Mal an einen solchen Ort mit einer so herrlichen Landschaft. Ich habe viele nette Leute kennengelernt, aber ich spreche nicht besonders gut Englisch.“, erklärte er uns. 

Im Rahmen des Programms Oui Act, das erst vor kurzem von Initiativen der Veränderung Frankreich gestartet wurde, kamen Gerby und drei weitere Schülerinnen und Schüler seines beruflichen Gymnasiums nach Caux. Julie Pailhes und Christian Demésy leiten das Projekt.

Das Projekt wurde 2015 nach den Anschlägen in Frankreich gegründet. „Es handelt sich nicht um ein Programm gegen religiöse Radikalisierung. Es geht vielmehr darum, schon frühzeitig die Gründe von Radikalisierung jeglicher Art zu bekämpfen, sowohl von Rechts- als auch Linksextremismus“, erklärte Julie. Das Programm konzentriert sich auf Bildungsbrennpunkte, denn „dort werden die Jugendlichen in Schubladen gesteckt“.

In der Tat setzen sich seit den Anschlägen 2015 gewisse Stereotypen wieder stärker durch, deren Meinung nach Jugendliche muslimischer Abstammung oder aus Vororten gefährlich seien. Die im Rahmen des Programms in der Schule durchgeführten Workshops laden die Jugendlichen dazu ein, über ihr eigenes Verhalten nachzudenken und die Möglichkeit, „selbst eine Veränderung herbeizuführen und keine Fehler zu begehen, die sie von anderen trennen, wie beispielsweise radikale Ideen unterschiedlichster Art, die dazu führen können, andere zu hassen“. Julie zufolge ist Gewalt eines der wichtigen Themen: „Man hat diese Jugendlichen nie gefragt, warum sie gewalttätig werden, man hat ihnen nie beigebracht, sich selbst zu hinterfragen.“

Daher wollte Julie, dass die Jugendlichen von Oui Act an CATS teilnehmen. CATS ermöglich es Kindern, sich auszudrücken, gehört zu werden und damit ihr Potenzial zu entwickeln, um selbst Veränderungen zu bewirken. Es ist ihr klar, dass sie nicht dieselben Chancen haben wie die Mehrzahl der anderen Kinder bei CATS, „deren Eltern sich oft bereits einbringen oder die eine Schule besuchen, die ihnen alle Möglichkeiten bietet“.

Besonders in den Gemeinschaftsgruppen konnte sich Gerby mit anderen Jugendlichen austauschen: „Wir sprechen über viele Dinge, z. B. wie man anderen helfen kann, wie man Mitgefühl aufbringt und besonders, wie man Kindern helfen kann.“ Aber auf andere zuzugehen war zu Anfang gar nicht leicht. Da war zum einen die Sprachbarriere und auch eine gewisse Zurückhaltung, wie er uns erzählt. Aber schon nach kurzer Zeit sah Julie die Schüler aufblühen und aktiv an den Workshops und Community-Gruppen teilnehmen. Und es kam sogar zu einer unerwarteten Freundschaft mit Schülerinnen und Schülern von La Source, einer alternativen Schule im Pariser Vorort Meudon.

Von Lucie Wirz, Kommunikationspraktikantin 2018

 

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„Indigene Menschen können nicht-indigenen Menschen ein Geschenk machen.

CATS 2018: Interview mit Shawn Andrews

04/08/2018
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CATS 2018: Interview mit Shawn Andrews

 

Shawn Andrews gehört zu den Ureinwohnern Australiens. Er ist der Gründer von Indigicate, das australischen Schulkindern die Kultur der Aborigines näherbringt. Die Indigicate-Workshops finden nicht in Klassenräumen sondern draussen statt. Wir trafen Shawn bei CATS während einer Morgenveranstaltungen im Freien.

Beschreiben Sie uns das Konzept von Indigicate.

