"Es sind Geschichten, die uns Menschen ausmachen!"
Ein Creative Leadership-Bericht
01/06/2021
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Ein Creative Leadership-Bericht
Hani Abou Fadel aus dem Libanon studiert Global Studies an der Universität Lund in Schweden. Er war einer der Teilnehmenden der letztjährigen Konferenz Kreatives Leadership zum Thema Gemeinsam für den Wandel.
Die faszinierende Konferenz Kreatives Leadership dauerte sechs Tage. Es fühlte sich jedoch eher an, als habe sie einen Monat gedauert.
Ich konnte sowohl an den Vormittags- als auch an den Nachmittagsveranstaltungen teilnehmen, was bedeutete, dass ich auch an zwei verschiedenen Dialoggruppen teilnehmen konnte. Einige der anderen Teilnehmenden kannte ich schon von früher, andere hatte ich gerade erst kennengelernt, aber es war toll. Wir verstanden uns direkt wie alte Freunde.
Wir verstanden uns direkt wie alte Freunde.
Wir hatten die Gelegenheit, uns gegenseitig etwas aus unseren Kulturen, unserem Berufsleben und von unseren persönlichen Erfahrungen zu erzählen und gemeinsam zu analysieren, wie Leadership funktioniert. Dann hörten wir in Webinarsitzungen Top-Fachleute, die all das noch einmal auf den Punkt brachten und mich dazu inspirierten, meine Führungsfähigkeiten zu verbessern.
Kaffeepause bei Kreatives Leadership 2020
Die Konferenz hat uns auch gelehrt, dass eine der Grundlagen, um eine Führungskraft zu sein, darin besteht, den Mut zu haben, seine eigene Geschichte zu erzählen. Ein anderer Teilnehmer fasste es so zusammen: „Geschichten machen uns Menschen aus". Das Programm hat mir auch gezeigt, dass Führung eine künstlerische Komponente hat. Ich schrieb ein Gedicht über meine Vorstellung eines kreativen Leaderships. Früher habe ich meine Gedichte nie veröffentlicht, aber jetzt glaube ich, dass es eine Welt gibt, in der man sein authentisches Selbst zeigen kann, ohne sich unter Druck gesetzt zu fühlen.
Während der Dialogsitzungen lernte ich auch den Begriff des kollektiven Leaderships kennen. Dieses zielt darauf ab, Vertrauen in einer Gemeinschaft zu schaffen und ist gewissermassen die Veränderung, die jeder von uns sehen möchte - nur wird hier noch ein Schritt mehr gemacht. Wir haben zwar unterschiedliche Ideen und Nationalitäten, können aber mit gegenseitigem Verständnis und Respekt zusammenarbeiten.
Diese aussergewöhnliche Konferenz, bei der die Werte von IofC in die ganze Welt getragen wurden, hat mich dazu gebracht, ehrgeiziger, intellektuell ehrlicher und konsequenter zu sein.
Jetzt glaube ich, dass es eine Welt gibt, in der man sein authentisches Selbst zeigen kann, ohne sich unter Druck gesetzt zu fühlen.
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1965: Robert Carmichael - Industrie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt
Von Andrew Stallybrass
26/05/2021
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Von Andrew Stallybrass
Im Jahr 1965 wurde in Rom das erste frei ausgehandelte Abkommen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern über den Preis eines Rohstoffs unterzeichnet. Dieses bahnbrechende Abkommen war zu einem grossen Teil das Werk eines unwahrscheinlichen Revolutionärs, der in den 1950er und 60er Jahren ein regelmässiger Besucher in Caux war.
Robert Carmichael beantwortet Fragen in Caux
Robert Carmichael war ein französischer Industrieller, der laut den Worten eines Beobachters glaubte, "dass den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, für die Industrie der einzige mögliche Weg in die Zukunft ist". Er hatte die Moralische Aufrüstung (heute Initiativen der Veränderung) kurz nach Kriegsende kennengelernt und setzte deren Prinzipien in seinen Fabriken, die Jute für die Herstellung von Schnüren, Säcken und Matten verarbeiteten, um.
Anschliessend arbeitete er eng mit einem alten Widersacher, Maurice Mercier (siehe 1951), zusammen.Gemeinsam veränderten sie die Atmosphäre, die bei den Beratungen in die französische Textilindustrie herrschten. Carmichael fühlte sich zudem dazu berufen, diese Vorgehensweise auf die Beziehungen zwischen den Jute verarbeitenden Industrien in Europa und den Jute anbauenden Bauern in Indien und Ostpakistan (heute Bangladesch) zu übertragen.
Auf der Suche nach Lösungen in der Küche eines Fabrikarbeiters in Montereau (Frankreich)
1951 besuchte Carmichael Kalkutta und war entsetzt über das Elend, das er auf den Strassen der Stadt sah. Er war überzeugt: "Ich bin verantwortlich für die Millionen von Jute anbauenden Bauern, die vor Hunger sterben.“ Er nahm diese Verantwortung als Berufung an und schritt zur Tat.