Der Grund, warum ich jeden Morgen aufstehe, ist zu verhindern, dass unsere Leute zehn Jahre früher sterben als die durchschnittliche Lebenserwartung in Australien. Das kann man nur erreichen, indem man eine Generation junger Leute verändert. Und die beste Umgebung, um das zu tun, ist draussen, da wir dadurch unser Land mit eigenen Augen betrachten und uns so unseren Fähigkeit stellen können, um uns wohlzufühlen und verwurzelt zu fühlen. Es ist nicht immer leicht, Leute aus der Stadt zu holen, aber Indigicate hat sich auf sichere Ausflüge in Kombination mit indigener Kultur spezialisiert. Es gibt uns jetzt schon seit sechs Jahren. Wir haben in den letzten drei Jahren über 40.000 Schülerinnen und Schüler in unseren Programmen unterrichtet und mit über 50 Schulen zusammengearbeitet. Erst jetzt beginnen wir, Ergebnisse zu sehen.

Werden Sie in irgendeiner Form vom Staat gefördert oder finanzieren Sie sich nur durch private Mittel?

Früher dachte man, dass man nur dann nachhaltigen Wandel schaffen kann, wenn man ein nachhaltiges Unternehmen aufbaut, das nicht vom Staat abhängig ist. Daher haben wir ein Produkt entwickelt, das Schulen interessiert. In australischen Schulen gibt es bereits jedes Jahr von Klasse 3 bis 10 eine Klassenfahrt. Wir haben herausgefunden, dass wir als Naturpädagoginnen und -pädoagogen mit einem Produkt, mit dem wir die Welt verändern können, in diesem Bereich wettbewerbsfähig sind. Dann zahlen Schulen selbst dafür und wir sind nicht von staatlicher Förderung abhängig.

Wie werden Sie von den Kindern wahrgenommen? Sind nicht-indigene Kinder in Australien offen, etwas über die Aborigines-Kultur zu lernen?

Definitiv. Australierinnen und Australier denken manchmal, indigene Kultur hätte nur etwas mit Bumerangs und Didgeridoos zu tun, aber es ist viel mehr und tiefgründiger als das. Wir erhalten Briefe von Eltern, die uns sagen, wie wunderbar die Programme seien und wie sich die Kinder verändert hätten. Mit unserem Ansatz vermitteln wir nicht nur Informationen über Kultur und Geschichte. Es geht um die Veränderung der Person, das Verständnis, wie man miteinander in Verbindung tritt. Die Reaktionen sind sehr beeindruckend. Wir sind nun an dem Punkt, an dem unsere Organisation schnell auf 30 bis 40 Angestellte anwachsen könnte, mit jährlich 20.000 Schülerinnen und Schülern in Ferienlagern. Die jungen Leute sind heute so neugierig und leidenschaftlich. Sie wollen etwas verändern, eine Stimme haben und wir geben ihnen die Plattform dafür. Sie lieben die Idee, dass wir nicht anders sind, dass wir einfach alle zusammen sein sollten. Der Zeitpunkt stimmt also auch.

Auf welches Region in Australien konzentrieren Sie sich? 

Derzeit haben wir unseren Sitz in Melbourne, aber wir arbeiten auch in anderen Staaten und Regionen.

Wenn Sie ein solches Unternehmen aufbauen, geht es nicht darum, zu schnell zu wachsen und Expertise zu verlieren. Denn dann liefern Sie ein Produkt, das nicht den Standard erfüllt Man kann eine Generation nicht verändern, wenn man in Schulen nicht effizient arbeitet. Aber langfristig wollen wir auf nationaler und internationaler Ebene aktiv sein. Wir arbeiten bereits in anderen Ländern. Ich glaube, dass indigene Menschen nicht-indigenen Menschen ein Geschenk machen und sie lehren können, wie sie wieder sie selbst werden.

Wie kamen Sie nach Caux und zu IofC?

Ich nahm 2007 an der APYC von IofC (Asien-Pazifik-Jugendkonferenz) teil. Damals hatte ich viele Probleme, ich war eine sehr unruhige Person. Einige Leute von IofC Australien begannen mit mir darüber zu sprechen, wie ich mein Leben anders angehen könnte. Zur gleichen Zeit hielt ich eine Rede an einer angesehenen Schule in Melbourne und einige Leute dort engagierten sich auch bei IofC. Sie boten mir eine Reise nach Caux an, um am Äquivalent des Caux Peace-and-Leadership-Programms teilzunehmen. Also kam ich her und nahm 2009 an dem Kurs teil.

Es war meine allererste Reise ins Ausland, als 28-jähriger war ich der erste in meiner Familie, der ins Ausland reiste. Natürlich fällt einem hier in Caux sofort die wunderschöne Landschaft auf, aber dann habe ich mich hier daheim gefühlt. Die Seelen und Geister des Gebäudes, der Landschaft und die Leute hier haben mich tief geprägt.

Aber es dauerte noch vier weitere Jahre, bis ich meine Spielsucht, Depression und Ängste überwand und Indigicate gründete – mit 20 Dollar. Die Inspiration kam von zwei Orten. Einerseits von den Bergen zu Hause, die irgendwie zu mir sprachen, und andererseits von der Stärke und der Weisheit der Menschen, besonders der älteren Leute, hier in Caux, die mich sehr gut durchschauten und mir den richtigen Rat gaben.

Und dann war ich erst letztes Jahr wieder für CATS hier, weil ich wirklich an diese Konferenz glaube. Ich glaube zutiefst daran, dass die Stimmen der jungen Generation gehört werden müssen und ich möchte nächstes Jahr einige unserer Kinder mitbringen.

Sie haben also Pläne für zukünftige Projekte zwischen CATS, Caux und Indigicate?

Ja. Um indigene Kinder hierher zu bringen, müssen wir wahrscheinlich eine staatliche Förderung bekommen oder Mittel beschaffen, denn die Reise von Australien kostet viel Geld. Wir beginnen, besser mit der Regierung zusammenzuarbeiten und wollen 10 bis 12 junge Australierinnen und Australier nach Caux bringen. Die eine Hälfte wären Kinder aus der Traumaversorgung und die andere Hälfte indigene Kinder aus einigen der Schulen, in denen wir arbeiten. Wir haben schon dieses Jahr ein paar Kinder hier.

Die ganze Idee ist, dass diese Kinder nach ihrer Heimkehr alles an die Leuten weitergeben, mit denen sie normalerweise zusammen sind. Sie können also etwas bewirken. Ich selbst bin nur ein kleiner Wassertropfen in einem Ganzen, das hoffentlich ein herrlicher Wasserfall der Veränderung in unserem Land wird.

Kinder in indigenen Gemeinschaften in Australien stehen vor grossen Problemen, oder?

Ja, unsere Kinder müssen sich durchbeissen. Allerdings nicht alle, denn es gibt einen Unterschied zwischen wohlhabenden Kindern und denen, die in Armut leben. Es gibt noch viel Leid. Als Aborigines haben wir noch viele Rekorde inne, die wir nicht halten sollten – z. B. den höchsten Anteil jugendlicher Gefängnisinsassinnen und -insassen weltweit und die höchste Suizidrate. Vor zehn Jahren repräsentierten wir 5 % aller jugendlichen Suizide in Australien, heute bis zu 80 %, obwohl wir nur 3 % der Bevölkerung ausmachen. Und leider leben allein in meinem Staat (Victoria) rund 30 % indigener Kinder in staatlicher Fürsorge. Es ist eine Tragödie, weil wir letztendlich mehr Menschen schaffen, die sich in diesem System befinden und die wiederum Kinder haben werden, die in diesem System leben. Wir müssen also unser Bestes geben, um ihnen zu zeigen, dass es Hoffnung, Liebe und Güte in der Welt gibt und dass es ihnen gut gehen wird, dass sie etwas erreichen können.