Er nahm diese Verantwortung als Berufung an und schritt zur Tat.
Der erste Schritt bestand in der Gründung eines Verbandes aller europäischen Jute-Importeure. Carmichael wurde dessen Präsident. Auf der Jahreskonferenz 1959 sagte er: "Wenn die europäische Juteindustrie sich darum bemüht, in diesem Sektor mit Indien und Pakistan eine vernünftige Wirtschaft aufzubauen, kann sie ihre wahre Existenzberechtigung finden. Dazu müssen sich die Grundmotive der europäischen Industriellen grundlegend ändern."
Die Delegierten der Konferenz in Stockholm, auf der Robert Carmichael seinen Rücktritt anbot
Dies sorgte für Missmut und Carmichael bot seinen Rücktritt an. Als sich seine Gegner nicht auf einen Nachfolger einigen konnten, wurde er gebeten, seinen Posten wieder einzunehmen.
Trotz seiner zunehmend lähmenden Arthritis reiste Carmichael immer wieder nach Asien und knüpfte neue Verbindungen zwischen Indien und Pakistan und den acht europäischen Jute-Importländern. Seine Arbeit wurde durch spekulative Händler und durch die anhaltenden Feindseligkeiten zwischen Indien und Pakistan erschwert.
Bei einer öffentlichen Versammlung in Indien
1965 trafen sich in Rom unter der Schirmherrschaft der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen alle Länder, die Jute produzierten oder verarbeiteten. Mehrere Delegationen reisten mit Anweisungen an, die eine Vereinbarung unmöglich gemacht hätten, und Carmichaels europäische Kollegen wollten nicht, dass er sich auf die eine oder andere Seite stellte.
Seit Jahren hatte Carmichael persönliche Freundschaften mit jedem der Männer der Konferenz aufgebaut. Dies half ihm, die Hindernisse zu überwinden. Er bot der unbeholfensten Person den Vorsitz der Debatte an. Erstaunt und geschmeichelt nahm dieser Mann die Verantwortung des Schiedsrichters an und führte seine Aufgaben tadellos aus, ohne seine eigenen Argumente aufzudrängen.
Carmichael hatte jedoch eine solche Atmosphäre der Offenheit eingeführt, dass einer der asiatischen Delegierten einen Betrag vorschlug, dem sofort zugestimmt wurde.
Bei einem freundschaftlichen Gespräch mit einem anderen Mann entdeckte Carmichael, dass die Parteien sich mehr einig waren, als es ihnen ihre offiziellen Anweisungen erlaubten preiszugeben.
Jeder erwartete, dass die Zahlen, die zu Beginn auf den Tisch gelegt wurden, so weit auseinander liegen würden, dass eine Einigung unmöglich sein würde. Carmichael hatte jedoch eine solche Atmosphäre der Offenheit eingeführt, dass einer der asiatischen Delegierten einen Betrag vorschlug, dem sofort zugestimmt wurde. Die anderen Details regelten sich anschliessend wie von selbst.
Zum ersten Mal war der Preis für einen Basisrohstoff zwischen gleichberechtigten Partnern frei ausgehandelt worden. Dies zeigte, dass eine ähnliche Vorgehensweise auch bei anderen internationalen Handelsverhandlungen möglich war.
Mit Angestellten und deren Familienangehörigen in Caux
Zu dieser Geschichte kann noch eine Fussnote zugefügt werden. Schon früh in Laufe von Carmichaels Verbindung mit der Moralischen Aufrüstung hatte ein Freund seinen geschäftigen Lebensstil in Frage gestellt. Er wies darauf hin, dass Carmichael als gewissenhafter Christ natürlich widerstehen würde, sollte der Teufel versuchen, ihn mit irgendwelchen offensichtlichen Sünden zu verführen. Aber stattdessen, so der Freund, könnte der Teufel sein Leben mit so vielen "guten Werken" füllen, dass er die Aufgabe verpassen würde, die Gott ihm am meisten zugedacht hatte. Als Reaktion darauf trat Carmichael von einer Reihe von Ämtern zurück. Seiner Frau sagte er daraufhin, er fühle sich "nack". Doch als die Einigung des Abkommens 1965 erreicht wurde, konnte er die Früchte dieses schmerzhaften Abstreifens erkennen.
Diese Geschichte ist Teil unserer Serie "75 Jahre der Geschichten" über Menschen, die durch Caux eine neue Richtung und Inspiration für ihr Leben gefunden haben - eine Geschichte für jedes Jahr von 1946 bis 2021. Wenn Sie eine Geschichte kennen, die sich für diese Serie eignet, leiten Sie Ihre Ideen bitte per E-Mail an John Bond oder Yara Zhgeib. weiter. Wenn Sie mehr über die Anfangsjahre von Initiativen der Veränderung und das Konferenzzentrum in Caux erfahren möchten, klicken Sie bitte hier und besuchen Sie die Plattform For A New World.
Fotos: Par lui-même, Robert Carmichael, 1975, Caux Books und Initiativen der Veränderung
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