Wenn wir genügend indigene Kinder erreichen, haben wir in drei, vier Jahren CATS in Australien, das sie selbst leiten. Das wäre der Anfang einer Veränderung, um das Sterben unseres Volkes zu stoppen und hoffentlich die Situation zu verändern. Aber ein Ziel ist es auch, sich auf nicht-indigene Kinder zu konzentrieren, denn sie stellen einen grösseren Teil der Bevölkerung dar und werden daher in der Zukunft grösseren Einfluss auf die Wirtschaft oder die Politik haben.

 

Von Félix Portier, Praktikum Caux Forum-Kommunikation 2018

 

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04/08/2018
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Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt 2018

Welche Rolle spielen Journalistinnen und Journalisten in einem Land, das sich im Kriegszustand befindet? Weil viele seiner Landsleute denken, Journalistinnen und Journalisten sollten für Informationen kämpfen sollen, ist es für den ukrainischen Journalisten Oleksiy Matsuka jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung, eine Antwort auf diese Frage zu finden. „Einige unserer Leserinnen und Leser erwarten, dass wir unser Land verteidigen. Aber wir wollen als Journalistinnen und Journalisten unsere Unabhängigkeit bewahren. Wie können wir aber mitten im Krieg sicherstellen, nicht der Propaganda zum Opfer zu fallen? Wie können wir Informationen unbefangen präsentieren?“

Oleksiy Matsuka war diesen Sommer Teil einer Gruppe von Journalistinnen und Journalisten aus der Ukraine, die während der Konferenz Damit Europa kein unvollendeter Traum bleibt in Caux zusammenkamen, um genau diese Fragen zu erörtern. Matsuka ist Gründer des Donetsk Institute of Information, einer NGO, die durch verschiedene Medienkanäle unabhängige Nachrichten über die Region Donbas verbreitet und andere regionale Nachrichten analysiert. Sie richtet ausserdem das jährliche Donbas-Medien-Forum aus, das hunderte Medienvertreterinnen und -vertreter zusammenbringt, um die Herausforderungen einer Berichterstattung über den anhaltenden Konflikt zu diskutieren. Sowohl das Institut als auch Matsuka arbeiten mittlerweile von Slovyansk aus, einer Stadt in unmittelbarer Nähe zum besetzten Gebiet.

Matsuka kam 2016 zum ersten Mal nach Caux. Dieses Mal war sein dritter Aufenthalt. Er erinnert sich daran, wie Caux ihm bei der Reflexion über seinen Beitrag zum Frieden in seinem Land geholfen hat. „Um ein Problem zu lösen, muss man zunächst bei sich selbst anfangen“, sagt er. Das bedeutete für ihn, das eigene, vom Krieg verursachte Trauma zu akzeptieren, als er von zu Hause fliehen musste und in das kontrollierte Gebiet kam. „Nach meiner anfangs patriotischen Reaktion auf den Krieg habe ich gelernt, dieses Trauma einzugestehen. Allerdings musste ich es von meiner Arbeit als Journalist trennen, um meiner Berufsethik treu zu bleiben.“

Matsuka ist überzeugt, dass professioneller Journalismus einen Beitrag zum Friedensprozess leisten kann. „Wir gehen nicht an die Front, um zu kämpfen, aber wir können neutrale Informationen verbreiten und die Fragen stellen, die gestellt werden müssen.“ Matsuka erklärt, wie er als Journalist seinen Stil dahingehend änderte, indem er weniger auf Zustimmung setzte sondern Fragen aufwarf und damit auf Widerstand stiess. „Die Leute hier erwarten, dass Journalisten Fakten nennen, nicht Fragen stellen. Aber Fragen zu stellen ist besonders wichtig, gerade wenn man in einem Konfliktgebiet tätig ist.“

Mit ihrer Berichterstattung versuchen Matsuka und seine Kollegen, die polarisierende Nachrichtenlandschaft zu verändern. „Unser Handeln sollte zumindest dazu beitragen, die Situation nicht schlimmer zu machen, als sie derzeit ist.“ Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat Regeln für Medien in Konfliktgebieten erlassen und die Reporterinnen und Reporter des Donetsk Institute of Information arbeiten unter Berücksichtigung dieser konfliktsensitiven Berichterstattung. Wenn sie zum Beispiel über das unkontrollierte Gebiet schreiben, benutzen sie niemals das Wort Terroristin oder Terrorist. „Terroristin oder Terrorist ist ein toxisches Wort. Es gibt 2 Millionen Menschen, die in diesem Gebiet leben und sie sind keine Terroristinnen oder Terroristen.“ Stattdessen sagen sie „pro-russische Gruppen“, „selbsternannte Republik“ oder „Militär mit Unterstützung aus Russland“.

Diese konfliktsensitive Berichterstattung sei nicht nur wichtig, wenn man direkt über den Krieg schreibt, erklärt Matsuka. „Wir thematisieren nicht nur Krieg und Frieden. Der Krieg beeinflusst alle Bereiche des Lebens. Die Ukraine hat russische Bücher, Filme und Fernsehsender verboten. Wenn ein Sportler oder eine Sportlerin nach einem Spiel Russisch sprach, wurde das als unpatriotisch bewertet, Offizielle behaupteten, Russisch sei die Sprache der Besatzung. Aber Russisch ist für viele Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Muttersprache. Wir versuchen, diese Art Propaganda abzubauen, indem wir zeigen, dass dies nur eine politische Sichtweise und unsere Gesellschaft deutlich vielfältiger ist.“ 

Auch Matsuka ist dieser Propaganda zum Opfer gefallen, denn alle Berichte, die die ukrainische Seite kritisieren, gelten als unpatriotisch. Als das Institut der Korruption im ukrainischen Militär nachging, strengte ein hoher Beamter Verfahren an und beschuldigte sie als Spioninnen und Spione. „Aber das ist mein Job als Journalist.“ Noch vor Ausbruch des Krieges wurde die Wohnung von Matsuka in Brand gesetzt, als er die Veruntreuung öffentlicher Gelder recherchierte.  

Die Zahl der Hasskommentare und Bedrohungen im Netz, die er seitdem erhält, ist stetig gestiegen. In einem aktuellen Post auf einem anonymen Blog wird er in seitenlangen Texten als pro-russisch dargestellt. „Wir wissen nicht, woher das kommt, aber es ist durchaus möglich, dass es von russischer Seite stammt“, sagt Matsuka. Auf diese Art könne seine Autorität unter Ukrainerinnen und Ukrainern untergraben werden. Er lächelt traurig. „Es ist kompliziert.“

Seine Arbeit hat grosse Auswirkungen auf sein Privatleben. Er muss sich nicht nur ständig um seine eigene Sicherheit sorgen. Weil er selbst das besetzte Gebiet wegen eines dreijährigen Haftbefehls nicht betreten kann, sorgt er sich stets um die Sicherheit der zivilen Reporterinnen und Reporter, mit denen er zusammenarbeitet. „Ich denke manchmal über meine Zukunft nach und weiss nicht, ob ich so weitermachen kann. Aber ich kann auch nicht aufhören, denn dann hätte ich verloren. Ich habe bereits mein Haus und mein Zuhause verloren. Wenn ich diesen Beruf aufgebe, werde ich auch meinen Traum aufgeben, Journalist zu sein.“

Matsuka und die Journalistengruppe, die sich in Caux getroffen haben, werden auch nach ihrem Aufenthalt in Caux ihre Erfahrungen austauschen, einander unterstützen und sich einem ethischen Journalismus verpflichten, der zur Einheit und zu demokratischen Werten in ihrem Land beiträgt. 

Von Irene de Pous


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